„Morgen… bin ich wieder dabei. Morgen… sind die Ausreden vorbei. Morgen… weil ich heut‘ nicht kann. Morgen… fang‘ ich von vorne an. Morgen… nehm‘ ich mein Leben in die Hand. Morgen… aber dann richtig, Mann! Morgen… Wenn nicht morgen? Wann denn dann?…“
Kennt ihr diesen Song von Chima? Ich höre ihn immer wieder gerne und denke mir: Jaa, genauso ist es! Morgen, am Montag, im nächsten Jahr, spätestens ab dem 1. Januar wollen wir alles besser machen. Wir wollen glücklicher werden, sportlicher, schlanker, produktiver, erfolgreicher, gelassener und mehr Zeit haben für alles, was uns wichtig ist. Der Anfang ist magisch und soll uns dabei helfen, all unsere Ziele, Wünsche und Träume leichter zu verwirklichen. Es scheint, wir lieben den Neuanfang und brauchen ihn.
Dabei ist ja eigentlich jeder Tag ein Neubeginn, und deshalb habe ich zum neuen Jahr auch keine guten Vorsätze im klassischen Sinne gefasst. Ich hab‘ keine Liste mit abhakbaren To-dos am Kühlschrank hängen. Meine Weihnachtspfunde purzeln eh beim Fahrradfahren, geraucht habe ich noch nie, ich bin eigentlich ziemlich glücklich mit meinem Leben und dem Weg, den ich eingeschlagen habe. Aber etwas habe ich mir doch vorgenommen, denn natürlich läuft bei mir auch nicht immer alles rund und manches könnte besser gehen. Auf meinem kleinen, imaginären Aufgabenzettel steht:
Loslassen, wenn ich mich mal wieder leidenschaftlich in eine Sache verbissen habe. Pläne fallen lassen, wenn es zu viele werden. Gedanken zurückholen, wenn sie vom Augenblick abschweifen. Im richtigen Moment abschalten und vom Karussell abspringen. Ein besseres Gleichgewicht finden. Die Hand öffnen und loslassen. So wie diesen Post, der bestimmt viel besser sein könnte, aber jetzt flugs zur Sammlung der short stories geschickt wird. Habt ein schönes Wochenende!
Da sagst du was…
Ich lass mal lo…
Schöne Gedanken. Wer ständig an morgen denkt, läuft ja wohl auch Gefahr, das Heute zu verpassen…
Liebe Grüße
Christiane
Mit Sicherheit gar nicht so einfach wie es klingt! Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg.
LG Janine
Von wegen!
Das hast du ganz wunderbar geschrieben! ♥
Nicht nur, dass ich den Song von Chima auch sehr gerne mag (ich notorische Verschieberin…*g*), auch mit dem Rest kann ich mich – wie schon so oft – sehr gut identifizieren.
Man überfordert sich zu Jahresbeginn mit allem, was man im Vorjahr nicht geschafft hat, und somit sind die Niederlage und die damit einhergehenden schlechten Gefühle fast schon vorprogrammiert!
Schade um die verschwendete Energie, finde ich!
Ich habe im Gegensatz zu dir zwar überall Zettel mit zu erledigenden Dingen hängen, aber das liegt ganz sicher ausschließlich an meinem schlechter werdenden Gedächtnis und hat nichts mit Plänen und To-Do-Listen zu tun – bestimmt nicht… 😉
Dein Vorhaben klingt im ersten Moment ganz leicht – loslassen! Nichts einfacher als das, oder?
Aber auch hier steckt die Tücke im Detail.
Wir sind keine Kinder mehr, die nur den Moment – unbelastet von Arbeit und anderen Verpflichtungen – genießen können.
Ständig will einer was von uns, wir haben eigene Pläne, die unsere Zeit beanspruchen, Geld will verdient werden, wir möchten Freunden und Familie gerecht werden, aber auch noch Zeit für uns haben, und… und … und!
Bei genauerer Betrachtung ist Loslassen also eine Kunst und alles andere als einfach.
Ich wünsche dir daher ganz viele kleine Momente, in denen dir das Loslassen gelingt und die dir deinen Alltag versüßen und kleine Glücksreserven bilden für all die Zeit, in der es dir eben nicht gelingt!
Ein wunderbares Wochenende ♥
deine Sabine
Jetzt wollte ich so einen tollen Kommentar schreiben und du nimmst mir alles vorweg. Da muss ich mich einfach nur anschließen. Wie recht du hast. Vorhin haben mein Bruder und ich noch überlegt wie toll es damals als Kind war, Spielen, hier und jetzt, egal welcher Tag, keine Verpflichtungen, keine Termine, tun was man mag und einfach genießen. Hach – aber leider ist es nicht immer so und bei allem was man will, gerne würde und wovon man träumt gibt es die Realität, die die man machen muss und die man machen sollte. Grübeln bringt nichts, also das beste raus machen und wenn man mal einen Tag faul sein will genießen und sich nicht ärgern, irgendwie hat alles seine Zeit und manchmal muss man sich entscheiden und dazu stehen.
Liebe Grüße
Rebecca
Danke, ihr beiden! ♥
Danke, Sabine! Glücksreserven kann man immer gut gebrauchen. ♥
Ja es ist schade, dass man als Erwachsener dieses selbstvergessene Im-Moment-Sein der Kindheit eher selten erlebt. Zu groß sind oft die Ablenkungen. Aber geht es euch nicht auch so, dass man an der Nähmaschine wieder recht nah an diesen Zustand herankommt? Da bin ich oft so sehr im Flow, dass ich Raum und Zeit um mich herum fast vergesse.
Und trotz aller Verpflichtungen, der Arbeit, der Fremdbestimmtheit manchmal, bin ich doch sehr froh, nicht mehr in die Schule gehen zu müssen. Die Kindheit ist auch nicht immer ein Zuckerschlecken. Das Leben als Erwachsener bietet viele Freiheiten, von denen ich als Kind nur träumen konnte.
Alles hat wohl seine Zeit, wie Rebecca so schön gesagt hat, und jede Lebensphase hat ihre Freiheiten und Einschränkungen. Aber zumindest musste man sich als Kind das Loslassen nicht extra vornehmen. 🙂
Liebste Grüße
Katharina
Kenn ich gut, dass mit dem Morgen. Der Haken ist ja nur, dass Morgen Heute ist und Morgen eben wieder MOrgen. Will heißen "Morgen" ist es nie… Das klappt (bei mir zumindest) leider nie so richtig, mit dem ab Morgen mache oder lasse ich xy. Und das Loslassen ist eine Kunst, die ich zunehmend besser beherrsche, zumindest in einigen Bereichen! Ich wünsch Dir, dass es bei dir gut klappt. VLG
Julia
Wie heißt es so schön in dem Song? "Heute war gestern schon morgen." 🙂 Danke, liebe Julia! Ich wünsche dir auch, dass du die Kunst des Loslassens noch weiter verfeinern kannst. 😉 Ganz liebe Grüße, Katharina
Das hört sich sehr gut an! Und passt auch gut für mich! Das muss ich mir merken ♥
Liebe Grüße
Christiane
Na klar kenne ich diesen Song!!! :o) Dank dir meine liebste Katharina ♥
und ich weis auch sofort, dass du mir diesen Ohrwurm im Rahmen deines Kommentars zu meinem Häkelloop Nr.1 im Oktober ins Ohr gesetzt hast! … so viel dazu. ich habe ein Elefantengedächtnis. um so wichtiger ist das Loslassen. zumindest dessen, was belastet oder bedrückt. alle meine Glücksmomente mit dir ♥ halte ich gerne fest und in meinem Herzen.
hab Dank für deine (im übrigen sehr schön geschriebene!) Short Storie und sei ganz lieb von mir gegrüßt,
Gesine
Was du dir so alles merkst, Gesine Elfenohr! 😉 Noch so ein Mädchen mit Elefantengedächtnis. ♥ Ich hoffe, dass da im Frühsommer noch ganz viele Glücksmomente zum Festhalten dazukommen. 😉 Ganz liebe Grüße, Katharina
Ach wie schön. Was für ein schöne Bild und was für ein schöner Vorsatz.
Ich bin ja auch so ein Prokrastinierer. Und es ist doch jedes Mal toll, wenn man das, was man verschoben hatte, erledigt hat. Dann kann man es nämlich loslassen *gg*
LG, Luci
Jetzt musste ich doch gerade erst mal nachschlagen, was ein Prokrastinierer ist. *lach*
Stimmt, Luci, lieber nicht so vieles auf die lange Bank schieben, sondern gleich erledigen, dann hat man den Kopf frei für andere Dinge. 🙂 Ganz liebe Grüße, Katharina
das hast Du sehr gut formuliert und auch auf mich trifft es zu…..man sollte wirklich öfter mal "loslassen" – "5 gerade sein lassen" etc.
Und man muss Prioritäten setzen, was ist mir wirklich wichtig….zumindest ich muss das, sonst neige ich auch dazu, mir viel zu viel vorzunehmen, sodass ich das unmöglich alles bewältigen kann.
Aber eine "to do Liste" habe ich schon ewig nicht mehr, um genau zu sein, seitdem mein Sohn vor 17 Jahren geboren wurde, denn da war auf einmal alles anders wie vorher und ich musste mich von jetzt auf nachher "flexibel machen" und das habe ich mir so gut antrainiert und zum Glück nicht mehr abgewöhnt.
Oft ist es doch so, dass man sich etwas vornimmt und es kommt spontan etwas nicht vorhersehbares dazwischen, also gibt es keine Listen mehr bei mir…….was ich z.B. gerne noch nähen möchte, habe ich auch ohne Liste in meinem Kopf 😉
Liebe Grüße
Christiane
Ich muss auch immer wieder neu meine Prioritäten überprüfen. To-do-Listen sind mir ebenfalls ein Graus. Sie geraten immer viel zu lang. Eigentlich ist doch alles, was man nicht im Kopf behalten kann, zu viel. 🙂 Natürlich notiere ich mir auch Ideen oder schreibe mir auf einen Zettel, was ich auf keinen Fall vergessen sollte, aber sklavisch eine To-do-Liste abzuarbeiten, frustriert mich und raubt mir die Spontaneität. Christiane, ich glaub', wir sind uns da recht ähnlich. 😉 Ganz liebe Grüße, Katharina
Das ist eine sehr schöne Geschichte!
Wünsche dir einen schönen Sonntag!
LG Claudi
"Der Anfang ist magisch" – das hast Du schön formuliert.
Ich habe mich als Kind auf jedes neue Schuljahr gefreut, wenn man die neuen Hefte einweihen konnte. Am Anfang gab man sich Mühe schon sauber und ordentlich zu schreiben, aber das hat nie lang angehalten…
Ich finds toll, wie Du an das Neue Jahr herangehst.
Ich habe auch irgendwann im letzten Jahr für mich herausgefunden, was mir guttut und was ich nicht mehr brauche.
Vielleicht hat mir da auch das Bloggen ein wenig geholfen.
Ich versuche es mit Abraham Lincoln: „Halte Dir jeden Tag dreißig Minuten für Deine Sorgen frei und mache in dieser Zeit ein Nickerchen.“
Funktioniert nicht immer, aber immer öfter. :O)
Bitte mehr short oder auch long stories von Dir!
Liebe Grüße
Ina
Hab' ich von Hermann Hesse geklaut. 😉
Ja, das Bloggen ist vom Zeitmanagement her gesehen auch eine Herausforderung und erfordert sehr oft die Kunst des Loslassen-Könnens – zumindest bei mir. 🙂
Das Zitat von Mr. Lincoln gefällt mir sehr! Ein kluger Rat! 🙂
Ganz liebe Grüße
Katharina
Kurz loslassen, einen großen Schritt zurücktreten und schon hat man eine andere Sicht auf die Dinge. Ja, das hilft bestimmt, muss ich mir merken.
Ganz herzliche Grüße,
Elke