85! … So viele Tage haben wir noch, um aus 2014 ein einzigartiges, fantastisches, denkwürdiges Jahr zu machen! Und genauso viel Zeit habe ich noch, um meinen 365-Tage-Quilt fertig zu stellen. Ich gebe zu, über den Sommer habe ich wieder mal ein bisschen den Faden verloren. Aber das ist eine meiner Erfahrungen mit diesem Jahresprojekt: Bin ich mal dran am Thema, möchte ich gar nicht aufhören mit Zuschneiden, Puzzeln und Zusammennähen. Habe ich den Quilt beiseite gelegt und den Kopf voll anderer Projekte, dauert es, bis ich mich dazu aufraffen kann, weiterzumachen.
Eigentlich ist es ja ganz schön langweilig, so viele Quadrate zuzuschneiden. Immer 11,5 x 11,5 cm! Ich kann es schon im Schlaf! *gähn* Aber die Farbenpracht meiner Lieblingsstoffe versüßt mir diese Fleißaufgabe immer wieder. Es macht einfach unglaublich viel Spaß, in den bunten Vorrat an Quadraten einzutauchen, in Mustern und Motiven zu schwelgen und nach Lust und Laune die Reihen zusammenzupuzzeln. Natürlich mussten auch neue Stoffschätze wie Surprise, Surprise und die süße Hex Bee angeschnitten und in den Quilt aufgenommen werden.
Die Oberseite, das Top, ist fast fertig. Nur noch drei Reihen fehlen! Da drängt sich nun doch auch bei mir langsam die Frage auf, wie es weitergehen soll. Welches Vlies werde ich nehmen? Wie soll die Rückseite der Decke werden? Wie mache ich das mit dem Quilten? – Da ich inzwischen eine zweite Nähmaschine mit einem Stoffdurchlass von 20 cm besitze, mache ich mir über das Quilten keine Sorgen mehr und habe deshalb meine zwei Hälften zu einem einzigen Top verheiratet. Mein Quilt wird nur ein dünnes Vlies als „Batting“ bekommen. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass meine Pfaff Ambition Essential mit den Stoffbergen gut zurechtkommen wird.
Im Moment misst das Top etwa 160 x 170 cm und passt gerade noch so im Hochformat zwischen Wäscheleine und Rasen. Ich bin gespannt, wie ich die fertige Decke im Dezember fotografieren werde. Vielleicht im Schnee? Oder aber ich mache es wie Marlies und fliege einfach mal nach Hawaii, um den Quilt am Strand unter Palmen zu fotografieren.
Ich bin rundum zufrieden damit, wie sich der Quilt entwickelt hat. Für das, dass ich am Anfang gar keinen Plan und kein Konzept hatte, ist das Top sehr harmonisch gewachsen. Auch meine Nähtechnik konnte ich weiter verbessern und so treffen sich die Nähte mitterweile ziemlich gut. Na klar sind da auch mal ein paar Ausreißer dabei, aber das stört mich nicht weiter.
Die Einfassung meines Quilt-Sandwichs, das sogenannte Binding, soll schmal werden, die Quadrate optisch einrahmen, ihnen aber nicht die Show stehlen. Ich denke im Moment an ein helles Türkis. Da es kaum einen Stoff gibt, der 170 cm breit liegt, werde ich nicht umhin kommen, auch die Rückseite aus mehreren Teilen zu nähen.
Sicher werde ich die Rückseite aber nicht genau wie die Vorderseite aus 320 Quadraten nähen. Einige der verwendeten Stoffe und der Stil sollen sich natürlich aber auch dort wiederfinden.
Wie ihr seht, mache ich mir gerade einen Haufen Gedanken über Batting, Binding und Quilting, und weil ich bestimmt nicht die einzige 365-Tage-Quilterin bin, die das tut, habe ich mir überlegt, zu diesen Themen eine Expertin zu befragen: Gesine von Allie & me design! Die Patchworkelfe, die wunderschöne und meisterhafte Quilts auf ihrem Blog präsentiert, hat meine Einladung zu einem Interview angenommen, und ich freue mich schon sehr darauf, ihr demnächst ein paar Löcher in den Bauch zu fragen. Bestimmt hat sie eine Menge Tipps und Tricks für uns Quilt-Neulinge parat und kann uns dabei helfen, unseren 365-Tage-Quilt gut zu Ende zu bringen.
Hier geht’s zum Interview:
Interview | Patchworkelfe Gesine über das Quilten