Stoffe kombinieren | 5 Tipps für ein analoges Farbschema

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Als Patchworkanfänger tut man sich oft schwer damit, Stoffe zu kombinieren. Und nicht nur als Anfänger! Auch ich als erfahrene Patchworkerin sitze manchmal lange vor meinen Stoffen, um die für mich richtige Balance von Harmonie und Kontrast zu finden, und lerne ständig dazu.

Dabei habe ich im Laufe der Zeit festgestellt, dass mir analoge Farbkombinationen besonders gefallen. Analog bedeutet: Du suchst dir eine Hauptfarbe aus und nimmst 1-3 Farben dazu, die auf dem Farbkreis direkt daneben liegen. Du arbeitest also mit benachbarten Farben.

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1 |  Einen Farbkreis zu Hilfe nehmen

Ich habe hier hauptsächlich mit drei Farben gearbeitet: Purple, Fuchsia und Magenta. So heißen diese Farben auf der Farbkreiskarte, die ich benutze, dem Essential Color Wheel von Joen Wolfrom* (Affiliate-Link). Ich liebe diesen Farbkreis aus stabiler Pappe, weil er mit 30 cm Durchmesser schön groß ist und 24 sehr stimmige Farben umfasst. Für mich ist er eine praktische Hilfe und eine große Inspiration.

Tipp: In meinem Blogpost I-spy-Krabbeldecke kannst du sehen, wie mir die Farbkarte bei einem bunten Kinderquilt sehr geholfen hat.

Übrigens: Falls du eine andere Farbkarte benutzt, nicht wundern: Die Farben können auf anderen Karten andere Namen haben und auch etwas anders aussehen. Das ist nicht bei allen einheitlich.

Essential Color Wheel von Joen Wolfrom – Analoges Farbschema mit drei Farben

Als Hauptfarbe habe ich Fuchsia ausgewählt – wegen meiner Baseballkappe, die du oben auf dem ersten Foto siehst. Ich liebe die Farbe der Kappe und habe deshalb Stoffe gesucht, die die gleiche oder eine ähnliche Farbe haben. Das war mein Ausgangspunkt.

So ist das öfter: Ich sehe einen Gegenstand, ein Arrangement, etwas draußen in der Natur oder auch ein Bild in einer Zeitschrift und weiß, ich möchte etwas in genau dieser Farbe oder Kombination nähen. Dabei achte ich auch darauf, wie Farben verteilt sind, denn ich habe gelernt, dass nicht immer alle Farben gleich oft vorkommen müssen. Manchmal reicht schon ein Tupfer, um einen starken Kontrast zu erzeugen.

2 |  Von hell bis dunkel – Ein analoges Farbschema aufpeppen

Wenn sich die benachbarten Farben sehr ähneln, kann ein analoges Farbschema etwas langweilig wirken. Aber das lässt sich ganz leicht aufpeppen. Das einfachste Mittel ist, mit Helligkeitsabstufungen zu arbeiten. Das erzeugt Dynamik und Spannung und wirkt trotzdem harmonisch. Auch bei meinen Tischsets habe ich mich bemüht, Stoffe einer Farbe in unterschiedlicher Helligkeit und Sättigung zu finden.

Allerdings ist ein Tischset aus 12 Quadraten vergleichsweise klein, deshalb habe ich nur mittlere und dunkle Beerentöne verwendet. Wenn ich auch noch sehr helle Töne eingebracht hätte, wäre das Ganze optisch auseinandergefallen. Das funktioniert für mein Empfinden super bei einem großen, scrappy Quilt, da kann/sollte man die ganze Bandbreite an Farbnuancen nutzen, aber nicht bei diesem kleinen Projekt.

3 |  Mit Akzenten einen Kontrast erzeugen

Wie gesagt, ein analoges Farbschema kann langweilig wirken. Dem kannst du entgegenwirken, indem du mit anderen Farben kleine Akzente setzt. Bei meinen Tischsets habe ich zwischen die Beerentöne einen schmalen, bunten Streifen gesetzt, der sich optisch schön absetzt. Bei diesem Streifen habe ich mich auf ganz bestimmte Farben beschränkt: Rosa, Rot und Orange im Farbverlauf, die gut mit den Beerentönen harmonieren, weil es ebenfalls warme Farben sind. Das braun-weiße Quadrat habe ich als „neutralen Puffer“ zwischen Orange und Gelbgrün gesetzt, weil die beiden Farben in meinen Augen nicht miteinander harmonieren.

Die grünen Quadrate bilden den stärksten Kontrast zu den Beerentönen. Gelbgrün und Frühlingsgrün liegen im Farbkreis direkt gegenüber von Purple und Fuchsia, das sind also Komplementärfarben. Wegen der starken Kontrastwirkung habe ich Grün deshalb nur ganz sachte als Farbtupfer eingesetzt. Das Grün ist das Highlight, das das Ganze interessant und lebendig macht. Es bringt die Beerentöne erst richtig zum Strahlen und Leuchten.

4 |  Motive und Muster geschickt einsetzen

Eine wichtige Rolle bei einem analogen Farbschema spielen natürlich auch die Stoffmuster und Motive, mit denen du für Abwechslung und Spannung sorgen kannst. Ich habe bei meinen vier Tischsets darauf geachtet, möglichst viele verschiedene Muster zu haben. Wobei meine Möglichkeiten begrenzt waren, weil ich getreu dem Motto „Use what you have“ nur Vorhandenes verwenden und keine neuen Stoffe kaufen wollte. Mein Vorrat an verschiedenen Stoffen in Beerenfarben ist aber leider nicht sehr groß.

Als Highlight und Eyecatcher habe ich bei jedem Tischset ein Quadrat mit einem Heather-Ross-Motiv verwendet: Der lesende Hase aus der Kollektion „Lucky Rabbit“. Die musizierende Eule mit der Katze auf dem Boot, aus der Kollektion „Far Far Away 2“. Gerade Motivstoffe, aber auch Musterstoffe, in denen noch andere Farben vorkommen, können interessante Akzente setzen.

5 |  Tolle Effekte mit dem Quilting erzielen

Zu guter Letzt bietet natürlich auch das Quilting die Möglichkeit, ein analoges Farbschema aufzupeppen. Einerseits durch ein interessantes Muster, andererseits durch ein Garn, das einen farblichen Kontrast bildet. Ich habe hier frei Schnauze mit weißem Baumwollgarn einfache Wellenlinien genäht, um den starren Quadraten ein bisschen Schwung zu verleihen.

Tischset nachnähen – Maße für den Zuschnitt

Wenn du jetzt Lust bekommen hast, mein Tischset nachzunähen, würde ich mich sehr freuen. Es müssen ja keine knalligen Beerentöne sein. Du könntest genauso gut andere benachbarte Farben nehmen, z. B. drei verschiedene Arten von Blau oder Beige. Jeder mag etwas anderes, und es kommt ja auch sehr darauf an, wie der Raum, die Möbel und die Umgebung aussehen. Meine Berry-Tischsets liegen auf einem großen Holztisch am Fenster mit Blick ins Grüne. Ich schaue auf viele Pflanzen, die pink- und lilafarbene Blüten tragen. Da passt das richtig gut. Einen ganzen Quilt könnte ich mir so aber nicht vorstellen. Das wäre mir zu knallig und dominant.

Wenn du es nachnähen möchtest: Du brauchst 12 große Quadrate (5 x 5 Inch) und 9 kleine (2 x 2 Inch), die du als Streifen dazwischennähst. Ich habe mit 1/4 Inch Nahtzugabe genäht. Auf die Rückseite des Tops habe ich Volumenvlies H 630 gebügelt und anschließend Steppnähte gesetzt. Dann habe ich einen zweiten Stoff in der gleichen Größe zugeschnitten, beides rechts auf rechts genäht, gewendet und noch einmal rundherum knappkantig abgesteppt. Fertige Größe: ca. 18,5 x 13 Inch (47 x 33 cm).

Viel Spaß bei deinem nächsten Patchworkprojekt!

Analoge Farben zu kombinieren, ist gar nicht schwer und sieht toll aus. Ich hoffe, dir hat dieser Blogartikel gefallen und du konntest ein paar Anregungen und Tipps für dich mitnehmen. Ich wünsche dir viel Spaß beim Experimentieren mit Farben und deinem nächsten Patchworkprojekt!

Links & Tipps

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7 Kommentare

  1. Füglister Christine

    Liebe Katharina
    Vielen Dank für diesen tollen Blogpost, gerade als Anfängerin tue ich mich schwer bei der Stoffauswahl. Ich denke so ein Tischset wäre eine gute Gelegenheit mal versuchen Farben zu kombinieren. Da du beerentöne verwendest hast gefallen mir deine Tischsets super, gehören zu meinen Lieblingsfarben.
    Grüessli us de Schwiiz Christine

    • Liebe Christine,
      es freut mich sehr, dass dir mein Blogpost gefällt. Mir ging es als Anfängerin ganz genauso. Eine Farbkreiskarte kann da wirklich sehr hilfreich sein. Toll finde ich auch Precuts, die von Designerinnen oder Designern zusammengestellt werden. Ein „Charm Pack“ würde sich prima für das Tischset eignen, denn es enthält 5 x 5 Inch große Quadrate. Genau die richtige Größe.
      Ich wünsche dir viel Spaß beim Farbenkombinieren und Nähen!
      Herzliche Grüße
      Katharina

  2. Liebe Katharina,
    welch eine Augenweide, die schönen Stoffe und Deine Kombinationen anzuschauen! Das macht direkt Lust auf die Nähmaschine … vorher ist aber noch die Raumrettung dran, um Schreib- und Nähtisch freizuräumen. Mit fünf Minuten am Tag wie Valomea komme ich hier leider nicht so weit. 😉
    Herzliche Nähgrüße!
    Maike

    • Und wie schön, wieder von Dir zu lesen … ich kam nur zufällig mal ‚vorbeigeschlendert‘.

      • Vielen lieben Dank, Maike! Das freut mich sehr, dass dir mein Beitrag Lust aufs Nähen macht. Valomeas 5-Minuten-Raumrettung finde ich sehr inspirierend. Der Trick ist ja, es jeden Tag durchzuziehen. Straßenkehrer-Beppo-Prinzip. 😀 Wenn’s bei dir so unordentlich ist, würde ich gerne mal zum Aufräumen vorbeikommen. Ich bin da richtig gut drin und hab auch noch – ich trau’s mich kaum zu sagen – extrem viel Spaß dabei.

        Herzliche Grüße
        Katharina

        PS: Wie schön, dass du vorbeigeschlendert bist! 🙂

  3. Liebe Katharina,
    vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Ich habe auch das Color Wheel auch zu Hause – das werde ich jetzt mal wieder raussuchen, habe es bisher nicht wirklich verwendet, beschäftige mich aber auch viel mit Farbwirkungen bei meinen Nähprojekten.
    Deine Blogartikel finde ich immer herausragend! Du schreibst und erklärst sehr gut, ich lese gerne hier und wurde schon oft inspiriert. D A N K E und liebe Grüße Jana

    • Vielen Dank, liebe Jana, für deinen Kommentar und das tolle, motivierende Lob! Ich habe mich sehr darüber gefreut. Das bedeutet mir sehr viel.

      Liebe Grüße
      Katharina

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