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Mein Tischläufer Erni & Interview mit Kirsten von MAKINI

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Seit Anfang des Jahres findest du in meiner Blogsidebar einen Werbebanner, der dich zu Kirstens Shop MAKINI führt. Einmal draufgeklickt und schon landest du in einem bunten, liebevoll eingerichteten Näh- und Stoffparadies. (Anmerkung: Dieser Text bezieht sich auf meinen alten Blogspot-Blog.)

Ich finde es immer schön, den kleinen, lustigen Vogel zu sehen und bin jedes Mal gespannt, was es Neues im Sortiment gibt. Besonders die Precuts, DIY-Projekte und Materialsets finde ich super. – Du träumst schon lange von einer selbst genähten Patchworkdecke, weißt aber nicht, wie viel Stoff du dafür brauchst, welches Vlies du nehmen sollst und wie das Ganze funktioniert? Kein Problem! Bei MAKINI gibt es für Patchwork-Anfänger einen Konfigurator. Dort wirst du an der Hand genommen, bekommst wertvolle Tipps und exakt so viel Material in deinen Warenkorb gepackt, wie du für das ausgewählte Projekt brauchst. Und die Anleitung zum Downloaden und Ausdrucken gibt’s auch noch gratis dazu.

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Vor unserem Umzug, als ich nur wenig Zeit zum Nähen und absolut keine Lust zum Zuschneiden hatte, hab ich den Patchwork-Konfigurator mal ausprobiert. Ich habe mir als DIY-Projekt den Tischläufer Erni ausgesucht. Wir haben ja jetzt in unserem Haus einen tollen, neuen Eiche-Esstisch, und da kann ich von Tischläufern gerade gar nicht genug bekommen. Ein einziges Charm Pack braucht man für die Vorderseite. Meine Wahl fiel auf Prairie von Corey Yoder für Moda. Ist das nicht eine traumhaft schöne Farbzusammenstellung? Ich liebe den Vintage-Touch der Stoffe.

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Bei der Wattierung bin ich der Empfehlung des Patchwork-Konfigurators gefolgt und habe Vlieseline 249 ausgesucht. Das kannte ich noch nicht und wollte ich unbedingt ausprobieren. Toll finde ich, dass es zu jedem angebotenen Vlies eine ausführliche Beschreibung gibt. Das hilft ungemein bei der Wahl der richtigen Wattierung. Das Charm Pack und die Vlieseline 249 wurden mir von Kirsten kostenlos zur Verfügung gestellt. Stoff für Rückseite und Einfassung habe ich aus meinem eigenen Stofflager genommen, weil ich es schon passend da hatte.

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Ich bin recht angetan vom dünnen Volumenvlies 249. Ob es der Weisheit letzter Schluss für Tischläufer ist, weiß ich zwar noch nicht, aber ich finde es schon ziemlich gut. Für kleine Wand-Quilts gefällt es mir auf jeden Fall besser als das hochbauschige Volumenvlies 280, das ich bisher benutzt habe. Eine interessante Entdeckung!

Mein Binding ist eine einfache Einfassung aus einem dezenten Karostoff, der sich zurücknimmt und den bunten Quadraten den Vortritt lässt. Besonders schön finde ich den Wellen-Zierstich, mit dem ich diesmal das Binding angenäht habe – abgeschaut bei der lieben Nadra von ellis & higgs. Gequiltet habe ich diagonal mit weißem Garn.

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Mein Fazit: Der Tischläufer Erni von MAKINI ist ein wunderbares Projekt, das Lust auf Mehr macht. Es ist optimal für Patchworkanfänger, aber auch für erfahrene Quilterinnen, die aufgrund von Zeitmangel gerne mal ein schnelles Projekt auf dem Nähtisch haben möchten. Gerade jetzt in der trubeligen Vorweihnachtszeit, wo wir schnell noch ein schönes Geschenk für Freunde oder Kollegen zaubern möchten, sind die DIY-Projekte aus Precuts eine tolle Sache.

Wenn du jetzt neugierig geworden bist und mehr über MAKINI erfahren möchtest, lies dir im Folgenden gerne auch das kleine Interview durch, das ich mit Kirsten geführt habe. Sie erzählt uns, wie sie zum Nähen und Patchworken gekommen ist, was die Idee hinter MAKINI ist und welche Pläne sie noch für die Zukunft hat.

Interview mit Kirsten von MAKINI

Liebe Kirsten, erzähl uns doch ein bisschen von dir. Wer bist du?
Ich bin Kirsten Schwan, 38 Jahre alt aus Osnabrück. Ich bin verheiratet und habe eine 9-jährige Tochter. Ich gehe gerne wandern und schwimmen und genieße die Zeit mit Familie und Freunden. Ich liebe Weihnachten und alles was dazu gehört! Das Haus mit Lichterketten schmücken und Plätzchen backen zum Beispiel. Wenn in den Sommermonaten die ersten Weihnachtsstoffe ankommen, schlägt mein Herz schon höher. Und weil ich das so liebe, gibt es von September bis Weihnachten im Shop einen Weihnachtsbereich bei den Projekten und auch bei den Stoffen.

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Eigentlich bin ich Sozialpädagogin. Die Arbeit hat mir auch immer gut gefallen, aber mit der Geburt der Tochter kam der Wunsch nach etwas Neuem. Mein Mann hatte mir zu der Zeit das Nähen beigebracht. Ich habe viel ausprobiert und habe mich im Patchwork-Bereich gleich sehr wohl gefühlt. Ursprünglich wollte ich Kleidung nähen und nebenbei verkaufen, aber dann habe ich die Precuts kennengelernt und war gleich begeistert. So kam die Idee mit dem Onlineshop. Der Name MAKINI stammt übrigens von unseren Vornamen: MArieke, KIrsten und NIkolai.

MAKINI ist mehr als nur ein Online-Shop, in dem man Stoffe und Nähzubehör kaufen kann. Was ist das Besondere an MAKINI? Was bietest du deinen Kunden an?
Ja, genau… Es gibt ja inzwischen sehr viele Stoff-Shops und MAKINI sollte etwas Besonderes werden. Mein Ziel war es, Nähanfängern Patchwork näher zu bringen. Viele trauen sich an das Thema nicht ran, weil man so genau arbeiten muss. Aber mit Hilfe der Precuts fällt der schwierigste Schritt schon weg: das genaue Zuschneiden. Und weil ich persönlich auch immer sehr gerne einen schnellen Erfolg sehen möchte, kam mir die Idee mit den fertigen Projekten, wo sich ein Nähanfänger keine Gedanken mehr machen muss, wie viel Stoff er braucht. Einfach das Materialset zusammenstellen und losnähen.

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Das Besondere dabei ist der Patchwork-Konfigurator. 100%ig passende Stoffe im Internet zusammenzustellen ist ja eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Darum kann sich der Kunde bei MAKINI im ersten Schritt eine Kollektion aussuchen und bekommt in den nächsten Schritten nur noch passende Stoffe angezeigt. Ich prüfe vor dem Einstellen der Stoffe immer genau, welche Uni-Stoffe zu der jeweiligen Kollektion passen. Natürlich kann man sich auch alle Stoffe anzeigen lassen. Dann haben die passenden Stoffe einen grünen Rahmen und die unpassenden einen roten Rahmen. So kann sich jeder Kunde sein ganz individuelles Materialset zusammenstellen. Das finde ich immer wieder toll und richtig spannend, was sich die Kunden bestellen. Ich freue mich auch immer sehr über die vielen Fotos der fertigen Werke!

Als Patchworkerin finde ich besonders toll, dass du so viele Precuts anbietest: Charm Packs, Jelly Rolls, Layer Cakes. Wie entscheidest du, welche Stoffkollektionen du in dein Programm aufnimmst? Hast du da ein Konzept?
Ich habe kein Konzept. Ich nehme das, was mir gefällt und nur Stoffe, die ich auch zu Nähwerken verarbeiten würde. (Leider schaffe ich das nicht immer so, wie ich gerne möchte). Oft ist es bei mir sehr bunt. Ich mag knallige Farben kombiniert mit weiß, grau und/oder schwarz. Oder eben einfach nur bunt. Ganz selten bekomme ich mal einen Stoff in die Finger, für den ich noch keinen „Verarbeitungsplan“ im Kopf habe. Dann muss der Stoff eben auch mit. Wenn ich mich einmal „verliebt“ habe, dann geht es auch nicht anders.

Wie machst du auf deinen Shop aufmerksam? Finden wir dich in den sozialen Medien?
Ich bin derzeit hauptsächlich bei Facebook unterwegs. Und ich liebe Pinterest. Dort bin ich als Makini-Shop und persönlich zu finden. Instagram mag ich auch sehr. Auf meinem YouTube-Kanal gibt es ein paar Nähvideos von mir und ein paar Stoff-Vorstellungen. Außerdem kann man MAKINI auf Google+ und Twitter finden. Das sind die wichtigsten sozialen Medien für mich bisher.

Eine letzte Frage: Verrätst du uns ein bisschen was über deine Pläne und Ziele? Wo soll’s hingehen mit MAKINI?
Ich habe noch viele Ideen für verschiedene DIY-Projekte aus unterschiedlichen Bereichen. Es sollen noch verschiedene Decken-Arten kommen und auch schnell genähte kleinere Projekte. Ich finde, das ist auch immer eine schöne Geschenk-Idee. Die Charmi-Kissen zum Beispiel sind sehr beliebt. Die nähe ich auch immer wieder mal zwischendurch mit unterschiedlichen Kollektionen. CHARMIS sind ratzfatz fertig und man bekommt einen kleinen Einblick in die Patchworkwelt.

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Ich arbeite sehr gerne mit Bloggern zusammen. Die Zusammenarbeit mit meinen „Stamm-Bloggern“ genieße ich sehr und ich freue mich auch immer wieder neue Blogger zu treffen. Mir macht der Kontakt immer sehr viel Spaß und ich finde es großartig, was du und die anderen Blogger leisten. Sicher habe ich auch noch weitere Ziele, aber die werden erst zum gegebenen Zeitpunkt verraten.

Vielen Dank, Kirsten, für die lieben Worte und das schöne Interview!

Werbung: Das Charm Pack „Prairie“ und die Vlieseline 249 wurden mir von Kirsten {MAKINI} für diesen Blogpost kostenlos zur Verfügung gestellt. Auch dafür vielen Dank!

Interview | Sarah von „Mädchenkram“ über das Verkaufen auf DaWanda #10

Sarah, die den Blog Mädchenkram schreibt, führt ihren DaWanda-Shop seit sieben Jahren. Mit welchen Produkten sie anfing und was für sie ein professioneller Auftritt ausmacht, erzählt sie uns im Interview.

Interview | Sarah von "Mädchenkram" über das Verkaufen auf DaWanda #10

Liebe Sarah, erzähl uns doch ein bisschen von dir und deinem DaWanda-Shop.

Hallo! Ich heiße Sarah, bin 32 Jahre alt und lebe mit meinem Mann und unserer 7-jährigen Tochter in einem Holzhaus in der Rureifel. In meinem DaWanda-Shop verkaufe ich seit 2008 sporadisch selbstgenähte Accessoires wie Kosmetiktäschchen, Schlüsselanhänger, Broschen, Armbänder oder U-Heft-Hüllen.

Interview | Sarah von "Mädchenkram" über das Verkaufen auf DaWanda #10

Ein Sprung ins kalte Wasser oder von langer Hand geplant? Wie waren die Anfänge deines Shops?

Das war ein Sprung ins eiskalte Wasser! Nachdem ich die erste U-Heft-Hülle für meine Tochter genäht hatte, stolperte ich auf der Suche nach bunten Stoffen und Bändern zufällig über DaWanda und sah, dass es eine Nachfrage für bunte Handarbeit gibt. Daraufhin eröffnete ich spontan einen eigenen Shop, kaufte ein paar Stoffe ein und stellte die ersten Taschentuch- und Pillentäschchen ein.

Nach welchen Kriterien entscheidest du, welches Produkt du in deinen Shop aufnimmst?

Das entscheide ich in erster Linie aus dem Bauch heraus. Dinge, die ich selber schön finde und kaufen würde, stehen dabei an erster Stelle. Natürlich richte ich mich auch nach der Nachfrage. Man merkt im Laufe der Zeit, was bei den Kunden ankommt und was nicht.

Interview | Sarah von "Mädchenkram" über das Verkaufen auf DaWanda #10

Was sind für dich die Vor- und Nachteile von DaWanda?

Der größte Vorteil ist, dass ich kein eigenes Shop-System benötige und mich nicht mit ungeliebter Technik herumschlagen muss. Ich muss meinen Shop nur mit Produkten füllen, Fotos hochladen, Warengruppen anlegen, Artikelbeschreibungen und das Kleingedruckte verfassen – die Plattform liefert DaWanda.

Der Nachteil ist, dass die eigenen Produkte unter hunderttausend anderen schnell untergehen und mittlerweile sehr viele Sachen zu Dumping-Preisen verschleudert werden. Niemand kann für 5,- € eine Kosmetiktasche nähen, ohne draufzuzahlen. Diese unüberlegte Geiz-ist-geil-Mentalität wirft den Verkäufern, die ihren Lebensunterhalt mit ihrer Arbeit verdienen wollen und müssen, viele Steine in den Weg.

Interview | Sarah von "Mädchenkram" über das Verkaufen auf DaWanda #10

Vertreibst du deine Produkte auch auf anderen Wegen? Kann man dich zum Beispiel auf Märkten antreffen oder deine Sachen in einem Mietfachgeschäft kaufen?

Ab und an kann man mich auf einem Markt antreffen – die Termine gebe ich rechtzeitig auf meinem Blog oder Facebook bekannt. Viele Anfragen kommen unabhängig von DaWanda direkt über meinen Blog per E-Mail.

In den letzten Jahren gab es immer mal wieder kleinere Geschäfte, die einige meiner Einzelstücke zum Verkauf angeboten haben – richtig glücklich bin ich mit dieser Lösung aber nie geworden, weil ich lieber selber an meine Endkunden verkaufe. Dafür ist das Online-Geschäft meine bevorzugte Lösung.

Interview | Sarah von "Mädchenkram" über das Verkaufen auf DaWanda #10

Wie machst du auf dich und deine Produkte aufmerksam? Nutzt du soziale Medien dafür? Welche Rolle spielt dabei dein Blog?

Mein Blog spielt eine große Rolle dabei – er hat den Stein damals überhaupt erst ins Rollen gebracht. Dort zeige ich, was ich so mache, und dadurch wird das Interesse meiner Kunden geweckt. Zusätzlich nutze ich Instagram, Twitter, Facebook und Pinterest.

Nicht unter Wert verkaufen, heißt es immer. Aber wie findet man den richtigen Preis für ein Handmade-Produkt? Hast du einen Tipp für uns?

Das ist trotz kaufmännischer Ausbildung oft gar nicht so leicht. Ich berechne natürlich die Materialkosten und kalkuliere die benötigte Zeit – darüber hinaus darf man aber auch alle weiteren Kosten wie Hilfsmittel, Maschinen, Raumkosten, Verpackungsmaterial, Internetkosten, Verkaufsgebühren usw. nicht außer Acht lassen.

Interview | Sarah von "Mädchenkram" über das Verkaufen auf DaWanda #10

Was macht einen DaWanda-Shop aus deiner Sicht erfolgreich?

Ganz klar – ein möglichst professioneller Auftritt. Gute Fotos, auf denen die Produkte eindeutig zu erkennen sind, und eine vernünftige  Artikelbeschreibung. Darüber hinaus natürlich auch ein ordentlicher Kundenservice. Man sollte sich die Zeit nehmen, dem Kunden nach dem Kauf eine kurze Nachricht zukommen zu lassen, Fragen zu beantworten und die Sachen hübsch zu verpacken. Dann kommt er/sie bestimmt gerne wieder. Außerdem sollte man regelmäßig neue Produkte einstellen, um in den Suchergebnissen weiter oben zu erscheinen. Auf der Suche nach einem Kosmetiktäschchen blättert sicher niemand bis Seite 378.

Was planst du für die Zukunft?

Da mein Shop aus Zeitmangel ziemlich eingeschlafen ist, möchte ich unbedingt wieder aktiver auf DaWanda werden. Ich habe die Hoffnung auf einen 48-Stunden-Tag nach wie vor nicht aufgegeben. Außerdem würde ich gerne neue Produkte in mein Sortiment aufnehmen – an Ideen mangelt es jedenfalls nicht.

Liebe Sarah, ich danke dir sehr für das Interview und wünsche dir viel Erfolg mit deinem DaWanda-Shop!

*******

Das war das letzte Interview in dieser Artikel-Serie.

Beim nächsten Mal soll es – inspiriert von meinen tollen Interviewpartnerinnen – über das Thema Leidenschaft und Begeisterung gehen. Ohne diese Eigenschaften kannst du keinen erfolgreichen DaWanda-Shop aufbauen. Da bin ich mir sicher.

Im letzten Artikel werde ich dann mein ganz persönliches Fazit ziehen: greenfietsen-Shop – Lohnt er sich für mich? Wie sehe ich die Zukunft meines Shops?

Weitere Artikel:

→  Genähtes auf DaWanda verkaufen – Lohnt sich das? – Teil #1
→  Welche Kosten verursacht mein DaWanda-Shop? – Teil #2
→  Der Weg des Handmade-Produkts und warum Zeitmanagement alles ist – Teil #3
→  Wie viel ist ein Handmade-Produkt wert? – Teil #4
→  Acht Dinge, die deinen DaWanda-Shop erfolgreich machen – Teil #5
→  Interview / Katherina von „stitchydoo“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #6
→  Interview / Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #7
→  Interview / „Nane“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #8
→  Interview / Jana von „ambaZamba“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #9
→  Mein Fazit / Lohnt es sich, Genähtes auf DaWanda zu verkaufen – Teil #11

Interview | Jana von „ambaZamba“ über das Verkaufen auf DaWanda #9

Planen und ich, das passt nicht zusammen, sagt Jana. Sie entscheidet mehr aus dem Bauch heraus, was sie in ihrem DaWanda-Shop „ambaZamba“ anbietet. Ihr selbst muss es vor allen Dingen gefallen. Im Interview erzählt Jana über das Auf und Ab ihres Shops, warum es wichtig ist, Geduld zu haben und welche Vor- und Nachteile Etsy gegenüber DaWanda hat.

Interview | Jana von "ambaZamba" über das Verkaufen auf DaWanda #9

 

Liebe Jana, erzähl uns, wer bist du und wie kamst du darauf, Handmade-Produkte auf DaWanda anzubieten?

Hi Katharina! Klar, mache ich gerne! … Ich bin 42, und vor 1,5 Jahren hat man mich noch auf Ende 20 geschätzt; das ist aber leider vorbei. Ich habe einen Mann und zwei Söhne von 10 und 14 Jahren. Ein Auto, ein Haus, keine Yacht, aber einen 37 Jahre alten Wohnwagen, den wir mit viel Hingabe und viel Farbe hergerichtet haben.

Vor fünf Jahren habe ich eine Schulfreundin wiedergefunden, die mir von ihrer damals 16 Jahre alten Tochter erzählte, die alles Mögliche selbst näht und die so kreativ sei wie ich… Und da fiel es mir zum Glück auch wieder ein: Ja, ich bin kreativ! So hab ich mir einfach eine günstige Nähmaschine gekauft und losgelegt. Und – du weißt, wie es ist – man wird sofort abhängig!

In der Werkstatt von ambaZamba

Die Nachfolgerin meiner ersten Nähmaschine

Irgendwann hat mir dann mal jemand von DaWanda erzählt. Völlig planlos hab ich damals einen Shop eröffnet. Bitte nicht nachmachen! Das war nämlich nicht so gut, und ich hab auch noch ein paar Leichen im DaWanda-Keller! Von November 2010 bis August 2011 habe ich unglaubliche 23 Artikel verkauft und dann besser wieder geschlossen.

Losgelassen hat es mich aber nicht, und so besuchte ich im März 2012 ein DaWanda-Seminar. Das war für mich genau das Richtige! Jetzt hatte ich einen Plan und alle nötigen Infos für eine ordentliche Shoperöffnung samt Gewerbeschein, Verpackungslizenz, AGB, etc. und auf einen Schlag etwa 250 ganz liebe Kolleginnen.

Du hast deinen Shop 2010 eröffnet. Wie hat er sich seitdem entwickelt?

Am besten kann man das an meiner Verkaufsstatistik sehen: Die hat mich schon einige Nerven gekostet! Dieses Auf und Ab kann ich immer beim Ab nicht so gut verkraften, ich zweifle dann direkt an meinen Fähigkeiten. Aber wenn ich mir die Grafik so ansehe, läuft es ja eigentlich stabil, eben immer auf und ab.

Auf und ab gehört dazu! - Zyklop mady by ambaZamba

Rein optisch verändert sich mein Shop stetig! Ich brauche oft ein neues Banner, sortiere Artikel um, mache Fotos neu und verändere das „Schaufenster“. Anfangs habe ich mir Sorgen gemacht, dass man mich dadurch vielleicht nicht wiedererkennt, aber ich glaube, mein Labelname und mein Zyklop sind so einprägsam, da kann ich ruhig mal die Schrift und die Farben ändern!

Wenn du deinen Blick über dein Verkaufsregal streifen lässt, gibt es da ein persönliches Lieblingsprodukt?

Ja! Am allerliebsten nähe ich meine Gürteltasche „Wallaby“. Davon hab ich schon etwa 180 Stück genäht. Immer, wenn ich mich vor anderen Näharbeiten drücken möchte oder wenn ich ein frustrierendes Näherlebnis hatte, nähe ich eine! Ich selbst habe sechs davon, und eine siebte ist schon zugeschnitten.

Ein Berg Wallabys - Gürteltasche nach dem Schnitt von ambaZamba

Nach welchen Kriterien entscheidest du, welches Produkt du in deinen Shop aufnimmst?

Es muss mir gefallen, und die Resonanz auf meinen Social-Media-Kanälen sollte gut sein. Mehr ist es nicht. Wenn es nicht gleich verkauft wird, ist das nicht tragisch. Ich versuche immer, meinen Shop mit etwa 100 Artikeln bestückt zu haben, um gut gefunden zu werden.

Trommeln gehört zum Handwerk. Wie machst du auf deine Produkte aufmerksam? Welche Rolle spielt zum Beispiel dein Blog?

Bis vor einem halben Jahr etwa habe ich wie wild auf Facebook gepostet. Das hat mich auch gut vorangebracht. Nach einer Algorithmus-Umstellung ist meine Reichweite dort allerdings auf weniger als die Hälfte geschrumpft. Seither poste ich über Instagram. Von der Handhabung und Resonanz bin ich begeistert; es geht so schnell und macht so viel Spaß. Mein Blog spielt keine große Rolle, glaube ich. Dafür melde ich mich dort nicht regelmäßig genug. Ich bin kein richtiger Blogger.

Was sind für dich die Vor- und Nachteile von DaWanda?

Also grundsätzlich mag ich DaWanda! Ich bin da aber auch nicht so kritisch. Wenn die Seite mal wieder nicht läuft, dann mache ich eben was anderes als Artikel einstellen. Die vielen fehlplatzierten Shops ertrage ich, bis sie von selbst wieder schließen; eine Meldung an DaWanda bringt ja meist eh nichts. Aber ich ärgere mich, dass DaWanda immer nur dieselben Shops featured und mich noch nicht gefunden hat. Praktisch sind die vielen DaWanda-Kunden, die eben auch ab und an in meinen Shop stolpern. Das meist funktionierende und gut zu bedienende Shopsystem ist auch ein Vorteil. Ein eigener Shop würde viel mehr Arbeit machen.

Schaufenster des DaWanda-Shops ambaZamba - funny handmade

Du verkaufst deine Sachen auch auf Etsy. Worin unterscheiden sich DaWanda und Etsy deiner Ansicht nach?

Etsy ist ein weltweiter Marktplatz, DaWanda spielt seine Hauptrolle noch in Deutschland. Durch die Größe von Etsy ist es dort noch schwieriger, an Schwung zu gewinnen. Aber dafür hat Etsy mich schon gefunden, und mein Zyklop ist im aktuellen europäischen Lookbook. Das find ich schon ganz schön boah!

Etsy achtet mehr auf die Einhaltung seiner Richtlinien, was das Angebot angeht. Bei DaWanda kommt man mit Müsli oder Secondhand-Klamotten eher durch. Schwierig bei Etsy ist zum einen die Sprache – man sollte schon ein bisschen Englisch können – und zum anderen ist es ein amerikanisches Unternehmen, dessen Richtlinien und Bedingungen noch nicht ganz optimal an das deutsche Recht angepasst sind.

Label ambaZamba mit Zyklop

Vertreibst du deine Produkte noch auf anderen Wegen? Hast du zum Beispiel Erfahrung mit Märkten oder Mietfachgeschäften?

Mietfachgeschäfte sind nicht mein Ding. Absolut gefloppt bin ich einmal in einem Bonner Geschäft, welches aber inzwischen selbst gefloppt ist. Ich glaube, es lag nicht (nur) an mir. Aktuell habe ich ein paar Sachen in einem Mutter-Kind-Café in irgendwo… Gut, dass du mich dran erinnerst, ich muss da mal nachfragen…

Mit Märkten habe ich gemischte Erfahrungen gemacht. Ich war bisher auf sieben Märkten. Fünf davon immer zusammen mit einer Freundin. Unsere Artikel sind so unterschiedlich, dass das geht und trotzdem nicht komisch aussieht. Wir haben’s inzwischen ganz gut raus, und im Juni und Juli stehen zwei weitere große Märkte an, die wir rocken werden! Man darf sich nicht entmutigen lassen; manche Märkte laufen nicht. Manchmal sind alle Aussteller schlecht gelaunt, und manchmal läuft es beim Nachbarn besser, und nur ich bin schlecht gelaunt. Ich hab aber noch nicht rausgefunden wieso, weshalb, warum!

Aus der Nähwerkstatt: Fische warten auf ihre Fertigstellung

Nur noch ein paar Äuglein aufgemalt und fertig sind die Fische für den nächsten Markt!

Aller Anfang ist schwer. Welche Tipps kannst du Shopstartern geben?

Ja, der Anfang war trotz des Seminars anstrengend, frustrierend und zeitaufwendiger als gedacht. Denn man muss trotz all der Arbeit, die man bei der Eröffnung hat, auch noch Geduld haben, und wer hat die schon? Bei mir hat es acht Monate gedauert, bis ich meinen ersten nennenswerten Umsatz hatte. … Bei manchen klappt es auch einfach gar nicht, was mich in den ersten Monaten total verunsichert hat! Mag meine Produkte überhaupt jemand? Geholfen hat mir da Facebook, denn durch die Resonanz auf meine Produkte hatte ich zwar kein finanzielles Feedback, aber wenigstens ein paar Fans.

Ein Blick in deine berufliche Zukunft. Was planst du, welche Ziele hast du?

„Planen“ und ich passen nicht so zusammen. Im Juni und Juli stehen die zwei Märkte an. Der Liese & Lotte Markt in Bad Nauheim (27.06.) und der Greta Markt in Mönchengladbach (05.07.). Mehr hab ich erst mal nicht vor. Sonst soll es in etwa so bleiben, wie es ist. Ich möchte nicht weiter wachsen; es soll ein kleines Gewerbe bleiben. Die Menschen, die ich durch meine kreative Arbeit kennen gelernt habe, sollen mir erhalten bleiben, und ich will weiterhin so viel Spaß mit ihnen und meiner Arbeit haben!

Herzlichen Dank für das Interview, liebe Katharina, und an die Leser ein dickes Danke für’s Lesen!

Ich danke dir, liebe Jana, dass du uns hinter die Kulissen von „ambaZamba“ hast schauen lassen, für die tollen Tipps und Inspirationen. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und eine Menge Spaß auf dem Liese & Lotte Markt und dem Greta Markt!

Beim nächsten Mal… Sarah von „Mädchenkram“, die über ihr Shopbusiness erzählt.

Weitere Artikel:

→  Genähtes auf DaWanda verkaufen – Lohnt sich das? – Teil #1
→  Welche Kosten verursacht mein DaWanda-Shop? – Teil #2
→  Der Weg des Handmade-Produkts und warum Zeitmanagement alles ist – Teil #3
→  Wie viel ist ein Handmade-Produkt wert? – Teil #4
→  Acht Dinge, die deinen DaWanda-Shop erfolgreich machen – Teil #5
→  Interview / Katherina von „stitchydoo“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #6
→  Interview / Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #7
→  Interview / „Nane“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #8
→  Interview / Sarah von „Mädchenkram“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #10
→  Mein Fazit / Lohnt es sich, Genähtes auf DaWanda zu verkaufen? – Teil #11

Interview | „Nane“ über das Verkaufen auf DaWanda #8

Wenn Nane für den Verkauf näht, dann geht sie immer gleich in Serie. Am liebsten entwirft sie neue Produkte, sucht Stoffe aus und verwirklicht ihre Ideen an der Nähmaschine. Welche Shopaufgaben sie hingegen ziemlich lästig findet und warum ihr Blog ein wichtiges Marketinginstrument ist, verrät sie uns im Interview.

Interview - "Nane" über das Verkaufen auf DaWanda #8

 

Liebe Christiane, seit 2012 findet man dich auf DaWanda mit deinem Label *nane {Schönes aus Stoff}. Erzähl doch mal, welche Produkte können wir bei dir kaufen?

Das ist ganz unterschiedlich. Je nachdem, was ich gerade sowieso für die Ladengeschäfte, die ich beliefere, anfertige, fülle ich den Shop dann genau damit. Das heißt, ich nähe immer eine Serie von einem Produkt. Nähe ich z. B. gerade Important-Stuff-Täschchen, dann sind das schnell mal 30 bis 40 Stück, und die werden dann auf die Geschäfte vor Ort und DaWanda verteilt.

In der Regel gibt es bei mir im Shop Kosmetiktäschchen „important stuff“ oder „1. Hilfe“, zur Zeit Kissenbezüge „Star“, ab und zu auch Deko zum Aufhängen oder Wellnesskissen für Erwachsene.

Täschchen "important stuff" aus dem DaWanda-Shop *nane {Schönes aus Stoff}

Aller Anfang ist schwer. Wie hat sich dein Shop im Laufe der Zeit entwickelt?

Eigentlich läuft es von Anfang an ziemlich ähnlich; die Verkaufszahlen sind nicht gerade hoch. Das hat natürlich unterschiedliche Gründe. Zum einen hatte ich eine lange Zeit überhaupt keine Artikel in meinem Shop, zum anderen kommt es natürlich auch auf die Auswahl der Artikel an. Mein Shop ist eher klein mit wenig eingestellten Produkten. Ich denke, wenn man eine größere und breitere Produktauswahl anbietet, wären die Verkaufszahlen höher.

Hast du ein Lieblingsprodukt in deinem Verkaufsregal? Welches ist das und warum?

Nein eigentlich nicht. Ich mag eigentlich alles, was ich an der Nähmaschine produziere. Und wenn ich etwas nicht mag, dann verschwindet das, ohne, dass es jemals jemand gesehen hat, in der Tonne. Ich bin natürlich immer sehr froh über Feedback, egal ob von den Geschäftsinhabern oder den Endabnehmern. Denn so kann man sich auf die Geschmäcker der Kunden einstellen und das in die Produktionsplanung oder auch beim Materialeinkauf miteinbeziehen.

Produkte aus dem DaWanda-Shop *nane {Schönes aus Stoff}

Du sagst, du belieferst auch Ladengeschäfte. Wo überall verkaufst du deine Produkte?

Online lediglich auf DaWanda. In Wohnortnähe beliefere ich drei Läden: einen Mietregalladen, ein Geschäft für Umstandsmode und Kinderkleidung (dort gibt es auch Schnickschnack zu kaufen) und ein Café, die ebenfalls schöne Sachen anbieten – nicht nur Genähtes! Märkte besuche ich nur hier in Wohnortnähe.

Es ist nicht immer leicht, aus der Masse herauszustechen. Wie machst du auf deine Produkte aufmerksam? Welche Rolle spielt zum Beispiel dein Blog?

Wenn es zeittechnisch möglich ist, schreibe ich am liebsten einen Blogpost. Ich finde, durch die großen Fotos kann man seine Produkte wirklich schön zeigen. Außerdem hat man bei den Texten durch die unterschiedlichen Schriften und Größen viel mehr Möglichkeiten, etwas hervorzuheben. Als zusätzlichen Vorteil empfinde ich, dass man auf dem Blog verschiedene Seiten anlegen kann und die dann oben in der Menüleiste zu sehen sind. Das heißt, alle wichtigen Dinge (bei mir z. B. „was es so gibt von *nane“ oder „*nane kaufen“) können vom Leser sofort aufgerufen werden. Ein Blog ähnelt doch eher einer Homepage. Wenn es mal ganz schnell gehen soll, kommt es auch vor, dass ich zwischendrin ein bis zwei Fotos mit drei Worten auf Facebook veröffentliche.

Blog *nane {Schönes aus Stoff}

Der Blog von *nane {Schönes aus Stoff}

Was sind für dich die Vor- und Nachteile von DaWanda?

Der absolute Vorteil ist, dass DaWanda so viel Mitglieder hat. Genau das ist aber auch ein Nachteil! Vorteil, weil: Es gibt massig potenzielle Kunden. Nachteil, weil: Es gibt ohne Ende Konkurrenz. Für kleinere Labels wie mich ist DaWanda als Shop-Plattform gut, denn ein eigener Online-Shop rentiert sich nicht. Die Gebühren halten sich in Grenzen, und das Handling ist für Shopbetreiber wie für die Kunden verständlich und einfach.

Welcher Teil deiner Arbeit macht dir am meisten Spaß?

Eindeutig Stoffe aussuchen, zuschneiden und nähen. Recherche, wenn man etwas unbedingt braucht und nicht findet im Internet… schrecklich! Buchhaltung… schrecklich! Der ganze Schreibkram… schrecklich! Gesetzestexte wälzen und Gesetzesänderungen umsetzen… schrecklich! Und da gibt es noch einiges mehr.

Wie viel Zeit investierst du im Durchschnitt pro Woche in deinen Shop?

In meinen DaWanda-Shop nicht so viel Zeit, denn wenn ich gerade nichts einstelle und niemand etwas kauft, muss ich mich nicht darum kümmern. In die Produktion und alles, was dazugehört (siehe vorige Frage, alles was ich schrecklich finde), investiere ich sehr viel Zeit. Ich bin Teilzeit berufstätig, habe Familie und Haushalt. Die Zeit, die dann übrig bleibt, wird überwiegend fürs *nane-Business genutzt.

In der Werkstatt von *nane {Schönes aus Stoff}

Was glaubst du, macht einen DaWanda-Shop erfolgreich? Welche Tipps kannst du Anfängern mit in den Rucksack packen?

Genau! Was glaube ich? Denn als sehr erfolgreich auf DaWanda würde ich mich nicht bezeichnen. Ich denke, wenn man sich ausschließlich auf sein Business konzentriert und es nicht nebenberuflich macht, also seine ganze Energie und Zeit hineinsteckt, dann kann das schnell sehr erfolgreich werden. Mit den richtigen Produkten und Werbemaßnahmen, eventuell mit einem Businessplan oder professioneller Hilfe.

Ich verfolge z. B. schon eine ganze Zeit das Label „von Dschennie“, welches wächst und wächst und wächst. Da liegt es meiner Meinung nach in erster Linie an der wirklich schönen und praktischen Kinderkleidung aus tollen und geschmackvollen Stoffen, die angeboten wird, aber auch an der Vermarktung. „von Dschennie“ ist mega präsent auf Facebook und anderen Kanälen, auf vielen großen Märkten vor Ort, und der DaWanda-Shop ist immer gut gefüllt. Die Inhaberin kommt sympathisch rüber, was auch wichtig ist, finde ich.

Es kommt aber auch immer darauf an, welche Ziele man sich selbst steckt. Ich möchte z. B. meine „Näherei“ nicht hauptberuflich ausüben. Es soll so bleiben, wie es im Moment ist. Da die Zeit begrenzt ist, kann ich auch nicht überaus mehr produzieren, wie ich das im Moment tue. Von daher ist das für mich persönlich alles so in Ordnung. Hat man das Ziel, dass das Hobby in absehbarer Zukunft hauptberuflich ausgeübt und damit eventuell der Lebensunterhalt finanziert werden soll, muss man das natürlich ganz anders angehen als ich.

Ein Blick in die Zukunft. Welche Wünsche, Träume und Ziele hast du in Bezug auf deinen Shop?

Hmmm… ein paar mehr Verkäufe auf DaWanda würde ich mir ehrlich gesagt schon wünschen, aber ich bin auch so zufrieden. In den Geschäften vor Ort läuft es gut für mich und meine Produkte, das freut mich sehr!

Vielen Dank, liebe Christiane, für diesen interessanten Blick hinter die Kulissen von *nane {Schönes aus Stoff}. Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinen tollen Produkten und genau so viele Aufträge, wie du gut neben deinem Beruf bewältigen kannst.

Beim nächsten Mal… ein Interview mit Jana, die sich mit ihrem Label ambaZamba und funny Handmade-Produkten wie der Gürteltasche Wallaby, einäugigen Zyklopen und Kulturbooten längst einen Namen gemacht hat. Jana verkauft nicht nur auf DaWanda, sondern auch auf Etsy und erzählt uns von den Vor- und Nachteilen.

Beim nächsten Mal: Jana von "ambaZamba" über das Verkaufen auf DaWanda - Teil 9

Weitere Artikel:

→  Genähtes auf DaWanda verkaufen – Lohnt sich das? – Teil #1
→  Welche Kosten verursacht mein DaWanda-Shop? – Teil #2
→  Der Weg des Handmade-Produkts und warum Zeitmanagement alles ist – Teil #3
→  Wie viel ist ein Handmade-Produkt wert? – Teil #4
→  Acht Dinge, die deinen DaWanda-Shop erfolgreich machen – Teil #5
→  Interview / Katherina von „stitchydoo“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #6
→  Interview / Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #7
→  Interview / Jana von „ambaZamba“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #9
→  Interview / Sarah von „Mädchenkram“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #10
→  Mein Fazit / Lohnt es sich, Genähtes auf DaWanda zu verkaufen? – Teil #11

Interview | Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda #7

Think big, ist Christianes Devise. Sie liebt es, mit Filz zu arbeiten und hat sich in ihrem Shop ganz und gar auf dieses tolle Material spezialisiert. Ich freue mich sehr, dass ich die liebe Christiane für ein Interview gewinnen konnte, denn bei ihr habe ich vor drei Jahren in einem Anfängerkurs die allerersten Schritte an der Nähmaschine gemacht.

Interview | Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda #7

Liebe Christiane, erzähl uns ein bisschen von dir. Wer bist du und was machst du?

Ich heiße Christiane, bin 38 Jahre alt und wohne mit meiner Familie in Gelnhausen. Seit ca. drei Jahren betreibe ich nun meinen DaWanda-Shop hauptberuflich. Ich bin glücklich über mein eigenes kleines Atelier, das im Parterre unseres Hauses liegt. Meine ersten Produkte habe ich im Wohnzimmer unsrer Etagenwohnung in Frankfurt genäht und weiß den Platz, den ich jetzt habe, sehr zu schätzen. Mit der Zeit habe ich meine Produkte vollkommen von Stoff auf Filz umgestellt. Die Nachfrage war sehr groß, und ich liebe es, mit diesem Material zu arbeiten. Ich stelle überwiegend Inneneinrichtungsartikel, wie Körbe und Bankauflagen, her.

Christiane Petscha - Shopbanner

Du hast deinen Shop 2008 eröffnet. Wie hat er sich im Laufe der Zeit entwickelt?

Ich bin schon ziemlich lange dabei und habe am Anfang nur probeweise Artikel eingestellt. Meine erste Käuferin war meine Mutter, die Mitleid hatte, dass ich nichts verkaufe. Dann kamen mit der Zeit 2-3 Verkäufe im Monat hinzu. Den meisten Umsatz habe ich damals mit Utensilos und Kissen aus Stoff gemacht, die ich mit Namen individuell bestickt habe. Zum Glück war ich in der Zeit nicht auf den Umsatz angewiesen. Dann habe ich Filz als Material entdeckt und angefangen, daraus Mutterpass- und U-Hefthüllen herzustellen. Das war schon damals keine neue Idee, aber ich habe mich immer bemüht, meine eigenen Entwürfe zu sticken und auf Kundenwünsche einzugehen. Vor allem war mir auch wichtig, nur Produkte in meinem Shop zu haben, die mir selbst auch gefallen würden. Seitdem stieg dann auch der Umsatz stetig. Die Idee mit dem Treppenkorb aus Filz kam mir, als wir in unser Haus mit Treppen eingezogen sind und dauernd Dinge auf den Stufen lagen, die mit hoch oder runter genommen werden sollten. Ich tüftelte etwas über einer Zeichnung und habe dann an einem Nachmittag den Prototyp „Treppenkorb“ genäht. Ich habe den Treppenkorb dann beim Deutschen Patent- und Markenamt schützen lassen. Das war erstmal eine große Investition für mich, ist aber rückblickend ein guter Schritt gewesen. Ich mache jetzt meinen Hauptumsatz mit den Körben.

Vertreibst du deine Körbe auch auf anderen Wegen? Kann man dich zum Beispiel auf Märkten antreffen oder deine Produkte in einem Mietfachgeschäft kaufen?

Ich würde sehr gerne meine Produkte auch auf Märkten oder in Läden anbieten. Leider bin ich aber seit langer Zeit an der Grenze meiner Kapazität. Meine Lieferzeit liegt jetzt schon immer zwischen vier und fünf Wochen. Viele Kunden kaufen deshalb nicht, da sie kurzfristig ein Geschenk suchen. Ich hatte bis vor kurzem deshalb eine Mitarbeiterin, die aber leider aus persönlichen Gründen gekündigt hat. Jetzt bin ich momentan wieder neu auf der Suche nach einer Mitarbeiterin. Das ist allerdings nicht so einfach, da ich nur einen Minijob anbieten kann. Aber ich bleibe zuversichtlich. Als erstes würde ich dann weiter an meinem eigenen Online-Shop arbeiten, der schon in Arbeit ist, um auch neben DaWanda ein unabhängiges Standbein zu haben.

Welche Marketinginstrumente nutzt du, um auf deine Produkte aufmerksam zu machen?

Keines. Die Kunden finden mich auch so. Oh, doch, wie konnte ich das vergessen: Im Winter 2013/2014 durfte ich im DaWanda Lovemag #3 mein Produkt „Treppenkorb“ zeigen. Ich weiß noch, wie sehr ich mich gefreut habe, als die Redaktion von DaWanda eine E-Mail schickte, dass sie mich ausgesucht hat! Für die, die nicht wissen, was das Lovemag ist: Es ist ein Magazin bzw. Katalog mit ausgewählten Produkten von allen Shopbetreibern. Es kommt halbjährlich heraus und hat, glaube ich, eine Auflage von ca. 100.000 Stück.

Christiane Petscha - Treppenkorb

Foto: Christiane Petscha

Hast du ein Rennpferd, ein Produkt, das besonders gut läuft?

Eindeutig mein Treppenkorb!

Was sind für dich die Vor- und Nachteile von DaWanda?

Ein großer Vorteil ist die doch recht einfache Handhabung des Shops. Mit ein bisschen Übung findet man sich schnell zurecht, und man kann sofort loslegen. Durch die mittlerweile bekannte Plattform profitiert man von den vielen Besuchern, die schon gewohnt sind, einzigartige und handgemachte Produkte zu suchen und zu finden. Die Kosten finde ich persönlich auch nicht zu hoch, und man bekommt einen fertigen Shop. Nachteile sehe ich kaum. Das einzige, das ich gar nicht mag, ist, dass DaWanda Kunden neuerdings auf andere ähnliche Produkte hinweist, wenn die Kunden mein Produkt in meinem Shop anklicken. Das würde ich bei einem eigenen Online-Shop natürlich nicht machen.

Christiane Petscha - DaWanda-Shop

Wie viel Zeit investierst du im Durchschnitt pro Woche in deinen Shop?

Nur in die Arbeit mit dem Shop? Zur Pflege der Textinhalte und der Bilder sowie in die Beantwortung der Fragen und Beratung der Kunden investiere ich ca. 6 Stunden in der Woche. Hinzu kommt die Zeit zum Herstellen der Produkte, was der größte Zeitfaktor ist. Außerdem nicht zu vergessen, ist die Rechnungstellung, das Verpacken und Verschicken der Produkte, die Bearbeitung der Behördenkontakte, die Mitarbeiterverwaltung, der Einkauf der Materialien und Verpackungen, die Inspektion und Pflege der Maschinen, usw. Es ist schwer zu sagen, aber ich denke, ich komme auf eine gute 30-Stunden-Woche. Zum Glück übernimmt mein Mann die grobe Buchhaltung, die dann an den Steuerberater weitergeleitet wird.

Nicht unter Wert verkaufen, heißt es immer. Aber wie findet man den richtigen Preis für ein Handmade-Produkt? Hast du einen Tipp für uns?

Bei vielen meiner Produkte war ich am Anfang unsicher, ob der Preis, den ich kalkuliert habe, auch von den Kunden bezahlt wird. Jetzt, wo die Nachfrage so groß ist, bin ich selbstbewusster geworden. Hohe Qualität und Handarbeit haben nun mal ihren Preis, und die Kunden wissen das zu schätzen. Mit den Billigdiscountern kann man sowieso nicht mithalten, dann müsste man in China produzieren lassen. Bei der Preisfindung meiner Produkte gehe ich folgendermaßen vor:

  1. Ich berechne alle Kosten, die um das Produkt herum anfallen: z. B. Material, Strom, DaWanda-Gebühren, eventuell Paypalgebühren und Verpackungsmaterial.
  2. Dann versuche ich zu schätzen, wie lange ich zur Herstellung des Produktes brauche und rechne den gewünschten Stundenlohn zu den Kosten hinzu. Bei der Schätzung der Arbeitszeit am Produkt ist es wichtig, nicht zu vergessen, anteilig die Zeit am Computer und für den Versand der Artikel, usw. zu berücksichtigen.
  3. Je nach eigenem Steuersatz kommen dann auch noch die Kosten für die Einkommenssteuer hinzu. Zu berücksichtigen ist, dass man ab einem Umsatz von ca. 17.000 Euro im Jahr umsatzsteuerpflichtig ist.
  4. Mein Vater hat mich dann später daran erinnert, ein Unternehmergehalt mit einzurechnen. Das heißt, einen Aufschlag für die Leitung des Unternehmens. Man trägt das unternehmerische Risiko. Wenn man außerdem Mitarbeiter beschäftigt, bekommen diese den Stundenlohn. Um dann wirtschaftlich zu arbeiten, muss trotzdem Gewinn übrig bleiben.
  5. Als letztes überlege ich dann, ob der Preis realistisch ist und vergleiche die Preise mit vergleichbaren Produkten der Konkurrenz. Wobei ich mich unter Umständen auch nicht davor scheue, die Teuerste zu sein, wenn das durch Qualität und Individualität gerechtfertigt ist.
  6. Und dann ist Ausprobieren angesagt!
Wollfilz-Untersetzer mit Stickerei mady by Christiane Petscha

Wollfilz-Untersetzer mit Stickerei. Foto: Christiane Petscha

Viele wünschen sich, von ihrer kreativen Arbeit leben zu können. Welchen Tipp kannst du geben, damit das funktioniert?

  1. Hartnäckig bleiben und Rückschläge überstehen.
  2. Positive Rückmeldungen ausdrucken und als Motivation aufhängen.
  3. Den Kunden genau zuhören und auf ihre Wünsche eingehen. Auch eventuell mal ein Produkt daraufhin verändern oder aufgrund von Kundenwünschen in den Shop aufnehmen.
  4. Immer freundlich und vor allem schnell auf Fragen und E-Mails der Kunden antworten.
  5. Eigene Ideen entwickeln und ausprobieren. Ich selbst habe eine Inspirationswand, an der ausgeschnittene Zeitungsartikel, Postkarten, usw. hängen.
  6. Penibel und sorgfältig arbeiten, damit die Produkte zu 100% gefallen und die Qualität stimmt. Billig und schnell können die Discounter besser.
  7. Mit Materialien hoher Qualität arbeiten.
  8. Immer wieder einen Teil des Gewinns investieren, um auf dem neuesten Stand der Technik und der Materialien zu sein.

Ein Blick in deine berufliche Zukunft. Was planst du, welche Ziele hast du?

Ich wünsche mir, dass sich mein Shop weiter entwickelt und ich in ein paar Jahren meinen Mitarbeitern die Herstellung der Produkte überlassen kann. Selbst würde ich dann gerne Chefdesignerin, Marketingleiterin sowie Shopmanagerin sein. Ich hätte dann mehr Zeit, meine Ideen umzusetzen und neue Produkte zu entwickeln. Think Big!

Liebe Christiane, ich danke dir für das tolle Interview und wünsche dir ganz viel Erfolg beim Erreichen deiner Ziele!

Beim nächsten Mal… ein Interview mit Christiane, die das Label *nane {Schönes aus Stoff} gegründet hat und uns verrät, wie sie ihren DaWanda-Shop führt und welche Marktplätze sie außerdem für sich entdeckt hat.

Beim nächsten Mal: Interview mit *nane {Schönes aus Stoff} #8

Weitere Artikel:

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→  Welche Kosten verursacht mein DaWanda-Shop? – Teil #2
→  Der Weg des Handmade-Produkts und warum Zeitmanagement alles ist – Teil #3
→  Wie viel ist ein Handmade-Produkt wert? – Teil #4
→  Acht Dinge, die deinen DaWanda-Shop erfolgreich machen – Teil #5
→  Interview / Katherina von „stitchydoo“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #6
→  Interview / „Nane“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #8
→  Interview / Jana von „ambaZamba“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #9
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→  Mein Fazit / Lohnt es sich, Genähtes auf DaWanda zu verkaufen? – Teil #11

Interview | Katherina von „stitchydoo“ über das Verkaufen auf DaWanda #6

Katherina sieht ihren DaWanda-Shop als Herauforderung. Unter ihrem Label „stitchydoo“ bietet sie Taschen, Geldbörsen und Kamerabänder an und probiert dabei öfters mal was Neues aus.  Welche Tipps Katherina Shopstartern geben kann und warum eine gute Vorbereitung so wichtig ist, erzählt sie uns im Interview.

Interview - Katherina von "stitchydoo" über das Verkaufen auf DaWanda #6

 

Liebe Katherina, erzähl uns ein bisschen von dir und deinem DaWanda-Shop! Was verkaufst du?

Erst einmal vielen Dank an dich, liebe Katharina, für die Einladung zu diesem Interview. Ich freue mich, etwas zu deiner tollen Blogreihe beitragen zu können, hoffe, ich ufere nicht aus, und es kommen einigermaßen interessante Antworten zustande.

Kurz zu mir: Ich bin Katherina (mit e), Anfang 30 und lebe mit dem Herzensmann im südwestlichen Rheinland-Pfalz. Auf meinem Blog www.stitchydoo.de teile und lebe ich mein kreatives Hobby. „Nähen, Häkeln, Selbermachen. Ideen eine Form verleihen…“, so habe ich kürzlich meinen Blog einmal beschrieben. Noch bevor ich mit dem Bloggen begann, habe ich vor etwa 2,5 Jahren meinen DaWanda-Shop eröffnet. Alles begann mit vier Rollen Wachstuch, die ich mir auf dem Stoffmarkt kaufte. Zuhause angekommen, nähte ich mir daraus eine Handyhülle und eine Tasche für meinen eReader.

Meine beiden Schwestern waren von der Handytasche so angetan, dass sie auch gleich eine haben wollten. Dann kamen Freundinnen meiner Schwestern und deren Freundinnen, Kollegen,… Ich war überrascht über das Interesse und überlegte, ob ich nicht auch an anderer Stelle Abnehmer dafür finden könnte. DaWanda kannte ich ja bereits als Käufer. Ich begann, den Markt ein wenig zu beobachten, bis ich mich dann dazu entschlossen hatte, es einfach auszuprobieren. Neben dem Brötchenjob ein paar Euro hinzuzuverdienen, wäre doch nicht schlecht und was hatte ich zu verlieren?

Stitchydoo-Produkte: Taschen für Handy und eReader

Nach etwas Informations- und Vorbereitungszeit war es dann so weit. Es dauerte nicht lange, und ich verkaufte mein erstes Produkt, dann das zweite, das dritte,… Ein Jubel über jede SMS-Benachrichtigung, die hier einging!

Handy- und eReader-Taschen, insbesondere aus Wachstuch, gehören heute noch zu meinem Stammsortiment, welches ich immer wieder durch Einzelstücke wie Geldbörsen, Kamerabänder, kleine Häkelanhänger, Kosmetiktaschen sowie größere Hand- und Schultertaschen erweitere.

Hattest du von Anfang an ein Konzept? Wie hat sich dein Shop im Laufe der Zeit entwickelt?

Teils. Wenn man es Konzept nennen kann, dann bin ich mit dem Vorhaben gestartet, bunte Handy- und eReader-Taschen aus Wachstuch in meinem Shop anzubieten. Diese sind bis heute sozusagen meine „Basis“. Artikel, die ich immer im Angebot habe und auch jederzeit relativ schnell in der passenden Größe herstellen kann. Bzgl. anderer Artikel habe ich mir von vornherein die Freiheit gelassen, mich einfach auszuprobieren. Und das tue ich auch, mal mehr und mal weniger intensiv. Neben meinem „Grundstein“ eine schöne Möglichkeit zu testen, wie diese Artikel angenommen werden und auch für mich herauszufinden, wie aufwendig sich die Herstellung gestaltet. Lohnt es sich am Ende überhaupt oder ist der Zeitaufwand zu hoch, und ein Verkauf rechnet sich nicht?

Produkte von stitchydoo

Gibt es einen Topseller in deinem Verkaufsregal?

Dazu würde ich dann wohl mein Basissortiment zählen. Gerade die Handytaschen aus Wachstuch verkaufe ich eigentlich kontinuierlich, in einigen Farbkombinationen mehr, in anderen weniger häufig. Auch meine Geldbörsen kamen bislang gut an. Die Herstellung ist im Gegensatz zur Handytasche jedoch um einiges zeitaufwendiger. Ein Grund, warum ich sie momentan nur hin und wieder mal im Angebot habe. So, wie es zeitlich eben passt.

Bietest du deine Produkte nur auf DaWanda an oder verkaufst du auch auf anderen Online-Plattformen, auf Märkten oder in Mietfachgeschäften?

Ich biete meine Produkte derzeit nur auf DaWanda an. Andere Online-Plattformen benötigen natürlich auch ihre Pflege. Den zeitlichen Aufwand sollte man nicht unterschätzen. Mietfachgeschäfte finde ich eine interessante Sache, welche ich mir grundsätzlich auch vorstellen könnte, wohingegen ich behaupte, für Märkte nicht der Typ zu sein. Vielleicht liegt es aber auch an der Tatsache, dass ich meinen DaWanda-Shop neben dem Hauptberuf betreibe. Die Onlineverkäufe geschehen so „nebenbei“, bei der Einstellung meiner Produkte spielt es keine Rolle, ob ich dies morgens um 7, mittags um 15 oder nachts um 24 Uhr tue. Ich kann mir meine Zeit einfach besser und freier einteilen. Ein Markt hingegen erfordert permanente Aufmerksamkeit und eine Menge Vorbereitung. Neben DaWanda entstehen einige Verkäufe auch über den Direktkontakt. Auch per E-Mail und mein Blog-Kontaktformular gehen hin und wieder Anfragen ein.

Welche Marketinginstrumente nutzt du, um auf deine Produkte aufmerksam zu machen?

Die üblichen in gesundem Maße. Wenn ich etwas Neues für den Shop genäht oder mal einen ganzen Schwung an Taschen produziert habe, dann zeige ich sie in meinem Blog. Das kann ich natürlich nicht mit jeder Handytasche machen, die über die Ladentheke geht. Wäre auch uninteressant und langweilig. Meine Blogbeiträge teile ich generell auch über Pinterest. Daneben gibt es die Info auch bei Instagram, wo ich zusätzlich auch mal einen Schnappschuss während des Entstehungsprozesses teile. Letzteres nicht mal mit der Intention, das Produkt zu bewerben, sondern einfach, um zu zeigen was ich gerade so tue. 😉 So verfahre ich aber mit allen Dingen, die bei mir entstehen, privat sowie geschäftlich.

stitchydoo bei Instagram

Ein Marketinginstrument, das man meiner Meinung nach jedoch nicht unterschätzen sollte, ist die Mundpropaganda, die Zufriedenheit und Weiterempfehlung der Kunden! Stellt euch folgende Situation vor: Zwei Freundinnen sitzen  im Café. Heutzutage ganz normal, mal einen Blick aufs Handy zu werfen. Vielleicht legt die eine es auch gleich vor sich auf den Tisch, samt Handytasche. Beim Bezahlen zückt sie ihr neues Portemonnaie. Zwei Situationen, in denen die Freundin darauf aufmerksam werden und nachfragen könnte: „Wo hast du denn das her?“ Wenn eure Kundin mit eurem Produkt und der Verarbeitung zufrieden ist, wird sie es jetzt vielleicht in hohen Tönen loben… Ob sich die Situationen tatsächlich so oder so ähnlich abspielen, weiß ich nicht *lach*, aber dass auch schon einige Freundinnen und Bekannte von Kundinnen bei mir eingekauft haben, ist mir bekannt. Auch Kundinnen, die wieder kommen, weil sie ein Geschenk kaufen oder ein neues Smartphone haben und dafür eine neue Tasche benötigen. Darüber freue ich mich immer ganz besonders, denn es zeigt mir, dass sie meine Produkte mögen, damit zufrieden sind und dass ich wohl alles richtig mache.

Auf deinem Blog erzählst du, dass dir effizientes Arbeiten beim Bestücken deines Shops wichtig ist. Welche Zeitspartipps hast du für uns?

Zeit ist Geld, machen wir uns nichts vor. Du wirst dein Handmade-Produkt niemals zu dem Preis verkaufen können, den du unter Berücksichtigung des Materialwerts, des Arbeitsaufwandes, etwaiger Gebühren und Steuern ermittelt hast. Du musst dich schon auch an vergleichbaren (!) Produkten am Markt orientieren, und da bleibt dir oft nur eine gewisse Preisspanne, um konkurrenzfähig zu bleiben. Es sei denn, deine Produkte sind so einzigartig, dass du dich preislich weiter abgrenzen kannst. So bleibt dir nur die Möglichkeit, alle Faktoren der Preiskalkulation so weit wie möglich zu optimieren. An Gebühren und Steuern wirst du nichts drehen können, bleiben noch Materialwert und Arbeitsaufwand.

Beim Material sollte man nicht den Fehler machen, an der Qualität zu sparen! Das zahlt sich letztendlich nicht aus. Aber vielleicht muss im Inneren des Täschchens nicht immer auch der Designerstoff verarbeitet sein, vielleicht tut es auch ein passender Uni-Stoff, den man dann auch nicht da einkauft, wo er 8 Euro kostet, sondern dort, wo er beispielsweise für 4,50 Euro im Angebot ist.

Produktion in Kleinserie bei stitchydoo

Und so ist es auch mit der Zeit. Ich versuche, die Arbeitsschritte weitestgehend zu optimieren und im besten Fall nicht nur ein einzelnes Produkt herzustellen, sondern gleich ein paar Exemplare mehr. In Kleinserie (oder Klitzekleinserie ;-)) produzieren, nennt man das wohl.

  • Beim Nähen und Vorbereiten nähe ich nicht eine Tasche nach der anderen, sondern habe eine kleine „Produktionsstraße“: Zuschnitt, Arbeitsschritt 1, Arbeitsschritt 2,… usw.
  • Für Produkte, die ich erst nach Bestellung herstelle, nähe ich an zwei festen Tagen in der Woche. (Zeitmanagement!)
  • Im besten Fall habe ich einige Teile, z.B. das Volumenvlies für meine Handytaschen, auch schon vorgeschnitten und muss nur noch zugreifen.

Was das Einstellen der Produkte bei DaWanda betrifft, so kann ich oft auf eine meiner bereits bestehenden Produktbeschreibungen zurückreifen und muss diese ggf. nur noch etwas anpassen. Die Herstellung von Handytaschen in Wunschgröße (anders könnte ich die vielen unterschiedlichen Geräteabmessungen gar nicht abdecken) macht es mir zudem einfach, ein Produkt nach dem Verkauf unverändert mit nur einem Klick wiedereinstellen zu können.

Arbeitsschritte im Herstellungsprozess

Was sind für dich die Vor- und Nachteile von DaWanda?

Ich sehe den klaren Vorteil von DaWanda darin, dass du deine Produkte dort anbieten kannst, wo sie deine Zielgruppe auch erreichen! Eine Zielgruppe, die (größtenteils wohl) bewusst auf der Suche nach individuellen Handmade-Produkten ist.

Ein Nachteil ist vielleicht das Riesenangebot dort. Da noch herauszustechen und seine Nische zu finden, ist nicht einfach. Ich seh’s als Herausforderung!

Aller Anfang ist schwer. Welche Tipps kannst du Shopstartern geben?

Startet nicht blauäugig. Informiert euch vorab gründlich über Rechte und besonders auch die Pflichten eines Unternehmers. Das ist alles kein Hexenwerk, man sollte sich aber bewusst sein, dass man sich mit diesen Dingen auch rumschlagen muss.

Macht euch einen Starterplan. Welche Produkte möchtet ihr anbieten? Beobachtet den Markt in diesem Bereich (bei DaWanda) ruhig auch mal eine Weile. Was verkaufen Mitbewerber, was zeichnet die Produkte aus, die in dieser Kategorie viele Käufer finden? Was könnte meine Produkte auszeichnen? Was, wenn das Geschäft nicht anläuft? Veränderungen, Verbesserungen, Alternativen?

Versucht euren Start ein wenig zu strukturieren, jedoch nicht verbissen. Nehmt euch auch die Freiheit, einfach ein wenig auszuprobieren. Das ist der Vorteil, wenn ihr einen Shop im Nebenerwerb betreibt und keine Existenzen von einem Misserfolg betroffen sind.

Finde deine Nische, heißt es immer. Hast du deine gefunden? Wie zufrieden bist du mit deinem Shop?

Ich weiß nicht, ob ich meine Nische gefunden habe. Gibt es nur diese eine? In der, in der ich momentan stecke, fühle ich mich wohl. Ich bin zufrieden mit meinem Shop. Ich habe in etwa 2,5 Jahren 322 Produkte über DaWanda verkauft. Das mag nicht enorm viel sein, aber für mich ist es genau das richtige Pensum. Das, was ich neben Beruf, Haushalt, Hobby und Freizeit auch leisten kann.

Was planst du für die Zukunft?

Ganz ehrlich? Ich habe derzeit keine konkreten Pläne. Das heißt, erst einmal weitermachen wie bisher. Ich würde mein Shopsortiment gerne ein wenig erweitern, habe auch die ein oder andere Idee, Dinge, die ich gerne ausprobieren möchte. Ich werde sehen, was die Zukunft bringt. Vielleicht ja ein wenig mehr Zeit, das wäre nicht schlecht.

Liebe Katherina, ich danke dir sehr für das spannende Interview und wünsche dir ganz viel Erfolg mit deinem tollen Shop „stitchydoo“!

Beim nächsten Mal… ein Interview mit Christiane Petscha, die ihren DaWanda-Shop hauptberuflich betreibt und mit der mich eine ganz besondere Geschichte verbindet.

Beim nächsten Mal: Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda - Teil 7

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