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Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, in meinen Blogposts nicht mehr so oft das Wörtchen „perfekt“ zu verwenden. Denn Perfektion ist langweilig, wird überschätzt und vergeudet Energie! Ich komme immer mehr dahinter, dass es Quatsch ist, 80 % Energie in 20 % des Ergebnisses zu stecken. ABER: Wenn etwas mit der richtigen Technik und ein paar Kniffen ohne großen Zeitaufwand perfekt wird, warum sich dann mit weniger zufrieden geben?
Hinweis: Der Blogbeitrag ist als Werbung gekennzeichnet, weil er Affiliate-Links enthält.
Wie schaffen es manche Leute, nahezu perfekt geformte Deko-Sachen zu nähen und auszustopfen? – Vielleicht hast du dich das auch schon gefragt und dich darüber geärgert, dass deine Herzen, Sterne und Deko-Anhänger immer etwas unförmig und verbeult aussehen. Mir ging es jedenfalls so. Dabei gibt’s ein paar ganz einfache Tricks. Wenn du weißt, wie’s geht, ist es kinderleicht!
Die Meisterin in Sachen Deko ist für mich Christiane, deren Blog „Nane – Schönes aus Stoff“ zwar gerade ruht, die aber als @nane.nadeldompteurin auf Instagram zu finden ist. Vielleicht kennst du den süßen Ellifant oder Nanes Nähanleitung für Weihnachtsbaum-Anhänger auf dem Blog „Kinderleicht & Schön“. Nane verrät darin einen Trick, der beim Nähen von Deko-Objekten wirklich einen großen Unterschied macht:
1. Mit Vlies verstärken
Dünnes Vlies stabilisiert den Stoff und verhindert, dass sich der Stern beim Ausstopfen dehnt und beult. Ich verwende am liebsten Vlieseline G 700* (Affiliate-Link). Die leichte Gewebeeinlage aus Baumwolle ist vielseitig einsetzbar und liegt bei mir immer auf Vorrat. Eine Alternative wäre die Bügeleinlage F 220.
Und so mach ich es: Ich schneide einen Stern aus G 700 aus und bügle ihn auf die linke Seite meines Vorderstoffs. Dann schneide ich den Stoff grob etwa 1 cm rundherum aus. Das ist die Nahtzugabe. Den Vorderstoff lege ich nun rechts auf rechts auf den Rückseitenstoff (ohne Vlies) und schneide ihn in der gleichen Größe aus. Beide Stoffe stecke ich mit ein paar Nadeln fest. Bevor es jetzt gleich ans Nähen geht, fahre ich mit einem Bleistift an der Vlieskante entlang und markiere meine Wendeöffnung. Die Bleistiftlinie hilft mir, besser zu erkennen, wo ich gleich nähen muss: nämlich genau an der Vlieskante entlang auf dem Bleistiftstrich.
Freebie für dich! – Stern-Vorlage als PDF zum Download
Falls du nach Vorlagen für Sterne suchst: Es gibt sie kostenlos im Internet. Einfach mal „Stern Vorlage“ in die Suchmaschine eingeben! Sterne lassen sich aber auch sehr einfach mit Office Word über Einfügen → Formen → Sterne und Banner erstellen.
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Wenn du deine Sterne in der gleichen Größe wie ich nähen möchtest, habe ich hier ein Freebie zum Herunterladen und Ausdrucken für dich: Stern-Vorlage (PDF)
2. Kurzen Geradstich einstellen
Für gewöhnlich nähe ich mit Stichlänge 2.5 oder beim Patchworken mit 2.0. Bei Deko und Applikationen allerdings habe ich mir angewöhnt, die Stichlänge auf 1.6 oder sogar 1.4 zu reduzieren. Besonders bei Formen mit Rundungen ist das total wichtig. Bei einem Herz zum Beispiel werden die Bögen leicht eckig, wenn man die Standard-Stichlänge benutzt. Ist ja auch logisch: Mit kleinen Trippelschrittchen kommst du einfach besser um die Kurve als mit großen Schritten. Also immer einen kurzen Geradstich einstellen! Ich mache das auch beim Stern.
3. Nahtzugaben clever einschneiden und wegschneiden
Damit sich der Stern nach dem Wenden schön ausformt, muss die Nahtzugabe an bestimmten Stellen eingeschnitten und weggeschnitten werden. Das ist das A und O für einen perfekten Stern! An spitzen Winkeln wird die Nahtzugabe weggeschnitten und gekürzt, an stumpfen Winkeln wird der Stoff eingeschnitten. Nur so kommt die Form richtig toll heraus.
Bild 1: Schneide die Nahtzugabe an den Spitzen etwa 2 mm vor der Naht weg.
Bild 2: Mach an den Innenecken drei Knipse bis kurz vor die Naht. Das heißt, du schneidest dort mit der Schere rein, ohne die Naht zu verletzen.
Bild 3: Anschließend schneidest du die Nahtzugabe an den Seiten auf ca. 4 mm zurück.
Bild 4: Wichtig: Die Nahtzugabe an der Wendeöffnung größer stehen lassen! Da brauchen wir genügend Stoff, um nach dem Wenden die Nahtzugabe nach innen klappen zu können.
4. Wendeöffnung mit Stylefix zukleben
Ich freue mich immer, wenn jemand meine zugenähte Wendeöffnung sucht und nicht findet. Offenbar beherrsche ich den Leiterstich mittlerweile ganz gut. Die halbe Miete ist dabei dünnes Nähgarn und eine dünne Applikationsnadel. Meine Lieblingsnadel für das Zunähen von Wendeöffnungen ist die Tulip Appliqué-Nadel Nr. 10* (Affiliate-Link), weil sie wunderbar dünn und spitz ist und trotzdem ein großes Nadelöhr zum Einfädeln hat. Mein Lieblingsfaden für solche Arbeiten ist Madeira Cotona 50* (Affiliate-Link).
Aber nicht jeder mag den Leiterstich und das Nähen mit der Hand. Meinen 11- und 12-jährigen Schülern zum Beispiel ist es ein Graus. Deshalb kleben wir in der Schule Wendeöffnungen nur noch mit Stylefix zu. Stylefix* (Affiliate-Link) ist ein dünnes, doppelseitiges Klebeband aus dem Sortiment von Farbenmix. Es ist eine super Alternative zum Handnähen und hält bei Deko-Sachen einwandfrei.
Und so funktioniert’s: Du wendest deinen Stern, formst ihn schön aus und bügelst ihn. Die Nahtzugabe an der Wendeöffnung steckst du nach innen und bügelst auch hier darüber. Schneide einen Streifen Stylefix ab, der etwas kürzer als deine Wendeöffnung ist. Bei meiner 3,5 cm großen Wendeöffnung nehme ich 3 cm Stylefix. Klebe das Stylefix innen auf die Nahtzugabe der Wendeöffnung, und zwar so nah wie möglich an die Umschlagkante. Jetzt kannst du deinen Stern ausstopfen. Wenn der Stern schön gefüllt ist, ziehst du das Papier vom Stylefix ab und klebst die Wendeöffnung einfach zu. Tata! Fertig!
Wichtig: Du solltest das Stylefix vor dem Ausstopfen anbringen. Wenn erst mal Watte im Stern ist, geht das sehr viel schwerer.
5. Wendeöffnung mindestens 3,5 cm groß!
Es kommt darauf an, wie dick deine Finger sind. Ich habe festgestellt, dass die Wendeöffnung mindestens 3,5 cm groß sein muss, damit mein Zeigefinger hineinpasst und ich den Stern gut wenden und ausstopfen kann. Deshalb lautet meine Faustregel: 3,5 cm Minimum Wendeöffnung!
Beim Ausstopfen solltest du nach und nach kleine Mengen Bastelwatte hineinfüllen, nicht gleich einen Riesenbatzen. Stopfe erst alle Zacken aus und arbeite dich dann zur Mitte des Sterns vor.
Rechtes Bild: Stylefix und Leiterstich im Vergleich
Mit der Lochzange drücke ich ein kleines Loch in eine Sternspitze und fädele eine Schnur oder ein dünnes Bändchen hindurch. Auf dem rechten Bild siehst du Stylefix und Leiterstich im Vergleich. Den helltürkisen Stern habe ich mit Stylefix zugeklebt, den dunkeltürkisen Stern von Hand zugenäht. Optisch gefällt mir der Leiterstich besser. Aber ich finde, bei Deko-Anhängern, die von niemandem in die Hand genommen und genau unter die Lupe genommen werden, tut es auch die schnelle Stylefix-Methode.
Fünfe auch mal gerade sein lassen, nicht perfektionistisch an die Dinge herangehen, Unvollkommenheiten mit Gelassenheit und Liebe betrachten – Gerade in der Weihnachtszeit ist das doch ein guter Vorsatz. Fangen wir am besten gleich damit an…
Ich würde mich sehr freuen, wenn dir meine Tipps gefallen haben und du Lust bekommen hast, selbst ein paar Weihnachtssterne zu nähen. Ich wünsche dir viel Spaß dabei!
Tipp: Tolle Weihnachtsstoffe bekommst du bei Verena von Einfach bunt Quilts* (Affiliate-Link).
* Info: Die mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links (Werbelinks). Sie führen dich zu Partner-Shops, die ich dir gerne empfehlen möchte. Wenn dir meine Empfehlung gefällt und du über diesen Link etwas einkaufst, bekomme ich eine kleine Vergütung, ohne dass du dafür mehr zahlen musst. Danke für deine Unterstützung.
Du suchst mehr Nähideen für Weihnachten?
Dann schau doch mal in meinen Blogbeitrag: Tipps | 14+ Nähideen für Weihnachten. Dort findest du tolle Nähprojekte – Patchworksterne, Tannenbäume, Geschenkesäckchen, Nikolausstrumpf und vieles mehr.
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