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Podcast-Tipps | Für gute Unterhaltung beim Nähen #3

Jetzt ist es schon wieder ganz schön lange her seit meinen letzten Podcast-Tipps. Meine Güte, kann das sein? 2016? Dabei höre ich sie fast täglich, besonders gerne beim Nähen und Bügeln, Kochen und Backen oder auf langen Autofahrten. Ohne Witz, ein Leben ohne dieses Ohrenfutter, das mich unterhält, informiert, zum Lachen, Staunen und Nachdenken bringt, möchte ich mir gar nicht mehr vorstellen.

Eine noch höhere Qualität und Abwechslung hat mein Podcast-Menü bekommen, seit ich vor ein paar Wochen die ARD-Audiothek entdeckt habe. Das ist eine kostenlose Handy-App, über die du auf einen ganzen Pool hochwertiger Podcasts zugreifen kannst: Hörspiele, Radio-Features, Interviews, Diskussionen, Comedys. Was das Herz begehrt! Wenn du diese App noch nicht auf deinem Smartphone hast, lade sie dir am besten sofort herunter.

Auf der Startseite der ARD-Audiothek bekommst du aktuelle Empfehlungen, siehst, welche Themen gerade im Fokus stehen, kannst dir mehrere Episoden zu einem bestimmten Thema anhören und erfährst, welche die im Moment meistgehörten Podcasts sind. Du kannst außerdem nach Themen filtern und findest so leicht, was zu deinen Interessen passt: Doku & Reportage, Hörspiel, Wissen, Comedy & Satire, Gesundheit & Fitness, Medien & Technik oder vielleicht Literatur & Lesung? Du kannst dir aber auch die Podcasts der einzelnen Radiosender anzeigen lassen: BR, HR, MDR, NDR, SWR, WDR usw. Eine wahre Goldgrube von Podcasts.

Ich empfehle dir heute ein paar Podcastfolgen und -serien, die mir in letzter Zeit gut gefallen haben. Vielleicht sind sie ja auch etwas für dich.

1. Eingeschlossene Gesellschaft von Jan Weiler (WDR 3 Hörspiel in 3 Teilen)
Schon nach wenigen Minuten war ich von der Story gefangen und hatte das Gefühl, ich stehe mitten im Lehrerzimmer. Ein Vater sperrt freitagnachmittags sechs Lehrer ein, weil seinem Sohn ein Punkt für die Zulassung zur Abiturprüfung fehlt. Er nimmt sie als Geiseln und zwingt sie, eine Stunde lang zu diskutieren und irgendwo den einen fehlenden Punkt herzuholen. Die Dialoge sind dank hervorragender Sprecher wie Annette Frier sehr nah und lebendig, und es ist unglaublich, was im Laufe des Hörspiels alles ans Tageslicht kommt. Ein bitterböses Hörspiel über unser Schulsystem, das nachdenklich macht. Schnell hören! Der Podcast steht nur noch bis zum 02.03.2018 zum Download zur Verfügung. Ich nehme an, dass er danach auch über die ARD-Audiothek nicht mehr aufrufbar sein wird.

2. Einflussreich in 30 Tagen – Selbstversuch bei Instagram von Verena Fücker (Deutschlandfunk Kultur Reportage)
Verena Fücker ist schon seit Jahren bei Instagram angemeldet, hat’s aber nie über ein paar hundert Follower gebracht. Das soll sich jetzt endlich ändern. In nur 30 Tagen will sie zur Influencerin werden, Kooperationen mit Unternehmen eingehen und Geld verdienen. Für ihren Selbstversuch holt sich Verena Tipps bei einer erfolgreichen Modebloggerin, knipst zusammen mit ihrer Freundin stundenlang coole Outfits und versucht am Ende sogar, sich Follower zu kaufen. Ob sie es tatsächlich geschafft hat, ihre Followerzahl in 30 Tagen zu steigern und Instagram-Influencerin zu werden, könnt ihr in diesem schönen, selbstironischen Podcast hören. Ich habe mich sehr amüsiert.

3. Näherinnen – Mit Nadel, Faden und flinken Fingern (Bayern 2 radiowissen)
„Das Nähen mit Nadel und Faden gehört zu den ältesten Beschäftigungen der Menschheit“, erfahren wir in diesem interessanten Podcast, der die Geschichte des Nähens von der Steinzeit übers Mittelalter bis heute erzählt. Die Geschichte des Nähens ist aber auch gleichzeitig ein Stück Frauengeschichte, geprägt von Unterbezahlung, Ungerechtigkeit und Ausbeutung. Im 19. Jahrhundert war die Berufsnäherei in Fabriken ein Niedriglohn-Sektor, der klassischerweise Frauen vorbehalten war. Und hat sich daran bis heute etwas geändert? Heute sitzen Frauen in Vietnam oder Bangladesch an den Nähmaschinen und arbeiten im Akkord. Von „Nähen ist mein Yoga“ und „sew happy“ kann da keine Rede sein.

4. 200 Jahre Fahrrad (hr-Info Wissenswert)
Letztes Jahr hatte das Fahrrad Geburtstag! Denn am 12. Juni 1817 präsentierte Karl Freiherr von Drais seine Laufmaschine der Öffentlichkeit und rollte mit ihr von Mannheim nach Schwetzingen. Was für eine bahnbrechende Erfindung, die – man glaubt es kaum – vermutlich durch einen Vulkanausbruch beschleunigt wurde! Der Podcast handelt von der Geschichte des Fahrrads und stellt die spannende Frage: Ist das Fahrrad das Verkehrsmittel der Zukunft?

5. Krömer & friends (radioeins Gespräch & Interview)
Zwei Männer – drei Welten: Krömer and friends. So heißt ein neuer Podcast auf radioeins. Gastgeber sind Kurt Krömer, Komiker und Schauspieler, und sein Freund Dr. Jakob Hein, Schriftsteller und Kinder- und Jugendpsychiater. Die beiden plaudern mit ihren Gästen über ihr Leben, Gott und die Welt, mal ernst, mal herrlich albern, immer sehr unterhaltsam. Da höre ich einfach gerne zu und hab nicht selten auch mal einen Lachanfall.

6. Polit-WG: Trump für die Welt (WDR 5 Diskussion)
Genauso spitze ich die Ohren, wenn die Polit-WG über aktuelle Themen der Gesellschaft und Weltpolitik diskutiert. Niemals trocken oder langweilig, sondern immer locker-flockig, unterhaltsam und mit einer guten Prise Humor. In dieser Folge stellt die meinungsfreudigste Wohngemeinschaft Deutschlands die etwas ketzerische Frage, ob Trump in seinem ersten Amtsjahr der Welt auf eine merkwürdige Art und Weise nicht auch gut getan hat. Mit dabei die USA-Korrespondentin Martina Buttler, die von ihren Eindrücken und Erlebnissen erzählt.

Das waren meine 6 Podcast-Empfehlungen für dich. Wenn du vielleicht eine Empfehlung für mich hast, würde ich mich sehr über einen Kommentar von dir freuen.

Links & Tipps:
Podcast-Tipps | Für gute Unterhaltung beim Nähen #1
Podcast-Tipps | Für gute Unterhaltung beim Nähen #2

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headphones-Grafik: La Boutique dei Colori

Nur wer sich ändert, bleibt sich treu

Was war das für ein turbulentes und anstrengendes Jahr! Noch nie habe ich mich so aufs neue Jahr gefreut wie in diesem. 2017 wird als das Jahr in unsere Familiengeschichte eingehen, in dem wir unser Haus umgebaut haben. Ein Projekt, das wir mit unserem Architekten lange geplant haben und das so umfassend und grundlegend war, dass wir dafür 15 Monate lang ausziehen mussten. Sehr viel Freizeit und Arbeitszeit hat dieses Mammutprojekt gefordert und garantiert auch das eine oder andere graue Haar.

Hauskissen - Auf ins neue Jahr 2018

Nachdem wir so lange auf dem Weg waren, hat es einige Wochen gedauert, bis wir begriffen haben, dass wir endlich am Ziel angekommen sind. Ja, so langsam sickert die Erkenntnis „Wir haben es geschafft! Wir sind wieder zuhause!“ und können uns darüber richtig freuen. Als ich an Weihnachten meine Oma durch unser neues Heim führte, konnte sie gar nicht fassen, was aus dem „kleinen Häuschen“ geworden ist, in dem sie als Kind mit ihrer Familie wohnte.

Aus dem 3-Zimmer-Haus mit Kohleofen von damals ist im Laufe der Jahrzehnte ein modernes Energie-Effizienzhaus mit dreimal so vielen Quadratmetern geworden. Im Dachgeschoss, das in Omas Kindertagen noch überhaupt nicht ausgebaut war, habe ich nun ein riesengroßes Atelier mit vielen Fenstern und viel Licht, in dem ich arbeiten und Nähkurse geben kann.

2017 habe ich meine ersten Anfänger-Nähkurse und Workshops in unserer Übergangswohnung veranstaltet und gemerkt, wie viel Spaß mir das macht. Das Programm 2018 ist in Planung und startet, sobald mein Nähatelier eingerichtet ist. Ihr findet Infos und Termine dann rechts oben im Menü unter dem Stichwort „Nähkurse“.

Näh-AG in der Schule

2017 war auch das Jahr, in dem ich an der Schule richtig Fuß gefasst habe. Aus einer Näh-AG sind inzwischen zwei geworden. Das sind zwei Nachmittage in der Woche, die immer gut vorbereitet sein wollen. Etwa 30 kleine und größere Projekte habe ich mittlerweile in petto, von denen ich weiß, dass sie bei der hungrigen Teenie-Nähmeute gut ankommen. Ich liebe diese Arbeit und bin immer wieder aufs Neue glücklich und überwältigt, wenn ich auf den Schulhof komme und mir schon zwei Mädchen entgegenrennen und aufgeregt zurufen: „Katharina, was machen wir heute?“

Der Blog ist in diesem Jahr zu kurz gekommen, besonders in den letzten sechs Monaten. Ich habe es mit Ach und Krach geschafft, meine Beiträge für den Taschen-Sew-Along zu nähen und meine Monatsblöcke für den Quilt-Along 6 Köpfe – 12 Blöcke zu zeigen. Da ich beide Aktionen mitorganisiert habe, war es mir natürlich wichtig, hier immer am Ball zu bleiben, aber allzu oft hatte ich das Gefühl, nur hinterher zu rennen.

Hexie-Taschen (English Paper Piecing)

Auch der 4-teilige Hexie-Crashkurs im Sommer ist eigentlich noch nicht beendet. Ich wollte euch gerne noch Nadeln und Nähgarn empfehlen und euch meine liebsten Bücher über English Paper Piecing vorstellen. Dazu bin ich leider nicht gekommen. Überhaupt muss ich zugeben, ist das Thema EPP bei mir ein bisschen eingeschlafen.

Aber genug des Jammerns darüber, was 2017 alles zu kurz gekommen ist oder als unerledigter Punkt immer noch auf der Liste steht. Ein paar sehr schöne Projekte hab ich ja doch umgesetzt, von denen diese zu meinen liebsten gehören: meine geschrumpfte 5-Fach-Tasche mit Hexies, die bunte Stifterolle à la Barbara, das Petit Four Basket, die witzigen Osterhühner und die Annex Double Zip Box Pouch.

Lieblingsprojekte 2017

Zu den Hühnern möchte ich vor Ostern unbedingt ein kleines Tutorial schreiben und hier im Blog veröffentlichen. Ich wurde ganz oft danach gefragt und hab es natürlich nicht vergessen. Das Verfassen von Nähanleitungen ist und bleibt mein zeitaufwendigstes Steckenpferd, aber es macht mir auch unheimlich viel Spaß. Es ist so schön, wenn man endlich das E-Book in den Shop einstellen kann, in das man zusammen mit den Probenäherinnen so viel Zeit und Arbeit gesteckt hat. Und wenn es dann auch noch so toll ankommt wie zum Beispiel das Webbandhotel, dann hat sich alle Mühe gelohnt. Das E-Book, das ich als nächstes angehen möchte, ist die Schreibmappe „Happy Mail“. Ich kann es kaum erwarten, eine Nähanleitung dafür anzubieten.

Webbandhotel und Schreibmappe "Happy Mail" by greenfietsen

Aber ich muss aufpassen, dass ich mir nicht zu viel vornehme und keine unrealistischen Ziele setze. Der Tag hat nun mal nur 24 Stunden und die Woche 7 Tage und ganz ehrlich, hätten wir mehr Zeit, würden wir die auch noch verplanen, oder? Dass man nur sein Zeitmanagement verbessern, sich cleverer organisieren und selbst optimieren muss, um alles unter einen Hut zu bekommen, ist ein Trugschluss. Man könnte auch sagen: Idiotisch! Das habe ich mittlerweile erkannt. Manchmal muss man einfach mal Nein sagen und Aufgaben und Verpflichtungen reduzieren, auch wenn’s schwer fällt.

Aus diesem Grund habe ich beschlossen, nach zweieinhalb Jahren bei Handmade on Tuesday auszusteigen. 130 Wochen lang haben Kati und ich abwechselnd jeden Dienstag eine DIY-Linkparty organisiert, uns viele Aktionen ausgedacht, die Webseite gepflegt und unermüdlich bei technischen Problemen geholfen. 2018 werde ich meinen Job als HoT-Gastgeberin an den Nagel hängen, weil ich ihm zeitlich einfach nicht mehr gerecht werden kann. Aber keine Bange, auch im neuen Jahr wird es jeden Dienstag eine Ausgabe von Handmade on Tuesday geben, denn Kati führt unser gemeinsames Baby mit einer Bloggerfreundin weiter.

Was es 2018 definitiv nicht geben wird, ist ein 3. Taschen-Sew-Along. Dass es in diesem Jahr noch mal ein gemeinsames Taschennähen gab, ist vor allen Dingen Katharina zu verdanken, die mit ins Boot gehüpft ist und mich davon überzeugt hat, eine Fortsetzung des ersten Taschen-Sew-Alongs zu organisieren. Aber nach zwei Jahren und 24-mal Taschennähen nach Plan, ist es Zeit für eine Pause. DANKE an Katharina für die tolle Zusammenarbeit und DANKE an alle Teilnehmer, die beim Taschen-Sew-Along mitgemacht haben – egal ob einmal, dreimal oder in jedem Monat. Es war mir immer eine große Freude zu sehen, wie ihr das Motto umgesetzt habt.

Row by Row Quilt 2018 - Meine Stoffauswahl

Natürlich kann ich mich nicht aus allem raushalten, sondern muss weiterhin bei einer großen Aktion mitmischen: 6 Köpfe – 12 Blöcke. Auch 2018 organisiere ich wieder zusammen mit Dorthe, Andrea, Verena, Nadra und Gesine einen Quilt-Along. Nachdem wir in diesem Jahr mehr als 2.000 Hobbynäherinnen dazu bewegt haben, einen Sampler Quilt zu nähen, haben wir uns für 2018 auf die Fahnen geschrieben, die Teilnehmer/innen für einen Row by Row Quilt zu begeistern. Wieder gibt’s häppchenweise, also Monat für Monat, eine kostenlose Nähanleitung für einen Quiltblock. Jeder kann mitmachen, auch Patchworkanfänger! Der Unterschied zu 2017 ist: Die Blöcke sind diesmal erheblich kleiner und werden mehrmals genäht und dann aneinander gereiht. „Row by Row“ heißt „Reihe für Reihe“. Mehr darüber erzähle ich euch im neuen Jahr.

Meine Stoffauswahl seht ihr schon mal oben auf dem Foto: wild gemischt aus meinem Bestand. Links seht ihr mein Farbkonzept, das einen Verlauf von Beere und Pink über Teal und Petrol bis Nachtblau vorsieht. Rechts passende Low Volumes als Hintergrundstoff. Ich weiß nicht, ob ich tatsächlich alle abgebildeten Stoffe verwende oder ob ich doch noch welche austausche und ergänze, aber am Farbkonzept werde ich nicht mehr rütteln. Das steht fest und bleibt so. Ich freue mich unglaublich darauf, diese Stoffschätzchen anzuschneiden und Reihe für Reihe zu vernähen. Ich hab den Verdacht, dass das ein richtig toller Quilt wird.

Hauskissen im Zakka-Style

Außerdem freue ich mich darauf, unser Haus gemütlich einzurichten und viele schöne Dinge dafür zu nähen: Kissen, Tischsets, Mug Rugs und Wandquilts. Da ergeben sich auf einmal ganz andere Möglichkeiten. Ich möchte 2018, so oft es geht, neue Dinge ausprobieren, Neues lernen und mich in spannende Abenteuer stürzen. Nicht auf der Stelle treten, sondern weitergehen, weiterentwickeln, Veränderungen anstoßen und annehmen, denn wie hat Wolf Biermann es so schön auf den Punkt gebracht: „Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.“

In diesem Sinne habt einen fantastisch schönen Silvesterabend und rutscht gut ins neue Jahr, das auch euch viele schöne, neue Erlebnisse bringen möge! Wir lesen uns.

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Ach, das hätte ich ja fast vergessen:

Falls euch mein Hauskissen im Zakka-Style gefällt und ihr auch gerne eins nähen möchtet, kann ich euch nur dazu ermuntern. Es macht so viel Spaß, dass Stoffhäuschen zu nähen und kreativ zu besticken. Hier ein paar Infos und Tipps.

➜ Für die Applikationen habe ich kleine Stoffreste mit Hilfe von Vliesofix aufgebügelt und festgenäht.
➜ Gefüllt ist das Kissen mit waschbarer Polyster-Bastelwatte aus dem Nähladen um die Ecke.
➜ Das Schnittmuster ist frei Schnauze selbst gemacht. Das fertige Kissen ist etwa 24 x 35 cm groß und eignet sich ganz toll als Nähprojekt für Kinder. Aber auch große Mädchen wie ich haben ihren Spaß daran.

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Es ist noch kein Shibori-Meister vom Himmel gefallen.

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Dieser Satz von Katrin {soulsister meets friends} tröstet mich ja schon etwas, nachdem ich vom Shibori-Olymp heruntergefallen bin. Was war ich begeistert, als ich meine Stoffpäckchen aus dem blauen Farbbad nahm und vorsichtig mit der Schere aufschnitt! So geniale Muster, so ein toller Blau-Weiß-Kontrast. WOW! Ich hab’s echt voll drauf… Und dann? Dann hab ich einen saublöden Fehler gemacht, der am Ende alles ruiniert hat. So ein Mist! Ich könnte mir immer noch in den Hintern beißen.

Shibori - Mein Experiment mit Stoff, Textilfarbe und Abbinde-Techniken

Aber mal der Reihe nach. Auf Instagram wurde ich gebeten, meine Versuchsanordnung zu schildern, und das will ich hiermit gerne tun. Also: Der Anlass meines Färbe-Experiments ist das Oktober-Thema des Taschen-Sew-Alongs. Da geht’s nämlich darum, einen Stoff selbst zu gestalten.

Weil ich hier seit Monaten Dylon-Textilfarbe herumstehen habe (ein Blogger-Goodie vom Event bei Nähwelt Flach) und auch weißer Stoff im Schrank liegt, habe ich mir überlegt: Ich mach Shibori. Das wollte ich schon immer mal ausprobieren. Ich hab mir das so ähnlich vorgestellt wie das Batiken meiner T-Shirts und Strümpfe in der 9. Klasse, und im Prinzip war’s auch so.

Zumindest habe ich kaum etwas anders gemacht als damals. Ich muss zugeben, ich habe mich jetzt nicht intensiv mit der hohen Kunst des Shibori beschäftigt, ich habe keine Bücher darüber gelesen, sondern lediglich ein paar Tipps in Katrins Tutorial beherzigt. Außerdem habe ich Abbinde-Techniken ausprobiert, die ich auf Pinterest-Bildern gesehen hatte. Also alles in allem: Mehr so drauf los und ohne großen Plan.

Der Stoff, den man zum Färben benutzt, sollte vorgewaschen sein, habe ich gelesen. Kein Problem für mich. Ich wasche meine Stoffe generell immer vor. Ich konnte also direkt einen weißen Stoff aus meinem Schrank ziehen und in Stücke schneiden. Die Größe meiner Stoffstücke ist eher zufällig gewählt: 35 x 55 cm, ungefähr Geschirrhandtuch-Größe, wie sich herausstellte, ein sehr gutes Format.

Shibori - Mein Experiment mit Stoff, Textilfarbe und Abbinde-Techniken

Das nötige Zubehör für die Abbinde-Techniken habe ich in unserem Haushalt gefunden: Schnur, Gummis, Klemmen, dicke Pappe und Holzstäbchen. Mein Mann benutzt diese Holzstäbchen in seiner Bastelwerkstatt zum Anrühren von Kleber. Sehr praktisch für mich. Sonst hätte ich mal eben noch schnell zwölf Eis am Stiel essen müssen.

Die geschnürten Stoffpäckchen habe ich etwa eine Viertelstunde in lauwarmes Wasser gelegt. Währenddessen habe ich einen großen Eimer, in dem vor kurzem noch Wandfarbe drin war, zur Hälfte mit warmem Wasser gefüllt. Mein Papa sagt immer: „So einen leeren Farbeimer darf man nicht wegwerfen, den kann man immer mal gebrauchen.“ Recht hat er. Zum Batiken ist so ein Eimer prima. Ich habe jetzt keine Liter abgemessen, sondern ihn einfach zur Hälfte voll laufen lassen.

Shibori - Mein Experiment mit Stoff, Textilfarbe und Abbinde-Techniken

In der Beschreibung der Dylon-Textilfarbe steht nicht drin, wie viel Pulver man nehmen soll, wenn man in einem Eimer färbt. Die Anleitung bezieht sich leider nur auf das Färben in der Waschmaschine. Also musste ich selbst eine Entscheidung treffen, und weil ich keine Reste machen wollte, hab ich kurzerhand das ganze Päckchen „Navy Blue“ reingekippt und dann so lange gerüht, bis sich alles aufgelöst hat. Das Färbesalz ist bei diesem Produkt schon enthalten. Was mich etwas gestört hat, ist, dass die blaue Brühe ziemlich intensiv gerochen hat – für meine empfindliche Nase jedenfalls. Das Zeug ist natürlich pure Chemie, keine Frage, deshalb sollte man auch unbedingt Gummihandschuhe tragen und sehr umsichtig vorgehen.

Den Stoff habe ich nach Gutdünken 1,5 Stunden lang im Farbbad gelassen und zwischendrin immer mal mit einem alten Holzlöffel umgerührt. Anschließend habe ich die Päckchen mit meiner Holzzange herausgenommen, abtropfen lassen und in einer alten Wanne noch mal 1,5 Stunden lang durchziehen und ruhen lassen. Ich weiß nicht, ob das wirklich nötig ist, ich hab da kein Rezept für, aber es hat mir gerade gut in meinen Zeitplan gepasst.

Shibori - Mein Experiment mit Stoff, Textilfarbe und Abbinde-Techniken

Das Aufschneiden war super spannend und konnte mir gar nicht schnell genug gehen – wie beim Wenden einer Tasche. Das Ergebnis war phänomenal, viel, viel besser, als ich erwartet hatte. Die abgebundenen Stellen waren strahlend weiß geblieben und das Blau richtig schön dunkel. Ich war absolut begeistert. Genau so wollte ich es haben.

Das Problem beim Batiken ist natürlich immer, dass die weißen Stellen beim Auswaschen des Stoffs auch mit Farbwasser in Berührung kommen und sofort etwas von der blauen Farbe annehmen. Ich habe die Stoffe deshalb erst mal unter fließendem Wasser ausgewaschen und versucht, die weißen Stellen, wo es ging, bedeckt zu halten. Ein sehr schwieriges Unterfangen. Dann im zweiten Gang habe ich die Stoffe im Waschbecken ausgewaschen und das Wasser immer gewechselt, wenn es blau wurde. So ist es mir doch recht gut gelungen, dass die weißen Stellen weiß geblieben sind.

Shibori - Mein Experiment mit Stoff, Textilfarbe und Abbinde-Techniken

Und dann hab ich einen großen Fehler gemacht: Ich habe die Stoffe noch mal zusammen in die Waschmaschine gesteckt und bei 30 Grad mit mildem Waschmittel durchgewaschen. Ohne Farbauffängtücher! An die hatte ich vorher noch gedacht, aber dann leider vergessen. Aber wer weiß, ob’s überhaupt was geholfen hätte.

Obwohl die Stoffe bei der Handwäsche im Waschbecken kaum noch ausgeblutet sind, haben sie in der Waschmaschine noch genug Farbe verloren, um alle weißen Stellen hellblau mit einem Lilastich zu verfärben. Aaahhh! Wie ÄRGERLICH! Das hat mich zwei Tage lang echt gefuchst. Fragt mal meinen Mann. Ich war ziemlich angefressen. Menno, hätt‘ ich doofe Nuss es doch nur bei der Handwäsche belassen! Vielleicht hätte ich aber auch nicht das ganze Päckchen Farbe ins Wasser schütten sollen. Das war vielleicht doch ein bisschen viel auf die paar Liter. „Viel hilft viel“ ist halt nicht immer das richtige Rezept.

Shibori - Mein Experiment mit Stoff, Textilfarbe und Abbinde-Techniken

Na ja, wie war das, Katrin… Ein japanischer Meister für Shibori braucht rund 10 Jahre, um ein Muster perfekt zu beherrschen?… seufz… Dann ist es vielleicht zu viel gewollt, gleich beim ersten Mal, so ganz ohne richtigen Plan ein grandioses, perfektes Ergebnis zu erwarten. Wobei ich mit meinen Mustern sehr glücklich war, nur der Verlust des genialen Blau-Weiß-Konstrasts schmerzt mich. Mit dem lilastichigen Hellblau kann ich mich einfach nicht anfreunden.

ABER, ich gebe nicht auf. Aufstehen, Shibori-Krönchen richten und neuen Versuch starten! Zu Weihnachten wünsche ich mir das Buch Shibori von Christiane Hübner* (Affiliate-Link) und mach mich schlau, wo es echtes Indigo-Pulver zu kaufen gibt. Dann werden wir doch mal sehen, wer hier ein Shibori-Meister ist!

Zum Glück sind ein paar Stoffe bei meinem Experiment abgefallen, die mir gefallen und für ein, zwei Taschen taugen. Hier zeige ich euch meinen Oktober-Beitrag für den Taschen-Sew-Along 2017, ein Mäppchen mit interessanter Form.

Wenn ihr ein paar Tipps für mich habt, wie ich das nachträgliche Verfärben der weißen Stellen vermeiden kann, ich nehme jeden Hinweis dankbar entgegen.

Mein Shibori-Experiment verlinke ich heute bei Handmade on Tuesday und DienstagsDinge.

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* Info: Die mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links (Werbelinks). Sie führen dich zu Shops, die ich dir gerne empfehlen möchte. Wenn dir meine Empfehlung gefällt und du über diesen Link etwas einkaufst, bekomme ich eine kleine Vergütung, ohne dass du dafür mehr zahlen musst. Danke für deine Unterstützung!

Auf der Nadelwelt in Karlsruhe 2017

Eigentlich wollte ich in diesem Jahr keinen Blogpost über meinen Besuch auf der Nadelwelt in Karlsruhe schreiben, und tatsächlich wird das heute auch kein ausführlicher Messebericht. Es sind nur ein paar Eindrücke und Fotos, die ich gerne zeigen und festhalten möchte. Neben der Möglichkeit, Stoffe und Nähzubehör einzukaufen, tolle Quilts zu bestaunen und Inspirationen zu sammeln, sind es vor allem die Treffen mit Kollegen und Bloggerfreunden, die mich zwei- oder dreimal im Jahr auf die Messen ziehen. Ich freue mich immer, bekannte Gesichter zu sehen oder Menschen persönlich zu treffen, die ich bislang nur virtuell kannte.

Drei Mitglieder des 6Köpfe-12Blöcke-Teams

Zusammen mit Andrea (Quiltmanufaktur) und Dorthe (Lalala Patchwork)

Das Tolle am Internet und an der Nähbloggerwelt ist, dass man sich zusammentun, eine große Aktion starten und etwas bewegen kann, ohne sich jemals persönlich getroffen zu haben. Das ist schon phänomenal! Aber natürlich kommt irgendwann das Bedürfnis, sich kennen zu lernen, besonders wenn die Zusammenarbeit so intensiv und fruchtbar ist wie bei 6 Köpfe – 12 Blöcke. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich jetzt endlich auch mal Andrea kennen gelernt habe. Das wurde aber auch Zeit!

Nadelwelt Karlsruhe 2017 - Der Stand von Lalala Patchwork

Unverkennbar! Dorthe hat ihren Stand mit Rolling Stone, Churn Dash, Broken Dishes, Dresden Plate, Dutchman’s Puzzle und unserem Logo dekoriert und war Anlaufstelle für alle, die auf der Suche nach schönen Stoffen, Infos zum Quilt-Along und unserem 6 Köpfe – 12 Blöcke Dresden Plate Lineal waren.

Quilts und Textilkunst auf der Nadelwelt 2017

Die Nadelwelt in Karlsruhe wird besonders gerne von Patchworkfans besucht, nicht zuletzt wegen der Ausstellungen. Da werden Quilts und Textilkunstwerke gezeigt, die mich glattweg vom Hocker hauen. Nicht alle darf man fotografieren, was natürlich verständlich ist. Von den Flying-Geese-Werken in der Ausstellung der Patchworkgilde Deutschland durfte ich aber auf Nachfrage Fotos machen. Ich hoffe, es ist okay, dass ich die Arbeiten von Karin Pfunder, Birgit Siltmann, Petra Blankenburg, Gabriele Bertram und Angela Dittmar hier zeige (unten v. l. n. r.) Die Fotos darüber zeigen einen witzigen Hemden-Quilt am Stand der Nähwelt Flach und die liebe Jennifer, die ihr genähtes Weltraum-Top hochhält, das sie zur Messe mitgebracht hat, um es einer Freundin zum Longarm-Quilten mitzugeben.

instagoesnadelwelt17

#instagoesnadelwelt17 – von Friederike und Jennifer organisiertes Treffen auf der Nadelwelt

Unter #instagoesnadelwelt17 haben sich auch in diesem Jahr wieder Instagramer und Blogger verabredet und nachmittags auf der Messe zum Kennenlernen und Quatschen getroffen. Dank des grünen Namensbuttons, den Jennifer für jede Teilnehmerin gemacht hat, kamen wir schnell ins Gespräch.

Bloggertreff auf der Nadelwelt in Karlsruhe 2017

Damit ich aufs Bild passe, habe ich mich mal ein bisschen kleingemacht. Tatsächlich bin ich mindestens einen halben Kopf größer als Jennifer und Nicole. Witzig, dass ich an dem Tag so oft hörte, ich sei so groß. War mir bisher gar nicht bewusst, dass man mit etwa 1,75 m schon zu den großen Frauen gehört. Ach, ihr seid einfach alle so klein! Das ist es! … Und erkennt ihr rechts die Tasche, die Martina trägt? Ja, das ist eine Mozzie Bag! Was hab ich mich gefreut, Martina mal persönlich kennen zu lernen, und dann trägt sie auch noch eine Mozzie Bag und schwärmt so begeistert davon! Den Taschenschnitt findet ihr hier im Blog als Gratis-Nähanleitung.

Senna Tote und Stoffbeutel

Auch ich bin auf meine rote Tasche häufig angesprochen worden und möchte sie hier deshalb gerne noch mal verlinken. Es ist die Senna Tote von LBG Studio aus einem geblümten Riley-Blake-Stoff. In diesem Blogartikel habe ich sie ausführlich vorgestellt. Dort findet ihr auch die Bezugsquelle für den Schnitt.

Auf dem rechten Foto ein praktischer Shoppingbeutel, den mir die liebe Jennifer samt Buttons und Bleistift geschenkt hat. Außerdem ein eckiger Button der Modern Cologne Quilters, den mir Iris geschenkt hat, weil ich mich bei ihnen letztes Jahr als Blind Date vorgestellt habe. Danke auch, liebe Sara, für den niedlichen Filz-Untersetzer.

Nadelwelt 2017 | Stoffsalat, Näh-Rallye und Shoppingbeute

Links oben: Grete von Stoffsalat. Rechts oben und unten: Näh-Rallye. Links unten: meine Shoppingbeute.

Wie jedes Jahr gab es auch in diesem wieder einige Workshops und Kurse auf der Nadelwelt. Die lustigste Aktion fand am Stand von Bernina und Mettler statt, wo man innerhalb von 30 Sekunden eine Rennstrecke abnähen musste. Jennifer war voll in ihrem Element und besiegte die langsamere Nicole 1:0. Anschließend wurden unter den Teilnehmern Preise verlost. Den Stoffbeutel mit ein paar kleinen Goodies gab’s für jede Rennfahrerin geschenkt.

Es war mal wieder ein schöner, ausgefüllter Messetag mit vielen tollen Begegnungen, und wie ihr seht, bin ich nicht leer nach Hause gegangen. Natürlich habe ich mich spontan in ein paar Stoffschönheiten verliebt und meine bunte Sammlung weiter aufgestockt.

Links zu anderen Berichten über Events & Messen:

Nähen fürs Baby | Knistertuch zum Spielen

Endlich hat es mal geklappt! In unserem Urlaub im April haben wir liebe Freunde besucht, die ein paar hundert Kilometer entfernt wohnen und letztes Jahr ein Baby bekommen haben. Felia heißt die kleine Maus, ist zuckersüß und gerade schwer damit beschäftigt, die Welt zu entdecken und auf die eigenen Beine zu kommen. Sie krabbelt wie ein Weltmeister, hält mit ihren kräftigen Händchen alles fest, was Mama ihr wegnehmen will und testet dann auch gerne mal, wie laut sie ihren Protest hochschrauben kann.

Nähen für die Kleinen | Baby-Knistertuch zum Spielen

Felia lacht über das ganze Gesicht, wenn sich Papa – Töröö! – die Nase schnäuzt oder wenn jemand mit hoher Stimme „Kikerikiiiiii“ ruft. Toll findet sie es auch, wenn das Spielzeug-Auto vom Kinderstuhl auf den Fußboden fällt. Boah, wie das knallt! Selbstverständlich muss das Auto umgehend aufgehoben und zurückgegeben werden, damit Feli ausprobieren kann, ob es beim zweiten, dritten, vierten, hundertsten Mal immer noch so schön laut aufschlägt. Ein tolles Spiel!

Geräusche aller Art findet die Kleine unheimlich spannend. Deshalb war auch mein selbst genähtes Knistertuch ein Geschenk, das gleich neugierig begutachtet, geknäult und in den Mund gesteckt wurde. Für die Vorderseite habe ich einen fröhlichen Giraffenstoff ausgesucht. Die Rückseite besteht aus türkisfarbenem Frottee. Rundherum sind Webbänder, Schlaufen, Baumwollkordel und ein geknoteter Jerseyzipfel zum Greifen, Tasten und Spielen eingefasst.

Nähen für die Kleinen | Baby-Knistertuch zum Spielen

Noch interessanter würde Feli es bestimmt finden, wenn noch ein, zwei Glöckchen am Tuch befestigt wären. Aber meine Bedenken sind zu groß, dass die Babys solche Kleinteile abreißen und verschlucken. Deshalb verzichte ich bei Knistertüchern lieber darauf. Innen drin sind für das Knistergeräusch zwei Lagen Bratschlauch eingenäht, die ich vorsichtshalber mit der Schere eingeschnitten habe, damit Luft durchkommt, wenn Felia sich das Tuch mal aufs Gesicht legt. Um dann noch auf Nummer Sicher zu gehen, dass kein Bändchen herausgerissen werden kann, habe ich das Tuch nach dem Wenden rundherum mit einem Dreifach-Geradstich abgesteppt.

Nähen für die Kleinen | Baby-Knistertuch zum Spielen

Größe des Knistertuchs: ca. 21 x 21 cm

Mir hat es mal wieder viel Spaß gemacht, ein Knistertuch zu nähen. Es ist immer ein schönes Geschenk, wobei ich empfehlen würde, es schon Kindern ab 6 Monaten zu geben. Vielleicht ist Felia mit ihren 10 Monaten schon ein Tick zu alt dafür. Mal sehen, wie oft sie damit spielt. Ich bin gespannt, was ihre Mama mir berichtet.

Das kunterbunte Knisterbuch aus Giraffenstoff von Riley Blake wandert heute zu Handmade on Tuesday, DienstagsDinge und Kiddikram.

Zweierlei Osterhasen zum Nähen und Liebhaben

„Oh, sind die schön! Können wir die nähen?“ – Als die Teilnehmerinnen meines Anfänger-Nähkurses meine Deko-Osterhasen sahen, war es um sie geschehen. Sie waren sofort verliebt. Eigentlich hatte ich mir ja was anderes für unseren zweiten Kurstermin überlegt. Aber na gut, ich möchte ja auch gerne auf die Vorlieben und Wünsche meiner Nähschüler eingehen und sie glücklich machen, und bei Osterhasen muss ich mich nicht lange bitten lassen. Die näh‘ ich doch selbst so furchtbar gerne.

Osterhasen-Schnittmuster von Christine (Zauberwelt)

Vielleicht kennst du meinen Blogpost vom letzten Jahr, in dem ich 3 Osterfreebies empfehle, die schnell genäht und einfach süß sind. Eins davon ist das Hasen-Schnittmuster von Christine, das ich rauf und runter genäht und etliche Male verschenkt habe. Ich liebe diese Hasen, besonders wenn sie als Gruppe zusammenstehen.

Osterhasen-Schnittmuster von Christine (Zauberwelt)

Die Herausforderung für Nähanfänger besteht darin, die engen Kurven zu nähen, den Hasen schön auszuformen, gleichmäßig mit Füllwatte auszustopfen und schließlich die Wendeöffnung von Hand mit dem Leiterstich zu schließen. Ich dachte erst, die Hasis sind vielleicht zu simpel für meine erwachsenen Nähschüler, aber nein, es war genau das richtige Projekt zum Üben und Lernen. Ich konnte jede Menge Tipps und Tricks weitergeben, und am Ende sind alle glücklich und zufrieden mit ihren Langohren nach Hause gegangen.

Osterhasen-Schnittmuster von Christine (Zauberwelt)

Meine Hasenfamilie hat bei der Gelegenheit auch gleich Zuwachs bekommen: ein hellblaues Häschen mit Blümchenmuster aus dem Stall ellis & higgs. Ich liebe diesen Stoff aus Nadras zweiter Kollektion, die sie für Riley Blake entworfen hat. Für mich ist das einer der schönsten Stoffe in meiner Sammlung. Deshalb habe ich auch schon ein Divided Basket und ein Nadelbuch daraus genäht.

Osterhasen-Schnittmuster aus: Jane Bull: Achtung, fertig - selber nähen!

Der Stoff ist aus Nadras erster Kollektion Bloom & Bliss

Tadaa, und hier ist ist der zweite Osterhase. Schließlich habe ich ja im Titel dieses Blogartikels „zweierlei Osterhasen“ versprochen. Das Schnittmuster für diese Hoppelhasen mit Bommel habe ich aus dem schönen Buch „Achtung, fertig – selber nähen“ von Jane Bull. Das bunt bebilderte Buch richtet sich an Kinder, ich würde sagen, im Grundschulalter. Die Mädchen in meiner Näh-AG sind mit ihren 12 Jahren zwar schon Teenies und finden die meisten Projekte in diesem Buch doof, aber für das Hasi mit Puschelschwanz konnte ich sie doch begeistern.

Osterhasen-Schnittmuster aus: Jane Bull: Achtung, fertig - selber nähen!

Es hat weniger Rundungen und ist deshalb einfacher zu nähen als das andere Osterhasen-Schnittmuster. Pfiffig sind die Abnäher unten, die dafür sorgen, dass der Hase ein schönes Volumen bekommt. Der Knaller ist der Bommelschwanz! Ich hab ja seit meiner Grundschulzeit keine Bommel mehr gemacht und musste erst mal ein bisschen herumexperimentieren, bis ich dir richtige Größe raus hatte. Mit der Vorlage im Buch bin ich gar nicht zurechtgekommen.

Osterhasen-Schnittmuster aus: Jane Bull: Achtung, fertig - selber nähen!

Meine Eigenkreation ist die Naht zwischen den Ohren. Das ist so im Buch nicht vorgesehen. Was meine Mädchen in der Schule ja gar nicht gut fanden, ist, dass mein Hase keine Augen hat. Geht ja gar nicht. Gefühlte Stunden haben sie in unserer Knopfsammlung gewühlt, um die perfekten Augen für ihre Hasen zu finden. Diese dann mit der Hand anzunähen, war dann auch noch mal ein lustiges Abenteuer. Ich hab selten so viel Gejammer gehört. Ich glaube, einmal den Schulhof zu kehren, wäre die angenehmere Aufgabe für sie gewesen. Wenn sie nur „mit der Hand nähen“ hören, reißen sie schon die Augen auf und suchen nach dem Fluchtweg.

Osterhasen-Schnittmuster aus: Jane Bull: Achtung, fertig - selber nähen!

Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass ich den Anfang mache und sie den Knopf fertig annähen. So haben dann auch tatsächlich alle Hasen Augen bekommen. Die Anleitung im Buch ist sehr ausführlich und schön gemacht, wobei ich mich entschieden haben, manche Schritte etwas zu vereinfachen und anders zu nähen. Grundsätzlich kann ich das tolle Buch von Jane Bull nur empfehlen. Ich glaube, es ist eines der wenigen Bücher, mit denen Kinder ab 8 Jahren tatsächlich selbständig arbeiten können.

Osterhasen-Schnittmuster aus: Jane Bull: Achtung, fertig - selber nähen!

Schnittmuster & Anleitung aus: „Achtung fertig – selber nähen“ von Jane Bull (Dorling Kindersley Verlag, 2016)

Weil ich die Hasen aus den Stoffen von ellis & higgs für die Fensterbank in meinem Nähzimmer genäht habe, erlaube ich mir, sie zu RUMS zu schicken. Mal schauen, was die anderen heute so genäht, gestrickt, gehäkelt und gewerkelt haben.Ob es noch mehr Hoppelhasen zu sehen gibt?

➜ Zu meinem Blogartikel „10 tolle Nähideen für Ostern“ hier entlang