Ich liebe den Dresden Plate! Ich kann’s nicht anders sagen. Es macht mir viel Spaß, mit Stoffen und Farben so eine herrlich bunte Blume zu kreieren. Das ist wie Puzzeln oder Collagekleben, nur eben mit Nadel und Faden. Ich muss ja zugeben, früher habe ich über den Dresden Teller die Nase gerümpft. „Schrecklich altmodisch, bäh… Oma-Patchwork… brauch ich nicht.“ Aber seit meinem April-Block bin ich begeistert und absolut verliebt in dieses traditionelle Quiltmuster.
Das Schöne ist, dass ein Dresden Plate gar nicht unbedingt in einem Quilt enden muss, sondern zum Beispiel auch auf eine Tasche appliziert werden kann. Als ganzer, als halber oder auch als Viertel-Teller. Es gibt so viele Möglichkeiten, und alles kann toll aussehen! Mir war gleich klar, was ich mir wünsche: ein Webbandhotel mit Dresden Plate.
Das habe ich mir knallermäßig vorgestellt, und diese Webbandmappe ist für mich auch ein Knaller geworden. Es hat sich echt gelohnt, mal ganz bewusst etwas mehr Zeit und Mühe zu investieren. Denn klar ist ein Webbandhotel mit appliziertem Dresden Plate und Zierknöpfchen aufwendiger als eins ohne. Da brauchen wir uns nix vorzumachen. Das ist was für Genießer! Dafür ist es aber auch ein einzigartiges Stück geworden. Mir hat das Nähen unheimlich viel Spaß gemacht, und ich freue mich sehr über das fertige Ergebnis. Obendrein ist es auch noch so praktisch! Das ist doch das Beste: Wenn das Schöne mit dem Praktischen Hand in Hand geht.
Wer es noch nicht gesehen hat: Das Webbandhotel ist eine Sammelmappe, in der man seine Webbänder aufbewahren kann – fein sortiert und schön übersichtlich. Wenn du ein Webband brauchst, ziehst du es heraus, schneidest ein Stück ab und klemmst es wieder unter das Gummi. In meiner Nähanleitung erkläre ich Schritt für Schritt, wie so ein Webbandhotel genäht wird. Drei Verschlussmöglichkeiten stelle ich vor: Druckknöpfe, Steckschlösser und Gummiband.
Die Nähanleitung zum Webbandhotel findest du in meinem Etsy-Shop.
Das bunte Farbenspiel bei den Gummis habe ich mir von Sewing Tini abgeschaut. Tini hat für mich probegenäht und das Webbandhotel auf geniale Weise zweckentfremdet. Statt Webbänder spannt sie Zackenlitze, Paspelbänder, Kordel und Häkelborten unter die Gummis.
Wer keine Webbänder hat oder sie lieber in einem Glas aufbewahrt, kann die Mappe natürlich auch anderweitig benutzen. Sogar Stickgarn passt perfekt unter die Gummis. Die wunderbaren Designbeispiele und Ideen meiner Probenäherinnen findest du in diesem Blogartikel.
Der Dresden Teller entstand während unseres langen Insta-Nähabends. Live vom Nähtisch haben wir 6 Köpfe Fotos gepostet und step by step gezeigt, wie aus 16 Stoffteilen und einem Kreis in der Mitte ein Dresden Plate wird. Vielleicht warst du ja dabei. Falls nicht: Hier findest du meine Zusammenfassung des Abends und etliche Tipps und Tricks zum Nähen des Dresden Tellers.
Genäht habe ich den Dresden Plate nach der tollen Anleitung von Andrea (Quiltmanufaktur). Allerdings habe ich ihn etwas verkleinert, sonst hätte er nicht auf die Mappe gepasst. Meine 16 Rechtecke hatten die Größe 3″ x 4,5″. Das Lineal habe ich dann bei 1″ und 5,5″ angelegt.
Den Kreis habe ich mit der Nähmaschine aufgesteppt, den Teller musste ich mit Nadel und Faden applizieren. Aber kein Problem, ich gehöre ja zu den Leuten, die das gerne machen. Ich hätte den Teller auch vor dem Fertigstellen des Webbandhotels mit der Maschine aufsteppen können. Aber dann hätte ich die genaue Position schon wissen müssen, und ich wollte mich noch nicht festlegen. Das war auch gut so.
Die süßen Knöpfchen habe ich für kleines Geld von Nane gekauft. Insgesamt ein ganzes Glas voll. Nane veranstaltet öfter mal auf Insta einen Flohmarkt. Da lohnt es sich, zuzuschlagen. Allerdings muss man schnell sein, denn ihre hochwertigen Stoffe, das Nähzubehör und Bastelmaterial, das sie anbietet, sind meist sehr begehrt.
Patchwork trifft Tasche! – So lautet das Motto im März beim Taschen-Sew-Along 2017. Weil ich es nicht geschafft habe, pünktlich eine Tasche abzuliefern, ist dieses gepatchte Webbandhotel nun mein verspäteter Beitrag. Verlinken kann ich natürlich nicht mehr, aber bei Handmade on Tuesday und DienstagsDinge zeige ich es heute gerne.