Tadaa, fertig ist der Streifenquilt!

So, der nächste Sommer kann kommen! Meine Decke für die Liegewiese am Badesee und im Freibad ist fertig. Yay! Das Projekt habe ich ja bereits hier vorgestellt, heute möchte ich dir noch ein paar Bilder von der Fertigstellung des Streifenquilts zeigen und von meinen Erfahrungen berichten. Ich habe diesmal ein paar Dinge anders gemacht als sonst. Manches hat super funktioniert, anderes na ja… Also wieder was dazugelernt.

Wie heftest du dein Quiltsandwich?

Falls du Patchwork machst: Wie heftest du dein Quiltsandwich? Mit Sprühkleber oder mit Nadeln? – Ich habe bisher immer Sprühkleber (Odif 505) verwendet und zusätzlich noch Nadeln durch die drei Lagen gesteckt. Dieses Mal habe ich auf den Kleber verzichtet und mich nur auf die gebogenen Sicherheitsnadeln von Prym und den Obertransport meiner Nähmaschine verlassen. Ich wollte das einfach mal ausprobieren und war sehr gespannt, ob ich sehr viel Luft hineinnähen würde. Und Überraschung… Es hat sensationell gut geklappt.

Ein himmelweiter Unterschied…

Beim Quilten hat sich nichts verschoben, alles ist schön aufeinander geblieben und sieht fantastisch aus. Und das hat natürlich mit der Nähmaschine zu tun. Es ist einfach ein himmelweiter Unterschied, ob du auf einer kleinen Haushaltsnähmaschine quiltest oder eine Maschine nutzt, die einen breiten Durchlass und eine große Auflagefläche hat und extra fürs Quilten gemacht ist.

Selbst dieser kleine Streifenquilt wäre mit meiner alten (geliebten) Brother-Nähmaschine ein Gewürge gewesen, weshalb ich früher nie gern gequiltet habe. Dank des Sprühklebers kam dann doch meistens ein ganz passables Ergebnis zustande. Aber das hier ist jetzt eine ganz andere Geschichte. Ich würde zwar nicht sagen, dass Quilten super viel Spaß macht – für mich bleibt es eine lästige Fleißarbeit -, aber ich finde es nicht mehr so schlimm wie früher. 😀

Im Sommer habe ich Mini-Quilts genäht und dabei mit verschiedenen Vliesen experimentiert. Ich wollte testen, wie die Quilts nach dem Waschen aussehen und sich anfühlen. Beim reinen Baumwollvlies (ohne Scrim) hat mich interessiert, wie stark der Schrumpfeffekt ist.

Ein Quiltvlies, das für mich viele Vorzüge hat, ist Warm & White, das ich beim Hexagon-Quilt, der I-syp-Krabbeldecke und auch hier beim Streifenquilt verwendet habe. An Warm & White mag ich, dass es aus Baumwolle, sehr dünn und schneeweiß ist. Da ich gerne helle bzw. weiße Stoffe verwende, brauche ich ein Vlies, das nicht durchscheint und die Farben verfälscht.

Aber nichts ist perfekt! Warm & White besitzt leider eine Eigenschaft, die mir nicht so gut gefällt. Es enthält einen hauchdünnen Polypropylen-Trägerstoff (Scrim), an dem die Baumwollfasern „befestigt“ sind. Es ist also nicht plastikfrei, obwohl 100 % Baumwolle auf der Verpackung steht. Dass das so ist, habe ich lange nicht gewusst.

Wenn dich das Thema „Plastikfreie Quiltvliese“ interessiert, schau unbedingt mal in den Blogpost von Verena: Volumenvliese für Quilts ohne Kunststoff

Binding annähen – Topp oder Flop?

Kommen wir zu dem Punkt, der dieses Mal nicht so gut funktioniert hat. Normalerweise liebe ich es, am Ende das Binding von Hand anzunähen. Ich mach das wirklich gerne. Diesmal aber war es eine Qual. Aus irgendeinem, unerfindlichen Grund habe ich den Stoffstreifen mit einer zu breiten Nahtzugabe angenäht. Nach dem Umklappen war zwar noch genug Binding zum Annähen übrig, aber die Bindingkante war auf der gleichen Höhe wie die Naht. Da die Nähnadel durch den Stoff zu bekommen, war sehr schwierig, und ich musste viele Pausen machen. Das wird mir nicht noch einmal passieren. 😉

Nun ist meine kleine Decke fertig, und ich frage mich: Was nähe ich jetzt? Ob es mal wieder Zeit für eine Tasche wird?


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4 Kommentare

  1. Der Verzicht auf Sprühkleber gleicht den kleinen Pastikanteil bestimmt umwelttechnisch gesehen wieder aus. Das aber auf der Verpackung 100% Baumwolle steht und es dann nicht ist, irritiert mich … für welche Maschine hast du dich denn entschieden?

    • Das ist auch wirklich irreführend. Ich habe aber den Eindruck, die Hersteller gehen zunehmend transparenter mit dem Thema um. Vielleicht weil sie müssen.

      Mir ist z. B. aufgefallen, dass das Volumenvlies 278 Soya-Mix von Freudenberg vor ein paar Jahren als 100 % Naturprodukt beworben wurde. Ich habe einen Flyer, auf dem steht: 50 % Soja + 50 % Baumwolle. 100 % Natur. Tja, von wegen… Auf der Webseite von Freudenberg steht heute, dass das Soya-Mix 7 % Polypropylen-Scrim enthält. Und Polypropylen ist ein Kunststoff, der sehr lange haltbar ist und Mikroplastik erzeugt. Also von wegen 100 % Natur.

      Ich habe mir schon vor längerem eine Bernina 770 QE Plus gekauft.

      Liebe Grüße
      Katharina

  2. Ich verwende gerne Sprühkleber zum basten – das funktioniert für mich am besten. Die gebogenen Sicherheitsnadeln machen mir zur große Löcher in den Stoff. Dein Quilt ist toll geworden und das Binding passt perfekt.

    • Danke schön, Jana! Du hast recht, die Sicherheitsnadeln machen Löcher in den Stoff. Meiner Erfahrung nach schließt sich das Gewebe aber später wieder. Obwohl ich meinen Streifenquilt noch nicht gewaschen oder gebügelt, sondern nur kräftig ausgeschüttelt habe, kann ich kaum noch erkennen, wo Nadeln steckten. Das kann aber auch von Stoff zu Stoff unterschiedlich sein. Bei einem sehr eng gewebten Baumwollstoff wie der Popeline von Art Gallery, könnte ich mir vorstellen, sieht man die Löcher stärker. Da würde ich wahrscheinlich auch eher Sprühkleber verwenden.

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