Kategorie: Umhängetaschen

Oma hat einen Joker !

Nicht beim Kartenspielen, sondern um die Schulter gehängt! Nach dem Taschenspieler-Schnitt Joker von Farbenmix entstand eine Patchwork-Tasche für meine Oma zum 83. Geburtstag.

Ich habe den einfachen Joker ohne Boden und Reißverschluss genäht. Weil die Oma nicht mehr die Originalgröße von 1953 hat, sondern in den letzten Jahren ein wenig geschrumpft ist, habe ich auch den Schnitt der Länge nach um ein paar Zentimeter verkleinert. Schließlich soll die Tasche nicht auf dem Boden schleifen, wenn sie mal am Arm statt um die Schulter getragen wird.

Die Außenteile habe ich aus verschiedenen Stoffen in Rosa, Pink und Türkis gepatcht und mit Webband, Zackenlitze und Bommelborte verziert. Größenwahnsinnig wie ich manchmal bin, habe ich mir vorher keinen Plan gemacht, sondern einfach losgelegt. Dabei habe ich schnell gemerkt, dass das Patchworken mit verschieden großen Stücken nicht so einfach ist, wie es aussieht. Man muss die Stoffteile vorher schon gut messen, die Anordnung planen und sich über die Reihenfolge des Vernähens klar sein, sonst näht man sich schnell in eine Sackgasse. Da hilft dann nur noch Auftrennen oder Improvisieren.

Die Oma hat nicht gemerkt, dass hier und da improvisiert wurde. Sie freut sich über ihre neue Tasche, die sie bestimmt bald zum nächsten Seniorenkaffee oder zum Frühstücken im Möbelhaus mit ihren Freundinnen ausführen wird. Auch in der Gymnastik- und Handarbeitsstunde wird die Oma mit ihrer neuen Tasche sicher eine gute Figur machen. Und weil heute Dienstag ist… ihr ahnt es schon… Ab damit zum Creadienstag, dem Treffpunkt für Kreative!

Anna will Meer seh’n ! {Meine Sommertasche}

Meer oder Berge? Welcher Typ bist du? – Ich mag beides sehr gerne, aber gerade eben träume ich vom Meer, von Salz auf der Haut und Sand zwischen den Zehen, von weißen Segelbooten, Palmen und gegrilltem Fisch mit Zitrone. Mit mir träumt Anna. Darf ich vorstellen?… Anna!

Luftig leichte Sommertasche aus Miriam Dornemanns Buch „Tolle Taschen selbst genäht“. Anna mag es gerne fein. Sie liebt Blumen und die Farbe Rosa, deshalb hat sie sich diesen Stoff aus dem Hause Hamburger Liebe gewünscht. Der blau gemusterte Kombistoff war meine Idee! Manchmal sind wir uns nicht ganz einig, Anna und ich. Nur falls ihr euch wundert, warum sie auf einer Seite orangefarbene, auf der anderen Seite pinke Knöpfe hat.

Anna will Meer seh’n! Sie sei die perfekte Begleiterin für Strandspaziergänge an lauen Abenden oder ein Mittagessen in der Trattoria, für faule Nachmittage im Schatten von Eukalyptusbäumen und lange, italienische Nächte, sagt sie. Wie bringe ich ihr nur bei, dass wir dieses Jahr zum Radfahren an die Donau fahren? Wahrscheinlich will sie lieber daheim bleiben.

Ich freu mich auf unser Donau-Abenteuer: 3000 Kilometer auf dem Fahrrad von der Quelle im Schwarzwald bis zur Mündung am Schwarzen Meer. Hop on – Hop off! Das heißt: Nicht am Stück, sondern jedes Jahr eine Teilstrecke. Dort, wo wir im einen Jahr aussteigen, machen wir im anderen Jahr weiter. Wir haben keine Eile, deshalb kann sich dieses Fietsen-Abenteuer ein bisschen hinziehen. Ich sehe mich schon als weißhaarige Omi am Schwarzen Meer stehen. An meiner Seite (außer meinem Mann natürlich): Anna! Ihr Rosa wird bestimmt fantastisch zu meinen weißen Haaren aussehen.

Nun möchte Anna aber unbedingt bei RUMS vorbeischauen. Den Gefallen tue ich ihr sehr gerne.

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Lösungsbuchstaben Nr. 6 + 7 der Blog-Schnitzeljagd!

Marie und der verdeckte Reißverschluss

Vor einiger Zeit kaufte ich mir Nähmaschine, Stoffe und Garn und meldete mich im Nähcafé zum Anfängerkurs an. Nach ein paar Übungen ging es gleich ans Eingemachte: Das Einnähen eines verdeckten Reißverschlusses stand auf dem Plan. Als ich das hörte, habe ich wahrscheinlich Augen gemacht, als sollte ich eben mal einen komplizierten Beinbruch operieren.

Einen Reißverschluss einzunähen, stellte ich mir als das Allerschwierigste vor, quasi als Königsdisziplin.

 

Dass mir das als Anfängerin gelungen ist, war eine Initialzündung und Offenbarung. Mindestens hundertmal am Tag habe ich den Zipper am Übungsstück auf- und zugezogen und mich gefreut, wie toll er funktioniert. Der Erfinder des Reißverschlusses kann nicht minder euphorisch gewesen sein. Seitdem glaube ich, dass ALLES MÖGLICH ist.

 

 

Dieser Größenwahn verleitete mich kurze Zeit später dazu, mir aus dem Buch „Tolle Taschen selbst genäht“ von Miriam Dornemann die Umhängetasche „Marie“ auszusuchen. Schwierigkeitsgrad 3! Was soll ich sagen? – Marie und ich verbrachten sehr viel Zeit miteinander. Und dabei ging es nicht immer harmonisch zu… Was habe ich geflucht! Nicht nur, dass ich etliche Nähte wieder aufgetrennt und Schnittteile neu gemacht habe, auch für den Reißverschluss der Innentasche brauchte ich drei Anläufe!!!

 

 

Aber der Mensch wächst ja mit seinen Aufgaben, und mindestens vier Dinge hat Marie mir beigebracht:

1.) Traue nie einer Anleitung! 2.) Stoffmuster können eine psychedelische Wirkung haben. 3.) Was viel Mühe kostet, liebt man hinterher besonders. 4.) Manchmal ist ein bisschen Größenwahn gar nicht so schlecht

Hier könnt ihr übrigens die passende Handytasche zur Tulpen-Marie sehen.

 

 

Falls ihr Tulpen genauso gerne mögt wie ich und im Frühling zufällig in Holland seid: Schaut euch unbedingt den Keukenhof in Lisse an. Über 7 Millionen Tulpen, Narzissen und Hyazinthen blühen dort um die Wette. Ob sich Frau Hamburger Liebe im Keukenhof die Inspiration zu ihren schönen Stoffen geholt hat? Ich jedenfalls hole mir jetzt Anregungen bei RUMS, wo wieder viele talentierte, kreative Frauen ihre Donnerstagswerke zeigen.

MacGyver hätte sie gebrauchen können…

… diese kleine Flip-Flop-Tasche mit den vielen Außen- und Innentaschen. Was hätte er darin so toll sein Schweizer Taschenmesser, sein Klebeband und die sagenhafte Büroklammer verstauen können!

Aber dieses Täschchen hier geht an einen anderen Helden. Einer, der gerade wegen einer Knieverletzung auf Krücken angewiesen ist und beim Laufen nie eine Hand frei hat, um Dinge zu transportieren. Die kleine MacGyver-Tasche kann an eine Krücke gehängt werden und fasst ohne weiteres iPad, Handy, Ersatzbatterien für den Controller der Spielekonsole, Ladekabel, Taschentücher, ein Buch, Sonnencreme, Sonnenbrille (heute vielleicht eher ein Regencape), ein paar Gummibärchen und was Mann sonst noch so braucht, um halbwegs durch den Tag zu kommen… Und für eine kleine Büroklammer ist sicherlich auch noch Platz.

Das Täschchen ist ein Tick größer als ein DinA4-Blatt, hat Träger aus rotem Gurtband und durch zwei kleine Abnäher ein bisschen Stand. Auf einer Seite hat sie eine große Außentasche aus Flip-Flop-Stoff, auf der anderen Seite durch mittiges Abnähen zwei schmale. Volumenvlies ist natürlich auch mit dabei; das sorgt für eine schöne Haptik. Ein besonderes Highlight ist für mich persönlich das weiße Band mit den Sternchen. Das ist ein Stück der Stoff-Webkante. Manchmal haben die Stoffkanten so schöne Schriftzüge und Bildchen, dass es sich lohnt, sie mit zu vernähen. Und nun schlappt das Flip-Flop-Täschchen mal ganz lässig zum Creadienstag rüber und schaut, was es da zu bestaunen gibt.

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Lösungsbuchstabe Nr. 15 der Blog-Schnitzeljagd!
Juhu, geschafft! Das war der letzte!

Matrosen Ahoi ! – Meine Urlaubstasche

Während viele von euch dem Sommerurlaub entgegenfiebern, muss ich mich noch etwas länger gedulden. Aber dafür hatte ich im Mai schon einen wunderbaren Urlaub. Zehn Tage lang sind wir mit einem Hausboot durch die Niederlande gefahren, von Loosdrecht über Utrecht nach Gouda bis Amsterdam. Eine tolle Sache: Man hat ein schwimmendes Haus, das man überall dort festmachen kann, wo es schön ist.

Als ich das Tutorial zur MIfirstBAG von Mipamias gesehen habe, wusste ich: Das wird meine Urlaubs-Bootstasche! Aus alten Jeans-Resten sollte sie sein, ein blau-weiß gestreifter Kissenbezug sollte verwertet werden, dazu ein bisschen Rot mit Punkten und das maritime Farbenmix-Webband „Matrosen ahoi“.

Das aufgesetzte Täschchen auf der Vorderseite habe ich aus einem Stück Jeans gebastelt, denn die Gesäßtaschen unserer abgetragenen Hosen waren allesamt zu groß… Was das jetzt wohl über unsere Hinterteile aussagt?… Nein, ich denke, es liegt daran, dass MIfirstBAG in erster Linie eine Kindertasche ist und dementsprechend klein ausfällt. Deshalb waren auch die Träger etwas zu kurz, um sie zu knoten, jedenfalls, wenn man – wie ich – Taschen gerne quer trägt.

Innen befinden sich zwei gefütterte Taschen für Handy und Kleinkram, die mit Kam Snaps verschlossen werden können. Damit nichts herausfällt und niemand unerlaubt in meine Tasche greifen kann, habe ich noch einen schönen, roten Reißverschluss eingenäht. Die Rückseite ist, wie ihr seht, schlicht gehalten und besteht aus einem Stück Hosenbein.

Und weil heute Dienstag ist, ab damit zum Creadienstag! Mein erstes Mal!
* Edit 2.7.14 Verlinkt auch bei old Jeans new Bag, der Jeanstaschen-Linkparty von mipamias.