Werbung
Endlich geht’s los! Herzlich Willkommen zum ersten Teil meiner Tutorial-Reihe English Paper Piecing mit Hexies. Bist du bereit für den ultimativen Sommer-Nähspaß? Ohne Strom, ohne Nähmaschine, völlig mobil, überall dort, wo du gerade Lust dazu hast! Wir beginnen heute mit dem ersten Schritt: Stoff um Hexagon-Papierschablonen falten und heften. Schablonen findest du weiter unten zum Herunterladen und Ausdrucken.
Hinweis: Dieser Artikel ist als Werbung gekennzeichnet, weil er Affiliate-Links zu Partner-Shops enthält. Affiliate-Links sind mit einem Sternchen gekennzeichnet.
Das erwartet dich:
Schritt für Schritt zeige ich dir in diesem und weiteren Tutorials, wie English Paper Piecing (EPP) funktioniert. Ich erkläre dir, welches Equipment du brauchst, verrate dir Tipps und Tricks und bringe dich auf Ideen, was du mit handgenähten Hexagons anstellen kannst. Die Möglichkeiten sind riesig – Lass dich überraschen! Im 2. Teil dieser kleinen Tutorial-Reihe geht’s ums Zusammennähen der Hexies. Im 3. Teil zeige ich dir, wie du Hexies applizierst, und im 4. erwartet dich eine Nähanleitung für einen süßen Sommer-Geldbeutel.
Viele Wege führen nach Rom!
Eins muss ich gleich vorneweg sagen: Natürlich gibt’s wie immer verschiedene Wege, ums ans Ziel zu kommen. Jeder hat seine Vorlieben. Am Ende zählt, dass es Spaß macht und das Ergebnis gefällt. Ich zeige dir hier meine Technik, so wie ich es mache, und lade dich ein, es auszuprobieren und herauszufinden, ob es für dich genauso gut funktioniert. Schreib mir gerne einen Kommentar, wenn du Tipps, Anregungen oder auch Fragen hast.
Du brauchst: Papierschablonen (ausgedruckt oder fertig gekauft), Stoffreste, Nadel, Garn, Schere und eine Klammer
Probieren geht über Studieren!
Du weißt nicht, ob English Paper Piecing was für dich ist, weil du bisher kein großer Fan vom Handnähen warst? Ich schlage vor: Probier’s einfach aus! Du hast nichts zu verlieren und musst kein teures Material anschaffen, weil du vermutlich eh schon alles zuhause hast. Du brauchst nur einen Drucker zum Ausdrucken der Vorlagen, Papier, eine Schere, Nähnadel und Garn sowie eine Klammer. Und vielleicht entdeckst du, dass es dir mehr Spaß macht, als gedacht.
Welches Papier nehme ich für die Schablonen?
Meine ersten Schablonen habe ich auf 120 g schwerem Motivpapier von Tchibo ausgedruckt. Das Papier ist etwas schwerer als normales Druckerpapier und auf der Rückseite einfarbig. Es eignet sich prima, weil es stabil genug ist, um den Stoff präzise um die Schablonen zu falten, ohne zu fest und steif zu sein. Schließlich müssen die Schablonen nach dem Zusammennähen wieder entfernt werden und dafür müssen sie biegsam sein. Wenn du kein festes Papier zuhause hast, tut’s für den Einstieg auch normales Druckerpapier. Schließlich haben die Frauen im 19. Jahrhundert auch Zeitungspapier und Magazinseiten für ihre Schablonen benutzt.
Links: Selbst ausgedruckte Hexie-Schablonen auf Motivpapier und gekaufte Schablonen. Rechts: Hexie-Sammlung
Fertige Papierschablonen
Ich habe schnell gemerkt, dass mir das Nähen der Hexies viel Spaß macht, und deshalb fertige Papiervorlagen tütchenweise im 100er-Pack gekauft. Das ist nicht ganz billig, zumal man die Vorlagen nicht unendlich oft wiederverwenden kann. Trotzdem lohnt sich die Investition für mich, weil mir das Ausschneiden hunderter Schablönchen einfach zu mühselig ist. In der Zeit könnte ich ja schon dutzende Hexies heften!
Wenn du dir auch gerne fertige Papierschablonen kaufen möchtest, schau doch mal bei Verena (einfach bunt Quilts) vorbei! In ihrem Shop hat sie verschiedene Größen zu einem sehr guten Preis. Die folgenden Links sind Affiliate-Links:
1) Papierschablonen für ½ Inch Hexies*
2) Papierschablonen für ¾ Inch Hexies*
3) Papierschablonen für 1 Inch Hexies*
Schablonen mit dem Plotter schneiden
Wenn man einmal mit dem Hexie-Fieber infiziert ist, wächst die Sammlung schnell, wie du auf dem rechten Bild erahnen kannst. Ob ich mir vielleicht doch mal einen Hobbyplotter zulegen sollte? Damit kann man sehr schnell und bequem eigene EPP-Vorlagen herstellen. Wenn du einen Plotter hast, dann schau doch mal bei meiner Freundin SewingTini vorbei. Sie ist für mich die absolute Silhouette-Plotter-Expertin, hat schon viele Tutorials dazu veröffentlicht und bietet auf ihrem Blog Plotter-Vorlagen im .studio3-Format für 1 Inch und ¾ Inch Hexies als Freebie zum Download an.
Für die Besitzer einer Brother ScanNCut hat die liebe Jennifer (Instagram: @yokokudo88) Plotter-Vorlagen im .svg-Format erstellt und mir zur Verfügung gestellt. Du kannst dir die Dateien für 1 Inch und ¾ Inch Hexies direkt hier herunterladen: Plotter-Vorlagen im .svg-Format. (Ich habe sie in eine Zip-Datei gepackt.)
Schablonen selbst stanzen
Eine gute Alternative könnte auch der Hexagon-Stanzer von Fiskars sein, mit dem ich aber bislang keine Erfahrung habe. Es gibt ihn in 3 Größen bei Quiltzauberei: Medium = ½ Inch Kantenlänge, Large = ¾ Inch Kantenlänge und X-Large = 1 Inch Kantenlänge. Von den Zahlen, die bei den Produkten stehen, darf man sich nicht irritieren lassen. Sie bezeichnen nicht die Kantenlänge, sondern den Durchmesser der Hexagone. Wenn du mehr über die Stanzer erfahren möchtest: A spoonful of sugar hat einen Bericht darüber geschrieben.
Nachtrag März 2020: Mittlerweile besitze ich zwei Hexagon-Stanzer von Fiskars und finde sie super! Wer viele Schablonen verbraucht, dem kann ich die Stanzer absolut empfehlen.
Fünf-Fach-Organizer von Farbenmix – verkleinert auf 75 Prozent – mit 3/4 Inch Hexies
Gratis-Schablonen zum Ausdrucken
In diesem Crashkurs nähen wir Hexies. Das hat mehrere Gründe. Erstens liebe ich die Hexagon-Form, zweitens eignet sie sich wunderbar zum Kennenlernen und Üben der Nähtechnik. Zum Einstieg ist ein Hexie mit 1 Inch Seitenlänge perfekt. Im Moment nähe ich besonders gerne Hexies mit ¾ Inch Kantenlänge, weil sie von der Größe her perfekt auf kleine Täschchen passen, wie du an meinem Fünf-Fach-Organizer sehen kannst. Wenn du keine Schablonen kaufen möchtest, habe ich hier welche zum Ausdrucken und Ausschneiden für dich:
➜ Gratis-Schablonen: Hexagon 1 Inch (Pdf)
➜ Gratis-Schablonen: Hexagon ¾ Inch (Pdf)
Achte darauf, dass in deinem Druckerprogramm „tatsächliche Größe“ und „100 Prozent“ eingestellt ist und überprüfe an deinem Ausdruck, dass die Kantenlänge genau 1 Inch (ca. 2,5 cm) bzw. ¾ Inch (ca. 1,9 cm) beträgt. Hierfür legst du dein Lineal einfach an einer der 6 Kanten an und misst nach. Anschließend schneidest du die einzelnen Hexies mit einer Papierschere exakt aus. Die Vorlagen, die ich hier zur Verfügung stelle, hat Katharina von 4 Freizeiten für mich gemacht. Noch mal herzlichen Dank dafür, liebe Katharina!
Neu: Zuschneidefreundliche Schablonen zum Ausdrucken:
➜ Gratis-Schablonen: Hexagon 1 Inch (Pdf)
➜ Gratis-Schablonen: Hexagon ¾ Inch (Pdf)
Auf diesem Blatt sind die Hexies so angeordnet, dass du sie bequem mit einem Cutter ausschneiden kannst. Das geht schneller als mit der Schere und wird eventuell auch akkurater. Auch hier gilt: Bitte überprüfe bei deinem Ausdruck, ob die Kantenlänge stimmt.
Papierschablonen ausgeschnitten? Los geht’s!
Schablone mit Klammer fixieren und ca. 0,75 cm rundherum schneiden.
Für dein Hexie brauchst du ein Stoffstück, das rundherum etwa 0,75 cm bis 1 cm größer ist als deine Schablone. Das ist die Nahtzugabe, die um die Kanten geschlagen wird. Am liebsten befestige ich die Papiervorlage mit einer Klammer an meinem Stoff und schneide einfach nach Augenmaß grob 0,75 cm drum herum. Die Nahtzugabe muss hier nicht exakt sein.
Fussy Cutting mit selbstgebasteltem Rahmen aus Pappe.
Anders beim Fussy Cutting. Wenn ich mit Motivstoff arbeite und einen ganz bestimmten Ausschnitt auf ein Hexie bringen möchte, dann lege ich meine selbstgebastelte Pappschablone auf den Stoff und schneide exakt aus. Das ist wie ein kleiner Fensterrahmen, mit dem ich ein Motiv suchen und einfangen kann. Dazu benutze ich entweder einen selbstlöschenden Trickmarker, um den Umriss abzuzeichnen, meistens nehme ich aber einen Wonder Clip zum Fixieren und schneide gleich am Kartonrand entlang aus.
Rechts: Der Rahmen lässt sich einfach mit Hilfe einer Hexie-Schablone aus Karton schneiden.
Fussy Cutting
Meister des Fussy Cuttings schneiden Teilmotive ganz exakt aus und setzen sie sehr gekonnt wieder zu neuen, manchmal kaleidoskopartigen Mustern und Rosetten zusammen. Hier bei Iva und Jennifer und Mathew kannst du dir Beispiele dafür anschauen. Sehr bekannt und beliebt in der EPP-Szene ist der La Passacaglia Quilt.
Natürlich gibt’s auch Profi-Gerät, nämlich Acrylschablonen, mit denen man den Ausschnitt wählen und den Stoff zuschneiden kann. Ich mache EPP meist nicht am Tisch, sondern auf der Couch, im Garten oder unterwegs. Das heißt, ich hab am liebsten alles auf dem Schoß. Deshalb hat mich die Anschaffung bisher nicht gereizt. Aber der Vorteil einer Acrylschablone ist: Sie ist transparent, eignet sich also fürs Fussy Cutting, und du kannst den Stoff mit dem Rollschneider zuschneiden. Wenn man dann noch eine drehbare Schneidematte hat – und ich hab jetzt eine – dann geht das pingelige Zuschneiden ruckzuck.
Eine tolle Zusatzfunktion haben die Acrylschablonen von „Allie and the Dude“: Sie haben in der Mitte eine Aussparung, so dass du mit einem spitzen Bleistift den Umriss eines Hexies zeichnen und ausschneiden kannst. So brauchst du keinen Drucker, keinen Stanzer und keinen Plotter, um selbst Papierschablonen herzustellen. Eine 2-in-1 Acrylschablone!
Hexie-Sets von „Allie and the Dude“: 1 Acrylschablone + 50 Papierschablonen in 3 verschiedenen Größen
Wie’s der Zufall will, bringen Gesine von Allie & Me und Philipp, der Dude von MyQuiltshop, diese Woche drei tolle Hexagon-Sets auf den Markt, die ich gerade kostenlos testen durfte. Jedes Set beinhaltet 1 Acrylschablone und 50 Hexie-Papierschablonen – Perfekt für den Start ins English Paper Piecing!
Wie ich hörte, sind diese Sets nur der Startschuss. Gesine und Philipp haben noch einige andere Lineale und Sets entworfen und selbst produziert. Darauf freue ich mich schon sehr. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, schau heute unbedingt auf Gesines Blog vorbei. Dort verrät sie mehr darüber und zeigt auch in einem Tutorial, wie sie die Hexies macht.
Wir starten mit dem Heften der Hexies:
So, nachdem wir nun ausführlich über Papier- und Acrylschablonen gesprochen haben, wollen wir jetzt mit dem Heften anfangen. Am besten übst du zunächst mit der 1 Inch Hexie-Vorlage. Ich nehme zum Heften gerne Reihgarn, z. B. von Amann, weil es dicker und rauer ist und sehr gut an Ort und Stelle bleibt. Du kannst für den Anfang aber genauso gut normales Nähgarn nehmen. Die Heftstiche müssen dabei nicht perfekt ordentlich sein. Beim Heften geht’s ja nur darum, den Stoff um die Form zu hüllen und so zu fixieren, dass das Ganze nicht wieder aufgeht. Später werden die Heftstiche wieder entfernt.
Durch die Schablone stechen?
Bei Hexies, die 1 Inch und kleiner sind, steche ich nur durch die Nahtzugaben des Stoffs, nie durch die Papiervorlage. Erst bei größeren oder schwierigeren Formen kann es sinnvoll sein, auch das Papier mitzuheften. In dem Fall empfiehlt es sich, eine dünnere Nadel und feineres Garn zu nehmen. Manche EPPler stechen grundsätzlich durchs Papier. Da musst du einfach ausprobieren, wie du am besten zurechtkommst.
Stoffkanten nach innen um die Schablone schlagen.
Und so geht’s: Mach in deinen Faden einen Doppelknoten. Leg die Papiervorlage mittig auf die linke Stoffseite und fixiere sie mit einer Stoffklammer. Jetzt schlägst du den Stoff an einer Kante nach innen um die Form und drückst die Falte mit dem Finger fest. Dann schlägst du die nächste Kante um, so dass du eine schöne Ecke bekommst. Diese Ecke wird jetzt mit einem Heftstich fixiert.
Mit einem Heftstich fixieren. Damit die Ecke nicht aufgeht, den gleichen Stich wiederholen.
Während du mit dem Daumen die umgeschlagene Ecke festdrückst, stichst du durch beide Nahtzugaben (nicht durchs Papier!) und wiederholst diesen Stich direkt ein zweites Mal, damit er sich nicht wieder löst. Es legt sich dann eine kleine Schlaufe um die Nahtzugaben an der Ecke. Wichtig ist, dass du den zweiten Stich nicht zu stark festziehst, damit du keinen Knubbel an der Ecke bekommst.
Reihum alle Stoffkanten umschlagen und heften.
Hefte auf diese Art und Weise reihum alle Stoffkanten. Die letzte Ecke sicherst du ebenfalls durch einen zweiten Heftstich und schneidest den Faden dann einfach ab. Keine Sorge, das geht nicht wieder auf. In manchen Anleitungen steht an dieser Stelle jetzt: „Ohne Dampf über das fertig geheftete Hexie bügeln.“ Mir fällt das Zusammennähen leichter, wenn die Hexies nicht plattgebügelt sind. Ich bilde mir ein, mit der Nadelspitze dann leichter durch die Stoffkanten zu kommen, deshalb bügle ich an der Stelle nicht. Auf jeden Fall werden die Papierschablonen jetzt noch nicht entfernt! Also: Schablonen drin lassen!
Bei ¾ Inch großen Hexies mache ich die Rückstiche nur am Anfang und am Ende. Mittendrin spare ich mir sie, weil die Ecken der kleinen Hexies auch ohne doppelten Heftstich schön exakt werden und sich nicht lösen. So lässt sich der Faden später auch ruckizucki wieder entfernen. Ja, das war’s schon! So einfach geht das Heften eines Hexies.
Alternative: Hexies kleben statt heften
Viele EPPler heften gar nicht mit Nadel und Faden, sondern schwören auf Kleber. Besonders beliebt ist der Fabric Glue Pen von Sewline. Weniger bekannt, aber genauso hervorragend ist der Aqua-Fixiermarker von Prym*. Bei dieser Methode werden die umgeschlagenen Stoffkanten mit Textilkleber fixiert, der sich später wieder von der Papiervorlage lösen lässt. Ich persönlich mag das altmodische Heften mit Nadel und Faden lieber und bin kein großer Fan vom Kleben, aber das ist Geschmackssache. Ein Nachteil ist auf jeden Fall: Die Papierschablonen sind mit dieser Methode deutlich schneller verbraucht als mit Nadel und Faden.
Beim nächsten Mal: Hexies zusammennähen
Beim nächsten Mal zeige ich dir, wie du Hexies mit dem Überwendlingsstich zusammennähst. Wenn du Lust hast, kannst du bis dahin sieben ¾ Inch Hexies heften. Dann bist du perfekt vorbereitet für das, was als nächstes kommt. Am Ende meiner Tutorial-Reihe wird es, wie bereits angekündigt, eine Nähanleitung für einen Geldbeutel geben. Dort werden wir dann eine zusammengenähte Hexie-Blume applizieren. Das sind sechs Hexies, die um ein Hexie in der Mitte platziert zusammengenäht werden. Suche dir also am besten jetzt schon Stoffe aus, die am Ende deinen Geldbeutel zieren sollen.
Viel Spaß beim Hexie-Heften und bis zum nächsten Tutorial!
Wenn du auf dem Laufenden bleiben möchtest, abonniere meinen Newsletter.
Folge mir gerne auch auf Instagram und Facebook.
Links & Tipps:
———
* Info: Die mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links (Werbelinks). Sie führen dich zu Partner-Shops, die ich dir gerne empfehlen möchte. Wenn dir meine Empfehlung gefällt und du über diesen Link etwas einkaufst, bekomme ich eine kleine Vergütung, ohne dass du dafür mehr zahlen musst. Danke schön!