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7 Gründe, warum du unbedingt ein GO’nJO nähen solltest

Zugegeben, der Name dieses Täschchens ist ein wenig sperrig und bleibt nicht gleich im Kopf. Hast du aber einmal ein GO’nJO von mipamias genäht, wirst du ihn bestimmt nicht mehr vergessen. Versprochen! Der Schnitt ist einfach genial! Warum? Na, aus diesen sieben Gründen:

Buntes GO'nJO-Täschchen mit Mister Fuchs

1. Das GO’nJO-Täschchen ist ein Multitalent

Ursprünglich gedacht, um Utensilien zu verstauen, die beim „Gongyō“  (rituelles Rezitieren buddhistischer Texte) gebraucht werden, eignet es sich auch prima für profane Dinge: Geld, Handy, Ohrhörer, Schlüssel oder Reiseunterlagen – Alles findet in dem hübschen Täschchen mit der geschwungenen Klappe Platz.

GO'nJO "Mister Fuchs" mit orangefarbener Paspel

2. Mal was Neues lernen

Wenn du Nähanfänger/in bist, kannst du bei diesem kleinen Projekt üben, wie man eine Paspel näht. Paspeln setzen tolle Akzente und wirken einfach profimäßig. Auch, wie du eine verdeckte Innentasche mit Reißverschluss nähst, wird im E-Book Schritt für Schritt und gut verständlich erklärt.

GO'nJO-Täschchen geöffnet mit Fächern und Reißverschluss-Innentasche

3. Stoffreste verwerten

Für ein GO’nJO-Täschchen brauchst du nur eine Handvoll Material. Kein Schnittteil ist größer als ein DinA4-Blatt. Auch Volumenvlies-Reste lassen sich super verwerten. Ich habe mich übrigens für H 630 entschieden und finde es optimal. Die fröhlich bunten Stoffe sind Fabric Fever von Cherry Picking und Sunny Happy Skies von Riley Blake.

In meinem letzten Blogpost Der Weg des Handmade-Produkts und warum Zeitmanagement alles ist habe ich mich ja schon ordentlich an diesen tollen Stoffen ausgetobt.

GO'nJO-Täschchen aus dem Stoff "Fabric Fever" von Cherry Picking

4. Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?

Beim Nähen von GO’nJO-Taschen kannst du deine verschiedenen Persönlichkeiten ausleben. In mir zum Beispiel schlägt das Herz eines bunten Knallfroschs, wie du unschwer erkennen kannst, aber manchmal zieht es mich auch zu dezenten, unaufgeregten Stoffen hin. Da mag ich klare, grafisch-sachliche Designs aus Skandinavien oder neuerdings den Amy-Butler-Chic. Das GO’nJO-Täschchen lädt förmlich dazu ein, verschiedene Stilrichtungen auszuprobieren.

Zwei GO'nJOs - lila mit Vögeln und rot mit Blumen

5. GO’nJO-Nähen ist gesund!… Wie das jetzt?

Na, weil du dein Hirn im Andersherum-Denken trainierst. Sonst hängen die Piepmätze auf einmal wie Fledermäuse mit dem Kopf nach unten oder die Klappe schwingt zur anderen Richtung. Kann natürlich unter Umständen auch ganz witzig aussehen. Das Nähen von GO’nJOs fördert das logische Denken, bringt die grauen Zellen auf Trab und wird deshalb von Ärzten, Apothekern… und greenfietsen… empfohlen!

Zwei GO'nJO-Täschchen mit Fuchs-Motiv und Dreiecken

6. Mit einem GO’nJO rockst du jede Geburtstagsparty

Das Täschchen ist ein 1A-Geschenk! Superschnell gemacht, mit garantiertem Wow-Effekt beim Geburtstagskind. Ich weiß, wovon ich rede. Das fuchsige GO’nJO links im Bild hat mir Marlies zum Geburtstag geschenkt, und ich habe es sofort geliebt. Das petrolfarbene GO’nJO mit den Dreiecken habe ich bei Ina im Rahmen der Elfenhelfen-Aktion für einen guten Zweck ersteigert – eigentlich, um es zu verschenken. Aber ob ich mich wirklich davon trennen kann?

Sechs GO'nJos in verschiedenen Designs

7. Mit diesen Täschchen könntest du berühmt werden

Ich wette, mit einer Wagenladung voll selbst genähter GO’nJOs könntest du ins Guinessbuch der Rekorde kommen. Aber Obacht, ein paar Kolleginnen kämpfen auch um die Medaille. Wahrscheinlich entstehen gerade, während du das hier liest, irgendwo zehn neue GO’nJOs.

Verlinkt bei Creadienstag, Taschen & Täschchen und der Fuchs-Linkparty hier auf greenfietsen

Der Weg des Handmade-Produkts und warum Zeitmanagement alles ist #3

Dass ein DaWanda-Shop nicht nur Geld einbringt, sondern auch kostet, habe ich dir in diesem Artikel gezeigt. Heute soll es nicht um finanzielle Ausgaben gehen, sondern um die Zeit, die der Onlineverkauf beansprucht. Zeit ist Geld, sagt der schlaue Unternehmer, und je effizienter und zeitsparender du arbeitest, umso größer dein Gewinn.

Anhand eines Stiftemäppchens zeige ich dir, wie viel Zeit es kostet, einen Artikel zu nähen, zu fotografieren, in den DaWanda-Shop einzustellen, zu verkaufen und auf die Reise zum Kunden zu schicken. Insgesamt vier Stiftemäppchen habe ich extra für diesen Blogpost genäht und dabei zum ersten Mal genau auf die Uhr geschaut. Das Ergebnis hat mich selbst überrascht.

Der Weg des Handmade-Produkts und warum Zeitmanagement alles ist. Teil #3 der Blogreihe *Verkaufen auf DaWanda*

Abgesehen vom Einkauf günstiger Materialien ist ein gutes Zeitmanagement das A und O, wenn du mit deinem DaWanda-Shop Geld verdienen möchtest. Vielleicht ist dir das sowieso klar, ich habe allerdings erst mit der Zeit kapiert, wie wichtig das ist. Lege Arbeitsschritte zusammen, wo immer es geht, vereinfache die Prozesse und verliere dich nicht in Details! Näh keine Einzelstücke, sondern gleich eine kleine Serie eines Artikels! So musst du nicht ständig zwischen verschiedenen Stoffen und Schnitten, zwischen Werkzeug und Geräten hin und her wechseln. Erfolgreiche Shopbetreiber entwickeln Produktionsstraßen für ihr „Rennpferd“ und sind dadurch in der Lage, effizient herzustellen und zu verkaufen.

Für diesen Blogartikel habe ich eine Serie von vier Stiftemäppchen aus dem tollen Fabric Fever von Cherry Picking genäht, die ab heute in meinem DaWanda-Shop erhältlich sind. Der Weg bis dahin ging über acht Stationen, die ich dir jetzt vorstellen möchte. Am Anfang steht die Idee…

Der Weg des Handmade-Produkts - Idee entwickeln

Moment… vor der Idee steht eigentlich noch etwas anderes, nämlich der Einkauf der Materialien. Entweder fahre ich mit dem Auto in das 15 km entfernte Nähgeschäft oder ich shoppe online, was ich für mein Projekt brauche. Stoffe werden vorgewaschen, zum Trocknen auf die Leine gehängt und gebügelt. Diese Vorbereitungen sind zeitlich schwer zu bemessen, aber ich würde mal einen symbolischen Wert von 20 Minuten veranschlagen.

Auch sehr unterschiedlich ist die Dauer der Ideenfindung und Produktentwicklung. Eine Idee zu testen, auszuarbeiten, dabei Sackgassen zu gehen, neu zu probieren und schließlich einen Protoyp zu nähen, kann wenige Stunden oder etliche Tage dauern. Mein einfaches, flaches Stiftemäppchen stand in 90 Minuten. Den Prototypen habe ich noch mit einer verdeckten Reißverschlusstasche innen und einem hochwertigen greenfietsen-Lederlabel versehen. Weil beides den Preis für das Mäppchen aber in die Höhe treiben würde, habe ich diese Extras gestrichen und die Mäppchen für den Shop ohne Label und Innentasche genäht.

Der Weg des Handmade-Produkts - Schnittteile vorbereiten

Bevor es überhaupt ans Nähen gehen kann, müssen die Schnittteile vorbereitet werden. Das kostet oft genauso viel oder sogar mehr Zeit als das reine Nähen. Für den Zuschnitt der vier Stiftemäppchen inklusive Vorbereiten der Reißverschlüsse und Schlaufen habe ich 80 Minuten gebraucht. Das schaffe ich aber nur, wenn die Stoffauswahl feststeht, es kaum Variationen gibt und ich sehr zügig arbeite. Das anschließende Aufbügeln der Vlieseinlagen hat dann noch mal mit 25 Minuten zu Buche geschlagen. Für die Vorbereitung der Schnittteile habe ich also 1 Stunde und 55 Minuten gebraucht. So, jetzt kann endlich genäht werden…

Der Weg des Handmade-Produkts - Nähen

Wenn ich Routine habe und jeder Handgriff sitzt, kann ich ein Stiftemäppchen in 20-25 Minuten nähen, absteppen, wenden, ausformen und bügeln. Für alle vier Mäppchen habe ich 1 Stunde und 40 Minuten gebraucht. Eins hat mich mehr Zeit gekostet, weil ich aus Unachtsamkeit die Schlaufe nicht nur am Oberstoff, sondern auch gleich am Futterstoff festgenäht habe. Doof, aber so was passiert und gehört dazu! Schließlich sind wir Menschen und keine Maschinen und stellen Handarbeit her, keine Industrieprodukte.

Der Weg des Handmade-Produkts - Fotografieren

Für die vier Stiftemäppchen habe ich auf den zeitintensiven Aufbau eines perfekt ausgeleuchteten Fotosets verzichtet und auch die Profi-Spiegelreflexkamera im Schrank gelassen. Stattdessen habe ich mir mein iPhone geschnappt, die Mäppchen auf weißen Tonkarton gelegt und bei Tageslicht unter meinem Dachfenster fotografiert. Natürlich können meine Bilder nicht mit professionellen Produktfotos mithalten, aber hier gilt für mich das Pareto-Prinzip: 20 % Zeitaufwand und 80 % Ergebnis. Das reicht mir in diesem Fall. Für das Fotografieren der vier Mäppchen habe ich genau 20 Minuten gebraucht.

Der Weg des Handmade-Produkts - Fotos bearbeiten

Meine Handyfotos lade ich mit der tollen App „DS Photo“ auf unseren NAS-Server, auf den ich von meinem Rechner aus zugreifen kann. Das ist superbequem und geht in Sekundenschnelle. Sofort kann ich damit beginnen, die Fotos in die entsprechenden Ordner zu sortieren, eine Auswahl zu treffen, zu löschen und die übriggebliebenen richtig zu benennen und abzulegen. Möchte ich das Stiftemäppchen später noch einmal nähen und zum Verkauf anbieten, kann ich dann auf diese Fotos zurückgreifen. Der Upload und die Datenverwaltung für die vier Stiftemäppchen haben etwa 20 Minuten gedauert.

Helle, aussagekräftige Produktfotos sind immens wichtig, und so drehe ich meist noch kräftig an den Reglern für Helligkeit und Kontrast. Am liebsten benutze ich das kostenlose Programm PicMonkey. Die Bildbearbeitung ist sehr benutzerfreundlich, und beim Zuschneiden kann ich das Format 4:3 auswählen, das von DaWanda für Produktfotos empfohlen wird. Neben PicMonkey gehört GIMP zu meinem Standard-Bildbarbeitungsprogramm. Für das Finetuning von 16 Fotos (4 pro Mäppchen) habe ich 40 Minuten gebraucht, also etwa 10 Minuten pro Mäppchen. Wenn du mehr Zeit investierst, kannst du auch die hellgrauen Schatten auf den Fotos retuschieren, aber für Produktfotos verzichte ich meist auf diesen Mehraufwand. Pareto-Prinzip!

Der Weg des Handmade-Produkts - Einstellen

Jetzt kann ich die Stiftemäppchen in meinen DaWanda-Shop einstellen. Bis vor kurzem musste man dafür ein 4-seitiges Formular ausfüllen, in dem alle Informationen abgefragt wurden, die den Kunden interessieren: eine Produktbeschreibung, Maße und Gewicht, verwendete Materialien, Versandkosten und einiges mehr. Beim Upload meiner Fotos und beim Aktualisieren der Seite hat es (zumindest bei mir) öfters mal geklemmt, deshalb freue ich mich, dass DaWanda gerade an einem schlankeren Einstellformular und einer verbesserten Produktverwaltung arbeitet. Die Beta-Version steht schon zum Testen bereit; ich warte aber noch auf die ausgereifte Software, bevor ich umstelle. Die vier Stiftemäppchen habe ich also nach altem Prinzip eingestellt, und das hat insgesamt 30 Minuten gedauert. Eine große Zeitersparnis war, dass ich auf Textbausteine von einem meiner früheren Stiftemäppchen zurückgreifen und für alle vier Mäppchen die gleiche Beschreibung verwenden konnte. Sonst hätte es sehr viel länger gedauert.

Der Weg des Handmade-Produkts - Bewerben

Trommeln gehört zum Handwerk! Wenn du in dem riesigen Angebotsdschungel auf DaWanda gesehen werden willst, musst du selbst aktiv werden und in deinen Kreisen Werbung für deine Produkte machen. Meine sozialen Kanäle sind Facebook, Pinterest, Instagram, Twitter und natürlich mein Blog. Die Zeit, die das Social Networking in Anspruch nimmt, ist schwer zu erfassen, weil es nicht damit getan ist, einen Post zu veröffentlichen, sondern die Kommunikation mit Lesern, Followern und potenziellen Kunden selbstverständlich dazugehört. 25 Minuten brauche ich mindestens, um meine Stiftemäppchen zu bewerben.

Viele DaWanda-Verkäufer machen sich darüber hinaus die Mühe, ihre Produkte täglich zu aktualisieren, damit sie bei der Artikelsuche immer wieder vorne landen. Bei mehr als 4.300 Stiftemäppchen, die auf DaWanda angeboten werden, ist das wohl keine schlechte Maßnahme. Ich hab bisher aber noch nicht in diese Trickkiste gegriffen.

Der Weg des Handmade-Produkts - Verpacken & Verschicken

Juchu, Klara Mustermann hat ein Stiftemäppchen gekauft! Jetzt muss es schön verpackt und versandfertig gemacht werden. Das dauert bei mir etwa 15 Minuten. Textilkennzeichnung, die Rechnung und eine Visitenkarte mit einem kurzen Gruß gehören für mich selbstverständlich dazu. Die Postfiliale in unserem Dorf hat leider nur nachmittags geöffnet, dementsprechend lang ist manchmal die Warteschlange. Meistens schaffe ich es aber, meine Sendung innerhalb von 10-15 Minuten aufzugeben. Großbriefe passen erfreulicherweise jederzeit in den Postkasten.

Wie sieht nun meine Arbeitszeit pro Mäppchen aus? … Wenn ich alle Positionen zusammenzähle und dann durch vier teile, komme ich auf eine Zeit von 140 Minuten pro Mäppchen! Zwei Stunden und 20 Minuten habe ich benötigt, um ein einziges Stiftemäppchen zu produzieren, zu fotografieren, einzustellen, zu bewerben und zu verschicken. Wobei nur eine Stunde davon reine Produktionszeit ist! Alles andere ist, was sonst noch so dranhängt und gerne mal vergessen oder unterschätzt wird. Natürlich wird die Gewinnspanne größer, je mehr Stiftemäppchen ich verkaufe, denn der Anteil, der Ideenfindung und Produktentwicklung ausmacht, wird immer kleiner und relativiert sich. Auch Fotos und Produktbeschreibungen können für die gleichen Artikel wiederverwendet werden und schlagen nicht mehr so stark auf dem Zeitkonto zu Buche.

Deshalb ist es von großer Bedeutung, Produkte zu entwickeln, die sich gut verkaufen und die du immer wieder nähen und anbieten kannst. Erst dann beginnt es sich zu rentieren. …

Wie ist das bei dir? Betreibst du einen DaWanda-Shop und hast deine Arbeitszeit immer genau im Blick? Wie sieht dein Zeitmanagement aus? Erzähl doch mal!

Stiftemäppchen - Jetzt im Shop!

Die vier Stiftemäppchen, die für diesen Blogartikel entstanden sind, findest du ab sofort in meinem DaWanda-Shop. Beim nächsten Mal geht es um eines der schwierigsten Themen: die Preiskalkulation. Wie finde ich den richtigen Preis für mein Handmade-Produkt?

Weitere Artikel:

Genähtes auf DaWanda verkaufen – Lohnt sich das? – Teil #1
Welche Kosten verursacht mein DaWanda-Shop? – Teil #2
Wie viel ist ein Handmade-Produkt wert? – Teil #4
→  Acht Dinge, die deinen DaWanda-Shop erfolgreich machen – Teil #5
→  Interview / Katherina von „stitchydoo“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #6
→  Interview / Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #7
→  Interview / „Nane“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #8
→  Interview / Jana von „ambaZamba“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #9
→  Interview / Sarah von „Mädchenkram“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #10
→  Mein Fazit / Lohnt es sich, Genähtes auf DaWanda zu verkaufen? – Teil #11

Instagram-Rückblick | Mein April

Heute mal ein Rückblick der besonderen Art. Fee hat im April auf Instagram zum ABC-Spiel eingeladen. An 24 Tagen hintereinander wurden unter dem Hashtag #abcfee2015 Bilder gesammelt, die einen Buchstaben darstellen. Sage und schreibe 15.000 Fotos sind bei dieser Aktion zusammengekommen. Auch ich habe mitgemacht…

A wie Aufgeplatzt. Unfall beim Eierfärben | B wie Berührungspunkt | C wie Chaos auf dem Schnittbogen der Burda

D wie doppelt gemoppelt | E wie Erholen und Entspannen während der Osterfeiertage | F wie Freudenschrei. Juhu, ich hab‘ gewonnen!

G wie greenfietsen. Mein Label auf der Hobo Bag | H wie Hennriette, das verrückte Huhn, das ich gleich zweimal ausgebrütet habe | I wie Irland

J wie Jojos, die meine neue Sommertasche zieren | K wie kolossal lecker. Apfel-Zimt-Schnecken à la G’macht in Oberbayern | L wie Lucite Green, meine Lieblingsfarbe im Moment

M wie Mainufer in Frankfurt | N wie Nähen, zum Beispiel Schnürsenkel nach der Idee von Maria | O wie Oben. Schwindelfreiheit ist Voraussetzung für diese Wohnlage in Bonifacio auf Korsika

P wie Pisa und sein schiefer Turm | Q wie Quarantäne. Keine Sorge, die Knöpfe spielen nur. Da muss jeder mal in die Mitte | R wie Radfahren und Relax

S wie superschöner Sonntagsausflug | T wie Tulpen | U wie Ungeduld vor der Veröffentlichung meines zweiten DaWanda-Blogposts

V wie Vintage-Schreibmaschine, mein neues Schätzchen ♥ | W wie Wunderblume, die wächst und gedeiht | X wie X-Chromosom. Es heißt, Menschen mit zwei davon hätten ein Faible für Schuhe und Taschen. Ob da wohl was dran ist?

Und was ist mit Y und Z? Die letzten drei Buchstaben des Alphabets fanden an einem Tag
statt, und ich entschied mich für X. Das war also das ABC-Spiel. Es hat mir viel Spaß gemacht, wenn ich auch zugeben muss, dass mir zwischendrin ein wenig die Ideen und die Motivation ausgingen – besonders während unserer Urlaubswoche. Da hatte ich einfach anderes zu tun und mir deshalb erlaubt, auch mal auf ein schönes Archivbild zurückzugreifen. Nun freue ich mich auf den Wonnemonat Mai und Instagram ganz ohne Buchstabensalat.

Hobo Bag – Das Volltreffer-Geschenk zum Muttertag

Am 10. Mai ist es so weit: Die Bastelmafia wird wieder aktiv, denn Muttertag steht an! Mama ist die Beste, und natürlich sollte sie an diesem besonderen Tag reichlich verwöhnt und beschenkt werden. Blümchen und Pralinen sind dir zu langweilig, Massage-Gutschein hattest du letztes Jahr schon? Wie wär’s dann mit einer selbst genähten Tasche? Ich habe meiner Mama zum Geburtstag die Hobo Bag aus dem Buch „Meine Tasche – Mein Design“ von Miriam Dornemann genäht und kann berichten, dass sie sensationell gut angekommen ist. Ein absolutes Volltreffer-Geschenk, das garantiert auch am Muttertag für Glücksmomente sorgt.

Hobo Bag nach dem Schnitt von Miriam Dornemann

Es war nicht leicht, die Tasche nachträglich noch mal für einen Fototermin zu bekommen. Ich musste sie meiner Mutter quasi aus den Händen reißen und hoch und heilig versprechen, sie umgehend wieder zurückzubringen. Zum Glück hat beim Fotografieren im Garten kein Vogel aus der Luft was fallen lassen. Sonst hätte ich mein Testament machen können.

Hobo Bag nach dem Schnitt von Miriam Dornemann

Auch wenn Lila nicht zu meinen ganz großen Favoriten zählt, muss ich sagen: Die Tasche würde ich sofort auch selbst tragen. Ich finde die Taschenform megatoll und den „Bird Dot“ von Carrie Bloomston mit den Piepmätzen am Stoffrand einfach perfekt dafür. Gekauft habe ich den Stoff im März auf der Creativa, und wie du hier bei Red Pepper Quilts sehen kannst, gibt es viele hübsche Kombistoffe aus der Serie „Collage“. Meine Lederlabel habe ich auf der Creativa bestellt und sind von Dortex.

Hobo Bag nach dem Schnitt von Miriam Dornemann

Die Tasche ist im Buch mit „Schwierigkeitsgrad 2“ angegeben. Ich fand das Nähen weitgehend unkompliziert, wenn ich auch ein bisschen improvisieren musste, weil ich den Schnitt vergrößert habe – ohne darauf zu achten, auch die Rundung für den Reißverschluss-Streifen entsprechend anzupassen. In der Anleitung steckt übrigens ein Fehler bzw. Verdreher.

Hobo Bag nach dem Schnitt von Miriam Dornemann

Es heißt im Text, man solle die Tasche aus Oberstoff auf rechts wenden und dann in die Tasche aus Futterstoff schieben. Ja, oft wird das beim Taschennähen so gemacht, dass Oberstoff und Futterstoff rechts auf rechts liegen. Aber diese Hobo Bag wird über den Reißverschluss gewendet, die Nähte liegen am Ende innen offen, und deshalb muss anders gesteckt werden: Die Taschen müssen links auf links liegen – die Tasche aus Oberstoff innen und die Futtertasche außen. Beim Blick in die Tasche schaut man also auf den schönen Außenstoff.

Hobo Bag nach dem Schnitt von Miriam Dornemann

Das Buch enthält auch einen Schnitt für eine Aufsatztasche mit zwei Kellerfalten. So hat Mamas Hobo Bag auch auf der Rückseite einen schönen Hingucker bekommen, und sie hat noch eine Tragevariante, wenn sie mal keine Lust auf die Vogelschar hat. Der Knopf dient nur der Zierde.

Hobo Bag nach dem Schnitt von Miriam Dornemann

Verstärkt habe ich die Hobo Bag, wie im Buch empfohlen, mit Volumenvlies H 630 auf dem Außenstoff und dünner Bügeleinlage H 250 auf dem Innenstoff. Ich bin sehr zufrieden mit der Wahl der Vlieseline. Die Tasche hat einen guten Stand, ohne steif zu sein. Sogar ohne Inhalt steht sie wie eine Eins. Den Trageriemen habe ich mit H 630 gefüttert. Was du wissen musst: Die Hobo Bag ist eine kleine, feine Handtasche, kein großes Raumwunder für einmal Zimmer, Küche, Bad. Meine leicht vergrößerte Variante misst nur etwa 26 x 28 cm.

Hobo Bag nach dem Schnitt von Miriam Dornemann

So, und was schenke ich jetzt MEINER Mama? Eine Hobo hat sie ja schon. Übrigens kannst du natürlich auch mit vielen anderen Taschen einen Volltreffer am Muttertag landen. Wenn du das oben genannte Buch nicht zufällig im Regal stehen hast, wäre ja vielleicht die Phoebe Bag eine schöne Alternative!? Der Schnitt ist kostenlos und steht schon länger auf meiner Nähmich-Liste. Wenn du deutschsprachige Anleitungen bevorzugst, kann ich dir die Schnabelina Bag empfehlen – ebenfalls kostenlos und ebenfalls garantiert ein Knaller-Muttertagsgeschenk!

Verlinkt bei Creadienstag und TT – Taschen und Täschchen.

PS: Danke an Ines für die schöne Wortschöpfung „Bastelmafia“!

Welche Kosten verursacht mein DaWanda-Shop? #2

Weiter geht’s mit Genähtes auf DaWanda verkaufen – Lohnt sich das? – meiner Blogreihe für alle, die mit dem Gedanken spielen, einen eigenen DaWanda-Shop zu eröffnen und gerne wissen möchten, was da genau auf sie zukommt. Heute das wichtige Thema „Ausgaben“. Denn bevor du mit deinem Shop Geld verdienen kannst, musst du erst mal welches in die Hand nehmen und investieren. Aber wie viel? Welche Kosten verursacht ein DaWanda-Shop? Mit welchen Gebühren und Mitgliedsbeiträgen musst du rechnen?

Welche Kosten verursacht mein DaWanda-Shop? Teil #2 der Blogreihe *Verkaufen auf DaWanda*

Bevor wir zusammen ins Thema einsteigen, ein kurzes Vorwort: Mein Artikel ist aus der Sicht einer Kleinunternehmerin geschrieben, die sich mit ihrem Shop ein kleines Nebeneinkommen verdienen möchte, und gibt meine persönlichen Erfahrungen wieder. Ich habe weder Jura noch Betriebswirtschaft studiert, sondern nur alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert.

Eine Garantie auf die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann ich dir nicht geben! Bitte informiere dich selbst gründlich über die Sachverhalte und lass dich gegebenfalls von einem Rechtsanwalt, Steuerberater oder den jeweiligen Institutionen, Behörden und Firmen beraten. 

 

Als ich im April 2014 beschloss, einen DaWanda-Shop zu eröffenen, war ich erstaunt, wie schnell das geht. Wenn du schon angemeldet bist, reichen ein paar Klicks und einige Angaben, und schon kann’s losgehen. Die Shoperöffnung ist selbstverständlich kostenlos; erst beim Einstellen eines Artikels und wenn du ihn verkauft hast, musst du dein Portemonnaie öffnen und DaWanda mit einer Provision an deinem Geschäft beteiligen. Die Angebotsgebühr ist gestaffelt und richtet sich nach dem Preis des Artikels, den du einstellst. Für einen Artikel von 10 Cent bis 10 Euro nimmt DaWanda 10 Cent Angebotsgebühr. Bei einem Preis von 10 bis 20 Euro sind es 20 Cent, und ab 20 Euro kostet es 30 Cent. Die Laufzeit beträgt generell 120 Tage. Wenn du deinen Artikel bis dahin nicht verkauft hast, kannst du ihn erneut einstellen bzw. verlängern, musst aber auch erneut die Angebotsgebühr entrichten. Die Verkaufsprovision beträgt pro Artikel 5 Prozent. Beispiel: Wenn ich ein Stiftemäppchen zum Preis von 9,50 Euro verkaufe, erhält DaWanda 10 Cent Angebotsgebühr und 48 Cent Verkaufsprovision. Bleiben 8,92 Euro übrig.

 

Bevor du aber so richtig mit deinem Shop startest und Artikel einstellst, solltest du dich um einige rechtliche Dinge kümmern, die in Deutschland Pflicht sind. Wenn du etwas herstellst – mit der Absicht, es zu verkaufen – bist du gewerblich tätig. Das bedeutet, dass du auf deiner Gemeinde ein Gewerbe anmelden musst. Das Formular kannst du dir hier herunterladen. Die Kosten für eine Gewerbeanzeige fallen einmalig an und sind regional unterschiedlich. Ich habe 32,50 Euro gezahlt. Die Gemeinde leitet deine Gewerbeanmeldung dann an verschiedene Behörden und Institutionen weiter. Weil das aber schon mal 4 Wochen dauern kann und dann eventuell auch bereits Fristen verstrichen sind, habe ich mich selbst sofort bei den relevanten Stellen gemeldet.

 

Das Finanzamt möchte natürlich gerne informiert werden, wenn du eine gewerbliche Tätigkeit aufnimmst und eventuell einen zu versteuernden Gewinn erwirtschaftest. Auf eine formlose Anfrage hin bekommst du den „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ zugeschickt, den du dir aber auch online herunterladen kannst. Das ausgefüllte Formular und eine Kopie deiner Gewerbeanmeldung schickst du deinem Finanzamt und bekommst dann deine Steuernummer zugeteilt, die du für deine Rechnungsstellung brauchst. Die Steuernummer ist natürlich gratis.

 

Die Berufsgenossenschaft ist eine Pflichtversicherung, die die Kosten von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten übernimmt. Für uns Näherinnen ist die BG ETEM (Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse) zuständig. Auf Antrag kannst du dich von der Versicherungspflicht befreien lassen. Bedingung ist, dass du nicht mehr als 100 Arbeitstage (8 Stunden = 1 Arbeitstag) jährlich in deinem Unternehmen arbeitest.

 

Für alle, die ein Gewerbe betreiben und sich am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr beteiligen, besteht eine Mitgliedspflicht in der Industrie- und Handelskammer (IHK). Wie hoch dein Beitrag ausfällt, hängt von deinem jährlichen Gewinn ab. Bei einem Gewinn bis 5.200 Euro im Jahr ist die Mitgliedschaft in der IHK beitragsfrei. Wenn du Kleingewerbetreibende/r ohne Eintrag im Handelsregister bist, zahlst du aber auch bei einem jährlichen Gewinn von bis zu 25.000 Euro nur einen geringen Mitgliedsbeitrag. Je nach Bundesland und IHK fällt der Betrag, der sich aus einem Grundbeitrag und einer Umlage zusammensetzt, unterschiedlich aus. Viele Kammern bieten auf ihren Webseiten einen Beitragsrechner an, was das Ganze wunderbar transparent macht.

 

Teurer ist dagegen die Mitgliedschaft in der Handwerkskammer (HWK), die für alle Pflicht ist, die ein Handwerk oder ein handwerksähnliches Gewerbe ausüben. Für viele Kleinunternehmer ist die Pflicht-Mitgliedschaft in der HWK ein riesengroßes Ärgernis, weil der zu zahlende Beitrag oft in keinem Verhältnis zum erwirtschafteten Gewinn steht. Gerade wegen der hohen Beiträge an die Handwerkskammer hat sich schon mancher dazu entschlossen, die nebenberufliche Tätigkeit lieber wieder an den Nagel zu hängen und das Nähen ausschließlich als Hobby zu betreiben.

Aber auch hier gibt es laut Kleinunternehmergesetz in Ausnahmefällen die Möglichkeit, sich von der Beitragspflicht befreien zu lassen, wenn (1.) der Gewerbeertrag 5.200 Euro im Jahr nicht übersteigt und (2.) keine wesentliche vollhandwerkliche Tätigkeit ausgeübt wird. Das bedeutet, dass man eine Tätigkeit ausübt, die in einem Zeitraum bis 3 Monate erlernt werden kann. Bist du allerdings gelernte Modeschneiderin mit bestandener Gesellenprüfung und verkaufst dann selbst genähte Kleidung auf DaWanda, wirst du es schwer haben, dich von der Mitgliedschaft in der Handwerkskammer befreien zu lassen. Grundsätzlich gilt, dass sie einen nur sehr ungerne vom Haken lassen und viel im Ermessen der Behörde liegt.

Ob man in der IHK oder in der Handwerkskammer Mitglied werden muss oder gar in beiden Kammern, wird im Internet heiß diskutiert. Ich persönlich verlasse mich auf eine Information, die ich im Existenzgründerportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefunden habe. Dort steht: „Gewerbetreibende (natürliche Personen), die nach §1 Abs. 2 der Handwerksordnung im Zeitraum von bis zu drei Monaten erlernbare Tätigkeiten ausüben, gehören entweder der Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer an. Sie sind, unabhängig davon, welcher Kammer sie angehören, vom Beitrag vollständig freigestellt, wenn ihr Gewerbeertrag nicht über 5.200 Euro im Jahr liegt.“ Diese Kriterien erfülle ich zur Zeit alle, von daher bin ich nur Mitglied in der IHK und dort vom Beitrag befreit.

 

Online-Händler, die Verpackungen in Umlauf bringen, müssen sich am Recycling beteiligen – ganz egal, ob Kleinunternehmer oder Großhändler. Da gibt es keine Ausnahmen! Für uns Kleine ist es gar nicht so einfach, ein Rücknahme-Unternehmen zu finden, das auch kleine Mengen Verpackung lizenziert. Ich habe meine Kartonagen bei Clausen gekauft und anschließend bei Usepac lizenzieren lassen – ein Tipp der lieben Nane. Das funktioniert schnell, unkompliziert, ohne Registrierung und sogar rückwirkend für das vergangene Jahr. Du schätzt deine jährliche Menge an Verpackung und gibst sie online im Lizenzrechner ein. Sofort wird dir die Lizenzgebühr angezeigt. Achtung, größere Mengen sind oft günstiger als kleine! Ruhig mal ein paar Kilo mehr eingeben, auch wenn du so viel gar nicht in Umlauf bringst. 10 Kilo Pappe – was etwa dem Gewicht von 90 Maxibriefkartons entspricht – kannst du für etwa 20 Euro lizenzieren lassen. Wenige Tage nach deiner Zahlung erhältst du dann per E-Mail deine Lizenz und musst dir über eine Abmahnung keine Sorgen mehr machen. (Nachtrag: In der Facebook-Gruppe „Shophilfe“ habe ich den Tipp bekommen, dass auch Reclay und Müä preiswerte Anbieter sind.)

 

Ärger droht auch, wenn du als DaWanda-Shopbetreiber kein ordnungsgemäßes Impressum hast. Aber mit einem kostenlosen Tool ist das im Handumdrehen erstellt. Die Anwälte Wegener und Adamszek, die mit DaWanda zusammenarbeiten und die Webseite Legalomat.de betreiben, bieten z. B. individuell zugeschnittene AGB und Widerrufsbelehrungen an. Ich kann dir diesen Dienst sehr empfehlen und rate dir dringend davon ab, AGB und Widerrufsbelehrung selbst zu schreiben oder aus verschiedenen Quellen zusammenzuschustern. Lieber ein paar Euro in die Hand nehmen, rechts- und abmahnsichere Klauseln haben und sich um dieses Thema keine Sorgen mehr machen müssen! Mein Paket AGB und Widerrufsbelehrung hat letztes Jahr im April 94 Euro gekostet. Mit im Paket ist eine 1-Jahres-Aktualitätsgarantie. Das heißt, ein Jahr lang bekommst du Updates, wenn sich etwas an der Rechtslage ändert. Vor einem halben Jahr habe ich dann meine AGB und die Widerrufsbelehrung angepasst und um den Verkauf von „digitalen Inhalten“ erweitert. Dafür habe ich dann noch einmal etwa 54 Euro bezahlt. Durch meinen erneuten Kauf hat sich die Aktualitätsgarantie automatisch um ein Jahr verlängert. Ich bin begeistert von der unkomplizierten Abwicklung und finde, dass das Geld gut investiert ist. (Nachtrag: Anwaltskanzleien, die sich auf IT-Recht spezialisiert haben, gibt es einige. In der Facebook-Gruppe „Shophilfe“ wird z. B. die IT-Recht Kanzlei München empfohlen, mit der ich persönlich allerdings keine Erfahrung habe.)

 

Zur Verkaufsabwicklung brauchst du natürlich ein Bankkonto, und da können Kontogebühren anfallen. Du kannst alles über dein privates Konto laufen lassen, denn es besteht keine Pflicht, ein Geschäftskonto zu führen, aber ich halte getrennte Konten trotzdem für eine gute Idee. Du hast einfach einen besseren Überblick über deine Ein- und Ausgänge.

Ob du deinen Kunden auch die Möglichkeit anbieten möchtest, per Paypal zu zahlen, ist dir selbst überlassen. Weil ich ein Fan der schnellen Zahlung bin – besonders beim Kauf von E-Books – ist es mir wichtig, Paypal als Zahlungsmöglichkeit anzubieten, auch wenn dieser Dienst ganz schön an den Einnahmen knabbert. Am Beispiel des Stiftemäppchens von oben kann ich dir das mal demonstrieren. 9,50 Euro war unser Ausgangspreis. Davon sind schon 58 Cent DaWanda-Gebühren abgegangen, blieben also 8,92 Euro. Paypal greift bei 9,50 Euro mit einer saftigen „Gebühr für Geldempfang“ von 53 Cent zu. Gerade die kleinen Beträge sind sehr teuer, wie du mit einem Paypal-Gebührenrechner selbst testen kannst. Damit reduziert sich mein Gewinn für das Stiftemäppchen also noch einmal auf nun 8,39 Euro. Und da haben wir noch nicht von Material- und Produktionskosten gesprochen! Aus diesem Grund verlangen viele Shopbetreiber eine zusätzliche Gebühr von 50 Cent, wenn der Kunde per Paypal zahlen möchte – eine Option, die du dir durchaus auch überlegen kannst. (Nachtrag: Carmen von Fabulatoria weist in ihrem Kommentar – siehe unten – darauf hin, dass diese Praxis wettbewerbswidrig ist und eventuell abgemahnt werden kann!)

 

Meine Stoffe und Nähzutaten kaufe ich wie jede Hobbynäherin in kleinen Mengen und zu ganz normalen Preisen. Ich habe gar nicht den Platz, um ganze Stoffbahnen zu lagern. Von einem Gewerberabatt habe ich bisher nur beim Kauf meiner Overlock und meiner zweiten Nähmaschine Gebrauch machen können. Bedenken solltest du aber, dass sich durch den Gewerberabatt in der Regel die Garantiezeit für ein Gerät verkürzt!

Stoffe müssen vorgewaschen, eventuell mit dem Wäschetrockner getrocknet und gebügelt werden. Das kostet Strom. Auch deine Näh-, Overlock- und Stickmaschine fressen Strom und wollen darüber hinaus regelmäßig gewartet und im schlimmsten Fall auch mal repariert werden. Der Verschleiß bei täglichem Gebrauch ist selbstverständlich höher als bei gelegentlichem Hobbynähen.

Um bei deinen Kunden einen professionellen Eindruck zu hinterlassen, möchtest du deine Nähwerke vielleicht mit einem eigenen Weblabel versehen. Das sind Investitionskosten, zu denen eventuell auch die Anschaffung von Visitenkarten, Briefpapier, Stempel und Aufkleber gehören. Vielleicht möchtest du dir auch professionelle Hilfe holen und eine Mediendesignerin oder einen Mediendesigner damit beauftragen, dein Corporate Design zu entwickeln.

Keine Frage des Wollens, sondern gesetzlich Pflicht ist die Textilkennzeichnung. Wir müssen unsere Kunden anhand von Etiketten oder Aufdrucken darüber informieren, aus welchen Rohstoffen unsere Produkte bestehen. Keine Verpflichtung, aber guter Kundenservice sind außerdem Etiketten mit Waschhinweisen. Na, ist dir schon ganz schwindlig vom Geldausgeben? *zwinker* … Es geht noch weiter!

 

Kartonagen, Seiden- oder Packpapier, eventuell Tüten, Folien und Klebebänder brauchst du, um deine Produkte transportsicher und für’s Auge hübsch ansprechend zu verpacken. Dass mir das wichtig ist, habe ich ja schon in meinem Artikel Hinter den Kulissen: Shopvorbereitungen erzählt. Diese Ausgaben kannst du zwar auf den Kunden umlegen und in die Versandkosten einbeziehen, aber nicht in voller Höhe. Zu hohe Kosten für Versand und Verpackung schrecken potienzielle Kunden ab.

Sehr wichtig ist natürlich auch die Präsentation deiner Produkte auf deiner DaWanda-Shopseite. Eventuell musst du dir eine gute Kamera, ein Fotozelt, Fotolampen und anderes Equipment zulegen, um tolle Produktfotos machen zu können. Computer und entsprechende Software zur Bildbearbeitung sind natürlich Voraussetzung.

Ein Thema, das mich nicht betrifft, aber sehr schön zeigt, dass man leider nicht alles nähen und verkaufen kann, was man gerne möchte, ist die CE-Kennzeichnung. Spielsachen wie Stoffwürfel, Knistertücher oder Schmusetiere müssen mit einem CE-Kennzeichen versehen werden. Damit gewährleistest du, dass dein Produkt den EU-Richtlinien entspricht und alle Anforderungen an Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz erfüllt. Um das CE-Kennzeichen anbringen zu können, musst du für dein Produkt eine Dokumentation anfertigen und eventuell von einer unabhängigen Stelle prüfen lassen – ein Verfahren, das selbstverständlich Geld kostet.

All das sind Ausgaben, die schwer zu beziffern und absolut individuell sind. Aber sie können leicht in die Hunderte Euro gehen und reduzieren natürlich deinen Gewinn. Überlege dir gleich zu Beginn, wie groß du dein Geschäft aufziehen und wie viel du investieren möchtest. Vielleicht kommt ja auch ein Existenzgründerzuschuss für dich in Frage. Wenn du dich über Rechte und Pflichten einer DaWanda-Shopbetreiberin schlau lesen möchtest, kann ich dir übrigens das Buch Rechtsgrundlagen für Kreative von Wegener und Adamszek (2. Auflage, 2013) sehr empfehlen.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Aufschluss darüber geben, welche Kosten ein DaWanda-Shop verursachen kann. Bestimmt habe ich den einen oder anderen Punkt vergessen. Vielleicht fällt dir ja noch etwas ein!? … Gerne kannst du mir einen Kommentar hinterlassen. Ich würde mich sehr freuen, deine Meinung zum Thema zu hören. Auch Fragen sind natürlich jederzeit willkommen!

Thema des nächsten Teils meiner Blogreihe „Genähtes auf DaWanda verkaufen“ wird sein: Der Weg des Handmade-Produkts und warum Zeitmanagement alles ist. Teil #3  Schau mir über die Schulter und erfahre, in wie vielen Schritten ein Produkt den Besitzer wechselt!

Weitere Artikel:

→  Genähtes auf DaWanda verkaufen – Lohnt sich das? – Teil #1
→  Der Weg des Handmade-Produkts und warum Zeitmanagement alles ist – Teil #3
→  Wie viel ist ein Handmade-Produkt wert? – Teil #4
→  Acht Dinge, die deinen DaWanda-Shop erfolgreich machen – Teil #5
→  Interview / Katherina von „stitchydoo“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #6
→  Interview / Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #7
→  Interview / „Nane“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #8
→  Interview / Jana von „ambaZamba“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #9
→  Interview / Sarah von „Mädchenkram“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #10
 →  Mein Fazit / Lohnt es sich, Genähtes auf DaWanda zu verkaufen? – Teil #11

Hen(n)riette – Die witzigste Tasche, die ich je genäht habe

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Das erste Mal habe ich Hen(n)riette auf der Creativa gesehen. An Steffis Seite trug sie, ohne zu gackern, alle Einkäufe und machte als buntes Messehuhn einen überaus guten Eindruck. So eine lustige Hen(n)riette würde ich mir auch gerne mal nähen, dachte ich, und war… schwupps… ein paar Tage später in Steffis Probenähteam. Juhuu!

Die Tasche Hen(n)riette

Lange habe ich mich mit Hen(n)riette unterhalten, um sie kennen zu lernen und herauszufinden, wie sie gerne aussehen möchte. Und als wir so vertraulich plauderten, verriet sie mir flüsternd ihren Lebenstraum: Einmal Urlaub machen an der Ostsee! … Ja, das wär’s! …

Die Tasche Hen(n)riette mit Seepferdchen-Abzeichen

Also zogen wir ihr einen gestreiften Badeanzug mit Seepferdchen-Abzeichen an. Denn – man glaubt es kaum – das Huhn kann schwimmen! Flip-Flops für den Strand dürfen nicht fehlen. Die haben MacGyver schon gute Dienste geleistet. Und falls Hen(n)riette beim Baden doch mal die Puste ausgeht, zur Sicherheit ein paar Schwimmreifen. So ist sie nun bestens ausgestattet für ihren Sommerurlaub an der Ostsee.

Die Tasche Hen(n)riette mit kurzen Henkeln

Aber was ist denn das? Unglaublich, aber wahr! Ohne es zu merken, habe ich doch glatt zwei Eier ausgebrütet. Ja, meine Hen(n)riette kommt im Doppelpack! … Psst, kleiner Tipp: Wenn du deine Hen(n)riette nähst, achte unbedingt darauf, die Teile einmal spiegelverkehrt aufzubringen, sonst wirst du am Ende womöglich auch mit Zwillingen überrascht.

Die Tasche Hen(n)riette im Doppelpack

Drei tolle Nachrichten habe ich noch am Schluss: (1.) Das E-Book Hen(n)riette kannst du dir demnächst bei Steffi von Tophill*Kitchen*Tour kostenlos, gratis, also für umsonst herunterladen! (2.) Neben der großen Tasche gibt’s Hen(n)riette auch in der kleinen Handtaschen-Version und (3.) sogar als Kissen! … Drei in einem Paket! Genial!

Die Tasche Hen(n)riette von Tophill-Kitchen-Tour

Ich bin begeistert und hoffe, dass bald ganz viele Hen(n)nrietten entstehen… als Strandtasche für den Familienurlaub, als Aufbewahrungstasche für deine Schnittmuster oder als Sammelbeutel für Legosteine oder anderes Spielzeug im Kinderzimmer, als originelle Handtasche oder fröhliches Couchkissen. Möglichkeiten gibt es viele!

Noch mehr probegenähte Hennentaschen kannst du heute auf Tophill*Kitchen*Tour bestaunen, wo du auch die Möglichkeit hast, deine eigene Hen(n)riette in Steffis Hühnerstall zu verlinken.

Verlinkt bei Out now und Taschen und Täschchen.